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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock234 placato stellt ihr der Reihe nach die Allegorien der Rechtfertigung für die Passion Christi vor: La Divina Giustitia sodisfatta – L’Anime de’ SS. PP. liberate – L’Huomo redento – Santa Veronica, che presenta l’Effigie della Faccia di CHRISTO nel Su- dario – S. Pietro e S. Giouanni, che palesano l’Institutione del Corpo di CHRISTO sacramentato, Reliquia di Salute a’ Christiani – 2. Angeli, che scoprono la Croce, fatta segno di salute – 2. Guardie al Sepolcro di CHRISTO. Minato gelingt damit eine glücklich Symbiose von Exegese, Predigt, Dramatisierung der Passionsstatio- nen und Andacht vor dem Grab, wodurch das anwesende Publikum direkt von den handelnden Personen angesprochen werden kann, welche aber letzten Endes nur Sprachrohr des sie lenkenden Eterno Padre sind. Nicht umsonst wird diese poetische Konstruktion von Leopold I. durch seine Mitwirkung an der Vertonung geehrt. Am 26. März 1671 liefert Minato auch den Text für die Grabesandacht in der Ka- pelle Eleonoras: EPITAFFII| SOPRA IL SEPOLCRO| DI| CHRISTO.| RAPPRESEN- TATIONE SACRA| NELLA CES. CAPELLA| DELL’AUGUSTISS:| IM- PERATRICE| ELEONORA,| NELLA SERA DEL| GIOVEDÌ SANTO| DELL’ANNO M. DC. LXXI.| Musica del Sig. Antonio Draghi, Maestro di Ca- pella| della medesima Maestà.| IN VIENNA d’AUSTRIA,| Appresso GIO: BATT: HACQUE. Angesichts der am Grab Christi weinenden Beatissima Vergine unterbreiten die auftretenden Figuren in einer Szenenfolge jeweils einen spirituell begründeten Vor- schlag für die Inschrift auf dem Grabstein: Gioseffo ab Arimathia, havendo sepolto il Corpo di CHRISTO, vuol su ’l Sepolcro far’ un’Inscrittione – Il Dolore porta un’ Epitafio – La Fede un altro – L’Humanità Innocente di CHRISTO un altro – La Gratia fà l’istesso – L’Amor Divino il medesimo. Die Entscheidung bleibt angesichts der Gleichwertigkeit der Vorschläge offen. Am Karfreitag, den 27. März 1671, wird in der Hofburgkapelle Minatos Il tri- onfo della croce. Rappresentatione sacra, wieder in einer gemeinsamen Vertonung von Sances und Leopold I., vor dem Hl. Grab gespielt. Darin werden die unterschied- lichen Haltungen biblischer Figuren vor der Realität des Kreuzes und seiner sym- bolischen Bedeutung thematisiert: von der einfachen Anbetung über die daraus ge- schöpfte Seelenstärke und die Erfüllung von Prophezeiungen reicht der Kreis bis zu den Märtyreropfern und den Reliquien, welche letzten Endes alle zum Triumph des Kreuzes über Tod und Satan beitragen. Am Ende bewirkt „L’Eterno Padre in Cielo, che publica, la Croce dover essere il Segno Trionfale nel Giorno dell’Universal Giu-
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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