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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung104 nen manifestiert sich nicht zuletzt in der Gründung von zwei römischen Kirchen, welche dem Gedächtnis zweier entscheidender Siege des österreichischen Katholi- zismus geweiht sind: Santa Maria della Vittoria erinnert an den Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weißen Berg 1620200 und Il Santissimo Nome di Maria201 stellt das Denkmal für die glückliche Befreiung von Wien 1683 aus der zweiten Tür- kenbelagerung mit Hilfe der polnischen Truppen unter Johann Sobieski dar. Durch die Notwendigkeit, die kirchlichen Initiativen und die kaiserliche Politik eng miteinander zu koordinieren, steigt ab dem Konzil von Trient die Bedeutung der päpstlichen Nuntien und die Liste der an sie ergehenden Aufträge beinhaltet ein eindrucksvolles Programm der dringendsten Aufgaben, welche sich die katholische Kirche der Gegenreformation setzt: – Beseitigung des Konkubinats unter den Geistlichen, – Errichtung von Priesterseminaren und Auswahl von geeigneten Kandidaten für das Collegium Germanicum in Rom, – Durchführung von Visitationen und Synoden, – Gründung von katholischen Druckereien und Kontrolle des Buchmarkts, – Förderung der katholischen Universitäten, – Unterstützung der Reformorden, vor allem der Jesuiten, – Kontrolle bzw. Förderung der bischöflichen Reformarbeit, – Beseitigung der Missstände in den Klöstern (Einhaltung von Gelübden und Klausur), – Katholisierung der Höfe (Berufung von Predigern und Theologen, Säuberung der fürstlichen Beratergremien von Protestanten, gezielte Förderung von katho- lischen Schlüsselfiguren) sowie – Bemühungen um die Konversion protestantischer Fürsten.202 Diese engagierten Ziele können offensichtlich nicht von den bestehenden Institu- tionen der katholischen Seelsorge bewältigt werden und brauchen neben der mate- Controriforma e monarchia assoluta nelle province austriache. Gli Asburgo, l’Europa Centrale e Gorizia all’epoca della Guerra dei Trent’Anni. Görz 1997, S. 41–60. 200 Die 1608 von Kardinal Scipione Borghese gestiftete Kirche war ursprünglich dem Hl. Paulus geweiht, wurde aber wegen eines in der Burg von Pilsen gefundenen Gnadenbildes, dessen Hilfe den Sieg von Ferdinand II. über seinen Gegner ermöglicht haben soll, gemäß der aktuellen Bestimmung umbenannt. 201 Sie wurde von der gleichnamigen Bruderschaft 1736–38 nahe dem Trajansforum gebaut. 202 Alexander Koller: Prudenza, zelo e talento. Zu Aufgaben und Profil eines nachtridentinischen Nuntius. In: Ru- dolf Leeb / Susanne Claudine Pils / Thomas Winkelbauer (Hg.): Staatsmacht und Seelenheil. Gegenreforma- tion und Geheimprotestantismus in der Habsburgermonarchie. Wien / München 2007, S. 45–59; hier S. 56.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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