Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 163 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 163 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I

Bild der Seite - 163 -

Bild der Seite - 163 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I

Text der Seite - 163 -

163Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts Als typischer Vertreter jener aus der Improvisationskomödie abgeleiteten Dienerfi- guren der Opernlibretti, die als komische Begleiter ihres heroischen Herrn dazu die- nen, die ernste Handlung immer wieder zu brechen und die Tragik des Geschehens mit ihrer urtümlichen Triebhaftigkeit zu relativieren, kann die Gestalt des Martano in einem für die gesamte Gattung charakteristischen Werk von Francesco Ximenez Arragona358 gelten: LA FORZA | DELLA FORTUNA | e DELLA VIRTÙ | o vero | GL’AMORI D’IRENA | DRAMMA PER MVSICA | DI | TEOFILO | Rappresentato alla Corte Imperiale | per solennizare il Giorno Natalizio | DELLA SAC: CES: MAESTÀ | DI | LEONORA | IMPERATRICE | Per comando | DELLA SAC: CES: MAESTÀ | DI | LEOPOLDO | IMPERATORE | Ed à questa hu- milissimamente consacrato. | – | IN VIENNA D’AUSTRIA, | Appresso Mat- teo Cosmerovio, Stampatore della Corte, M DC LXI. In der Szene XIX offenbart Martano, der Diener des heldenmütigen Oronte, sei- nen überaus naiven Charakter, wenn er zugibt, dass er die wahren Tugenden seines Herrn bisher nicht wahrgenommen hat und ihn keinesfalls auf seinen ritterlichen Abenteuern begleiten möchte, da er seiner nicht würdig sei: Martano. In questo giorno Oronte ha fatto guerra? Scusi, per certo ell’erra. Il mio Padron Soldato? Eluira. Anzi prode Guerriero. Martano. Voi sete una bugiarda, e non è vero. Anzi s’ell’è così À prendermi licenza or, or me’n vado; Che à si bravo Padrone Vnito esser non deve Servo, come son io, tanto poltrone. (S. 32) 358 Der 1631 in Florenz geborene und 1670 in Warschau verstorbene Ximenez Arragona ist vorwiegend als Di- plomat tätig (z.B. 1658–62 als Botschafter der Toskana in Venedig) und wirkt zeitweilig unter dem erst vor kurzem von Seifert entschlüsselten Pseudonym Teofilo auch als Dichter und Theaterleiter am Kaiserhof. 1661 verfaßt er zum Geburtstag von Kaiserinwitwe Eleonora das von Giacomo Tiberti vertonte Dramma per musica La Forza della Fortuna e della Virtù o vero Gl’Amori d’Irena. Zu dem selben Anlaß schreibt er 1668 Il Ciro vendicatore di se stesso (Musik von Antonio Draghi), sowie für den Fasching 1669 Chi più sa manco l’in- tende, Overo Gli Amori di Clodio, e Pompea (Musik von Antonio Draghi und Leopold I). Ximenes ist damit ein typischer Vertreter der adeligen Dilettanten unter den italienischen Librettisten in Österreich.
zurück zum  Buch Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I"
Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die italienische Literatur in Österreich