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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 243 -
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243Geistliche Musikdramen und Oratorien Autor gibt in seinem Personenverzeichnis gleichzeitig eine Zusammenfassung des Inhalts: La Chiesa Cattolica Militante, rinova l’annuale memoria della Passione di Chri- sto. L’Austria e La Boemia vengono à venerare le memorie della Morte del Re- dentore, e porgono preghiere all’Eterno Padre, che per li meriti del Sangue di Christo, voglia placar l’ira sua, e ritenere il Flagello della Peste. Il Voto, & Il Pentimento le persuadono à far Voti, Astinenze, Digiuni: elle promettono. La Devotione raccorda loro, che si diano alla devotione di qualche nova veneratione d’alcuna delle Reliquie della Passione di Christo. Elle promettono; e discorrono à quale applicarsi. Tolosate, e Pietro Massiliense loro insinuano la Veneratione della Sacra Lancia: narrandone l’inventione, & i Miracoli. Elle si danno à ve- nerare la Sacra Lancia. La Voce del P. Eterno, che dice haversi mosso à miseri- cordia, e voler essaudirle; astenendo il Flagello della Pestilenza. L’Austria, e la Boemia si consolano della Divina Gratia. Angesichts der um sich greifenden Pest wird Austria und Boemia die Verehrung der Reliquien in der Schatzkammer des Kaisers (Pio Leopoldo) empfohlen, wobei vor allem die Hl. Lanze als wirkungsvollstes Instrument der Heilung von dieser Plage bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um eine weit in die Tradition zurück rei- chende, absichtliche Vermengung zweier symbolischer Objekte: In der weltlichen Schatzkammer des Kaiserhauses (Inv. Nr. XIII 19) befindet sich eine aus ottonischer Zeit stammende und an die Schlacht auf dem Lechfeld 955 erinnernde Lanze. Diese Lanze wird von den deutschen Kaisern in ihrem symbolischen Anspruch seit dem Hochmittelalter mit der in Byzanz befindlichen Lanze von Longinus gleichgestellt, mit welcher der römische Dekurion die Flanke Christi geöffnet hatte und der durch ihre direkte Berührung mit dessen Blut (vgl. Johannes-Evangelium 19.34) absolute Heilkraft zugeschrieben wurde. Am Karfreitag wird durch Minatos Il vero sole fermato in croce. Rappresentatione sacra in der Vertonung von Leopold I. vor dem Hl. Grab in der kaiserlichen Kapelle in Prag wieder ein ,astronomisches‘ Thema aufgegriffen. Die auftretenden bibli- schen Gestalten (La B. Vergine – Maria Maddalena – Maria Salome – S. Matteo, S. Marco, S. Luca e S. Giouanni, Evangelisti – Longino – Gioseffo d’Arimathia) erklären darin, dass die wahre Sonne, Christus am Kreuz, das Universum mit der Kraft neuer Gnade erleuchten wird. Der Autor spielt damit ohne Zweifel auch an die Beschreibung des Lichts als Symbol der göttlichen Gnade an, wie sie am Beginn von Dantes Paradiso (I.1–6) zu lesen ist. Das Werk wird 1690 wiederholt.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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