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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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233Geistliche Musikdramen und Oratorien terschiedlichem Ausmaß, zahlreiche Einlage-Arien und Ballettmusiken zu Ora- torien, Opern, Sepolcri und Balletten des Kaiserhofes, Canzonetten, Kantaten, Madrigale, Suiten und vieles andere.487 Während in der Karwoche 1669 das bereits gewohnte Programm vom Gründon- nerstag, den 18. April, in der Kapelle Eleonoras mit L’Humanità redenta. Azzione sacra mit Text und Musik von Draghi, und Karfreitag in der Hofburgkapelle mit Draghis La Morte debellata. Azzione sacra in der Vertonung von Sances geboten wird, ändern sich die Verhältnisse nachhaltig 1670, durch die Ankunft von Nicolò Minato. Der um 1620–25 vermutlich in Bergamo geborene Minato studiert angeblich Ju- risprudenz, ist ab 1649 Mitglied der venezianischen Accademia degli Imperfetti, pflegt Kontakte zu Aurelio Aureli und Francesco Cavalli und leitet ab 1661 für die Familie Vendramin die Geschäfte des Teatro di San Salvatore in Venedig. Hoch verschuldet verlässt er 1669 Venedig, um in Wien als Poeta cesareo zu arbeiten, wo sein 1698 endendes Leben kaum Spuren hinterlässt.488 Nach erfolgreichen Musikdramen in Venedig, von welchen das bekannteste wohl das später in der Bearbeitung von Silvio Stampiglia noch von Händel vertonte Xerse bleibt, schreibt Minato in Wien für Hof- feste, Fasching und Karwoche ca. 200 Texte, die vorwiegend von Kaiser Leopold I., Antonio Draghi und Johann Heinrich Schmelzer (Balletteinlagen) vertont werden. Nach der Aufführung von Giberto Ferris († 1700) Li sette dolori di Maria Vergine. Azzione sepolcrale mit der Musik von Draghi am 3. April 1670 vor dem Hl. Grab in der Kapelle Eleonoras wird am Karfreitag, dem 4. April, vor dem Hl. Grab in der Hofburgkapelle Minatos erstes geistliches Musikdrama in Wien, Sette consolationi à Maria Vergine, per la morte di Christo. Rappresentatione sacra in der gemeinsamen Vertonung von Sances und Leopold I. gespielt. Darin erfährt in einer den Sieben Schmerzen entsprechenden Szenenfolge La Beatissima Vergine, aus welchen spiri- tuellen Gründen sie Trost schöpfen kann. Die symbolische Figur des Eterno Padre 487 Elisabeth Th. Hilscher: Mit Leier und Schwert. Die Habsburger und die Musik. Graz /Wien 2000, S. 124. Vgl. Th. Antonicek / G. Brosche (Hg.): Musica Imperialis. 500 Jahre Hofmusikkapelle in Wien, 1498–1998. Tutzing 1998. – Günter Brosche: Die musikalischen Werke Kaiser Leopolds I. Ein syste- matisch-thematisches Verzeichnis der erhaltenen Kompositionen. In: G. Brosche (Hg.): Beiträge zur Musikdokumentation. Tutzing 1975, S. 27–82. – Guido Adler (Hg.): Musikalische Werke der Kaiser Ferdinand III., Leopold I. und Joseph I.. Bd. 1: Kirchenwerke. Wien 1893. – Joseph Goldscheider: Kaiser Leopold I. als Musiker. Graz 1880. 488 Vgl. Alfred Noe: Nicolò Minato. Werkregister. Wien 2004. – A. N.: Biographische Notizen zum Hofdichter Nicolò Minato. In: Biblos 49.2 (2000), S. 317–325. – A. N.: Das Testament des Hofdichters Nicolò Minato. In: Biblos 50.2 (2001), S. 315–317. – A. N.: Geschichte und Fiktion in Nicolò Minatos Libretti. In: C. Herr / H. Seifert / A. Sommer-Mathis / R. Strohm (Hg.): Italian Opera in Central Europe 1614–1780. Volume 2: Italianità: Image and Practice. Berlin 2008, S. 69–84.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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