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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock230 nel mar del vostro duolo saran venti le strida e flutti il sangue. Spesso la sua vendetta d’una strage innocente il Cielo aspetta. Für die Passionszeit 1666 sind neben dem anonymen Santa Cecilia. Oratorio lediglich die Aufführungen von Gli affetti pietosi per il sepolcro di Cristo (Musik von Ziani) des als Sekretär des venezianischen Botschafters Giovanni Sagredo nach Wien gekomme- nen Domenico Federici am 22. April, sowie Sbarras Le lachrime di San Pietro. Azzione sacra in der Vertonung von Giovanni Felice Sances am Karfreitag, den 23. April, vor dem Hl. Grab in der Hofburgkapelle bekannt. Der um 1600 in Rom geborene Giovanni Felice Sances kommt über Anstellun- gen in Padua und Venedig 1636 als Tenorist an die kaiserliche Hofmusikkapelle, folgt hier Antonio Bertali in den Leitungsfunktionen (Vizekapellmeister 1649 und Kapellmeister 1669) nach und stirbt 1679 in Wien.483 Domenico Federici, 1633 an bisher unbekanntem Ort in Italien geboren, wirkt ab 1666 für zwei Jahre als Hofpoet von Kaiserin-Witwe Eleonora, fungiert 1667–74 als Gesandter des Kaisers bei der Republik Venedig, wofür er 1678 zum Comes Pa- latinus erhoben wird. Er stirbt 1720 in Fano. Die Fastenzeit 1667 wird eindeutig von Federicis Werken dominiert: Zunächst L’Ambizione punita. Oratorio, dann vermutlich am Gründonnerstag, den 7. April, seine Rappresentazione sacra Lagrime della pietà nel Sepolcro di Cristo, jeweils mit der Musik von Ziani in der Kapelle Eleonoras. Im Advent 1667 steht das Oratorium La beatissima concettione von Giovanni Antonio Scacchi in der Vertonung von Giovanni Battista Pederzuoli auf dem Programm. Der ca. 1630 in Chiari bei Brescia geborene Pederzuoli tritt hier erstmals in Wien mit einem Werk für Kaiserin-Witwe Eleonora in Erscheinung, deren Orga- nist er ab 1670 und Kapellmeister ab 1682 bis zu ihrem Tod 1686 ist. Das Jahr 1668 bringt dann eine monumentale Wende: Nach dem nur hand- schriftlich überlieferten Oratorium Giuditta mit Text und Musik von Draghi484 und 483 Vgl. Peter Webhofer: G. F. Sances. Biographisch-bibliographische Untersuchung und Studie über sein Motettenwerk. Diss. Rom 1964 / Innsbruck 1965. 484 Vgl. die Transkription des Textes in Elisabeth Birnbaum: „ein starckes undt bestendiges weib mit namen Judith“. Das Judithbuch in Wien im 17. und 18. Jahrhundert in Exegese, Predigt, Musik, Theater und Bildender Kunst. Diss. Wien 2007. Die literarischen Qualitäten von Draghis Librettos manifestieren sich in den äußerst melodiösen Arientexten aus extrem kurzen Versen, z.B. im Liebestaumel von Oloferne,
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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