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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 278 -
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock278 Zu den in den drei Teilen dieses mythologischen Spiels auftretenden Figuren sagt der Librettist ausdrücklich: „Si figura, che cantino: Echo. Narcisso. Licori e Ne- rilla, Ninfe. Filindo e Clemiro, Pastori. Nemesi. Gioue. Lisardo e Negisto, Giar- dinieri. Filarda e Clori, Giardiniere. L’Echo Naturale del Giardino, che repplica alcuni Voci.“ Wie im dritten Buch von Ovids Metamorphosen wird die Nymphe Echo wegen ihrer vergeblichen Liebe zu Narcisso in einen Felsen verwandelt, dem nur mehr die Stimme bleibt. Narcisso wird von Nemesis nach dem tödlichen Ende seiner Liebe zu seinem eigenen Spiegelbild im Wasser in eine Blume verwandelt. Als den beiden vor ihrer endgültigen Verwandlung von Giove ein letzter Wunsch gewährt wird, wählen sie den Besuch im Garten der Kaiserin, um diesen durch ihre neuen Eigenschaften, d.h. Echo und Blumen, zu schmücken, was durch die Musik entsprechend ausgemalt wird. Zur Hochzeit von Erzherzogin Eleonore Maria Josefa (1653–1697), der Schwes- ter des Kaisers und Witwe des 1673 verstorbenen polnischen Königs Michael Wies- niowiecz, mit Herzog Karl V. von Lothringen (1643–90) werden am 6. und 7. Feb- ruar 1678 in der Ritterstube der Burg von Wiener Neustadt zwei Applausi per musica dargeboten: Draghis Le Pompe dell’Istro und Minatos Amor vittorioso mit der Musik von Draghi. In letzterem besingen die thematisch erwartbaren allegorischen Figuren (Amore – Himeneo – Destino – Vittoria – Pace) die nun zweite glückliche Eheschlie- ßung von Eleonore Maria unter den mächtigen Auspizien von Leopold I. In Draghis Pompe hingegen steht der lokale Flussgott Istro (= Donau) wieder im Zentrum, wel- cher durch Gloria, Saturno und Fama allen berühmten Flüssen der Weltgeschichte gleich gesetzt wird. Amore und Himeneo geleiten Juno Lucina, die Göttin der Ge- burt, zur eben stattfindenden Hochzeitsfeier von Eleonore Maria und Karl: Volgi, ò Lucina, i lumi, E mira in vago aspetto Gl’AUSTRIACI Eroi in questa Regia uniti, A celebrar di CARLO, e LEONORA I felici SPONSALI. Bei dieser Gelegenheit wendet sich Juno Lucina auch an Leopold I., der ihre Gunst ja seit Jahren herbeisehnt, und prophezeit die glückliche Geburt des am 9. August zur Welt kommenden Thronfolgers: Tù pur Leopoldo, ò del Germano Impero AUGUSTO, inclito Giove
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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