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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 222 -
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock222 von Kaiserin-Witwe Eleonora465 die wesentlichen Termine der Fastenzeit (vor allem die Woche zwischen Passions- und Palmsonntag) und der Karwoche (Gründonnerstag und Karfreitag) beinhaltet. In manchen Jahren werden über diese regelmäßigen Termine hinaus noch Feste spezieller Heiliger oder der Advent mit zusätzlichen Aufführungen begangen. Am Beginn des 18. Jahrhunderts ist dann eine deutliche Steigerung in der Frequenz zu bemerken, wobei möglichst der von Anfang an vorhandene Anspruch auf Exklusivität, der Originalproduktionen den Vorzug gibt, aufrechterhalten wird: Waren es zu Lebzeiten Leopolds I. im Durchschnitt zwei Werke, die am Grün- donnerstag und Karfreitag eines jeden Jahres herausgebracht wurden, so meh- ren sich die Werke unter Joseph I. und Karl VI. auf vier oder fünf während der Karwoche. Selten nur kamen Stücke auf den Spielplan, die zuvor schon in Rom, Bologna, Venedig, Mantua oder Modena uraufgeführt worden waren. Ebenso selten waren Wiederaufnahmen.466 Die Orte, an welchen die geistlichen Musikdramen aufgeführt werden, sind aus- schließlich religiöse Stätten, d.h. vor allem die Hofburgkapelle in Wien, weiters die Kapelle des Kaisers und jene der Kaiserin-Witwe am jeweiligen Aufenthaltsort des Hofes, eventuell vor temporären bildlichen Darstellungen, die dem liturgischen Ka- lender entsprechen, wie z.B. das Heilige Grab. Insgesamt handelt es sich bei den geistlichen Musikdramen in italienischer Spra- che, die ab 1640 am Wiener Kaiserhof auf dem Programm stehen, um eine überaus reiche Produktion von mehr als 70 Textdichtern: Insgesamt muß mit einem Repertoire von zirka 300 in Wien aufgeführten rap- presentazioni und Oratorien gerechnet werden. Die überwiegende Zahl dieser Werke, die an künstlerischer Bedeutung der weltlichen Oper der Epoche keines- falls nachstehen, hat sich in Handschriften in der Musiksammlung des kaiserli- chen Hofes bis heute erhalten und wartet auf seine Wiederentdeckung.467 Die prominentesten Autoren während der Regierungszeit von Leopold I. und Jo- seph I. sind: Antonio Draghi, Vito Lepori, Francesco Sbarra, Domenico Federici, 465 De Bin: „A celebrare ancora degnamente le solennità sacre annuali l’imperatrice Eleonora aveva in- trodotto a Vienna gli oratori che si tengono regolarmente per Natale e per Pasqua dai più differenti soggetti.” (Leopoldo I imperatore, S. 10) 466 Bletschacher: Rappresentazione sacra, S. 11. 467 Bletschacher: Rappresentazione sacra, S. 13.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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