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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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249Geistliche Musikdramen und Oratorien Fastenzeit 1694 und eine weitere in der Karmelitinnenkirche von Wiener Neustadt, vermutlich am 22. Mai 1694, beweisen. Am Karfreitag, den 7. April 1689, steht vor dem Hl. Grab in der Hofburgkapelle ein neues Werk von Minato auf dem Programm, das 1698 wiederholt wird: L’ESCLAMARE| A’ GRAN VOCE,| E| L’INCHINAR IL CAPO| DI| CHRISTO| SPIRANDO.| RAPPRESENTATIONE SACRA| AL SS:MO SE- POLCRO| NELLA CESAREA CAPPELLA| DELLA S. C. R. M.| DELL’IM- PERATORE| LEOPOLDO.| LA SERA DEL VENERDI’| SANTO| DELL’ANNO M. DC. LXXXIX.| POSTA IN MUSICA DAL S:R Antonio Dra- ghi,| Maestro di Capella di S. M. C.| IN VIENNA D’AVSTRIA,| Appresso Su- sanna Cristina, Vedoua di Matteo Cosmerouio, Stam-|patore di S. M. C. Die biblischen Gestalten (La B. Vergine – Maria Maddalena – L’Evangelista Giou- anni – Il Centurione – Gioseffo d’Arimathia) besprechen darin den Aufschrei Christi und sein Neigen des Kopfes im Moment des Todes. Veronica zeigt darüber hinaus das Schweißtuch als künftige Reliquie. In der Fastenzeit 1690 wird neben Wiederholungen nur das Oratorium Il finto Smeraldo overo S. Eufrosina des sonst völlig unbekannten Girolamo di San Carlo in der Vertonung von Gaetano Rubini gespielt. Ähnlich 1691, wo in der Hofburgka- pelle als neue Werke die Oratorien L’Abigaile eines gewissen Francesco Bambini mit der Musik von Bernardo Caffi und Minatos Il crocifisso per gratia, overo San Gaetano in der Vertonung von Draghi aufgeführt werden. Dieses zweiteilige Werk Minatos ist dem Wirken des Hl. Kajetan von Thiene (1480–1547), dem Gründer des Thea- tinerordens gewidmet und stellt damit neben dem 1680 in Prag gespielten L’Abele di Boemia, ovvero S. Wenceslao das zweite Libretto Minatos dar, in welchem die Gestalt eines Heiligen thematisiert wird. Im ersten Teil werden zunächst das Engagement Gaetanos für die katholische Lehre vor allem durch seinen Widerstand gegen Lu- ther und sein Eintreten für das Ordensleben dargestellt. Der zweite Teil beinhaltet seinen Tod im Kampf mit Il Demonio und seine Erlösung durch Christus. Umrahmt von den Erläuterungen des Testo kommen neben biblischen (La B. Vergine) und historischen Gestalten (S. Gaetano – Contessa Maria sua Madre – Lutero) zahlrei- che allegorische Figuren (La Voce dello Spirito Santo – La Divina Providenza – La Speranza in Dio) auch ein Engelschor (Cho. di Serafini) und ein Chor von Kranken (Cho. d’Infermi in un Hospitale) zum Einsatz. Minatos am Karfreitag, den 13. April 1691, gespieltes Sepolcro I frutti dell’albero della croce ist in seiner Thematik ungewöhnlich: Angeleitet von einem um das Kreuz
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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