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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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257 Oratorio sacro des sonst nicht nachweisbaren Tomaso Astolfi in der Vertonung von Giuseppe Torelli (1658–1709), der sich für wenige Monate in Wien aufhält, auf dem Programm. In der Fastenzeit 1701 schließlich gibt es drei neue Oratorien: das im Katalog der ÖNB Riccardo Rodiano zugeschriebene Werk515 La conversione di Maddalena mit der Musik von Giovanni Bononcini, Il giudizio di Salomone des völlig unbekannten Rinaldo Ciallis516 in der Vertonung von Marc’Antonio Ziani (1653– 1715), der ab 1700 Vizekapellmeister am Kaiserhof ist, und das vermutlich von Vin- cenzo Parisi (1661–1720) verfasste Il Martirio di Santa Caterina mit der Musik des Kastraten Pier Francesco Tosi (1654–1732), der ab 1701 als Musikagent für den Hof tätig und 1705–11 als Hofkompositor angestellt ist. 1701 bringt weiters am Karfrei- tag, den 25. März, eine Uraufführung, nämlich Il Fascietto di Mirra, in petto alla sposa de’ Sacri Cantici. Rappresentazione Sacra vermutlich von Cupeda in der Vertonung von Marc’Antonio Ziani vor dem Hl. Grab in der Hofburgkapelle. Die Fastenzeit 1702 hingegen bietet neben dem nur handschriftlich überlieferten Oratorium Il convito di Baldassarre eines unbekantten Autors mit der Musik von Pirro Capacelli Albergati (1663–1735) das ebenso anonyme L’amante Innocenza, Trionfa- trice della Perfidia, overo Santa Cecilia, Vergine e Martire. Oratorio mit der Musik von Badia, worin ein Erzähler die Figuren dieser Märtyrerlegende (S. Cecilia – Valeri- ano Sposo – Tiburzio Fratello di Valeriano – Almachio Prefetto) auf den Stationen der Bekehrung und des Martyriums begleitet. Besonders bemerkenswert scheint in diesem Jahr die Aufführung des vermutlich von dem weitgehend unbekannten Gio- vanni Andrea Lorenzani verfassten Santa Dimpna, infanta d’Irlanda. Oratorio in der nicht erhaltenen Vertonung von Johann Joseph Fux (1660–1741), der auf dem Titel- blatt des Druckes als Gioan Antonio Fux bezeichnet wird.517 In dem im frühmittelal- terlichen Irland angesiedelten, zweiteiligen Santa Dimpna verweigert sich die von S. Gerberno, Eremita bekehrte Prinzessin der barbarischen dynastischen Tradition, gemäß derer ihr Vater sie nach dem Tod ihrer Mutter heiraten möchte. Die der Legende nach in eine Höhle bei Geel in Belgien fliehende Dymphna bekräftigt am 515 Der er aus Bianzè im Piemont stammende Augustiner-Eremit Riccardo Rodiano veröffentlicht seine Conversione di S. Maria Maddalena. Rappresentazione sacra bereits 1612 in Neapel; die handschriftliche Notiz auf den Titelblättern des italienischen Originals und der deutschen Übersetzung des Wiener Librettos von 1701 stammt vermutlich aus dem beginnenden 20. Jahrhundert und ist bisher nicht nach- vollziehbar. 516 Das Werk stammt vermutlich, wie spätere Libretti von Ciallis, aus Venedig: Il giudizio di Salomone. Orato- rio sacro, recitato dalli RR. Preti della Congregazione dell’Oratorio alla Madonna della Fava in Venezia. Venezia: Domenico Lovisa 1698. 517 Zwei Drucke von Lorenzanis Santa Dimpna figlia del re d’Irlanda erscheinen 1687 in Rom und in Modena. Es gibt auch Santa Dimpna principessa d’Irlanda. Tragedia sacra von Giuseppe Berneri (Rom 1667 und 1675). Geistliche Musikdramen und Oratorien
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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