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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 307 -
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307Musikalische Feste Gefühle einzuflößen. Cintia verweist aber darauf, dass Stinfalide schon mit Ariadeno verheiratet ist. Angesichts des persönlichen Glücks einer solchen Heldin zerbre- chen die Hexen resigniert ihre Zauberstäbe. Linco, Seruo d’Aristoclide und Aganice Maga, Figlia d’Egetote, Rè di Tessaglia sorgen mit zahlreichen Cacciatori, Cacciat- rici, Musici, Lottatori und Jaculatori für spektakuläre Auftritte, deren Schaurigkeit sich in Heiterkeit auflöst. Wie Linco in der Scena XX singt: Allegrezza, Allegrezza! Non son più Lupo: fù contro l’vsanza Quel Volto à fè. Son Pecora, & haueuo Faccia di Lupo: & vso È per coteste Rupi Ir con Faccia d’Agnelle, & esser Lupi. Am 1. September 1678 wird am selben Ort wieder zum Namenstag der Kaiserin Minatos Il Tempio di Diana in Taurica. Festa musicale mit der Musik von Draghi und J. H. Schmelzer gespielt. In den 20 Szenen wird in drei Bühnendekorationen der Stoff von Iphigenie auf Tauris auf der Basis von Euripides und vermutlich auch von Ortensio Scamacca (Ifigenia in Tauride, 1649) behandelt. Die als Priesterin auf Tauris weilende Ifigenia soll auf Befehl von Toante ihren unerkannten Bruder Oreste bzw. den sich für den Freund hingebenden Pilade der Göttin Diana opfern. An Stelle dieses Menschenopfers soll jedoch schließlich ein neuer Tempel gebaut werden, dessen Name allerdings nicht gefunden werden kann, weil an dem Fest- tag für Eleonore Magdalena Theresia deren glanzvoller Name alles überstrahlt. Diese vertraute Handlung wird von zahlreichen tragikomischen Motiven wie Fu- rien, Einsiedlern (Tre Romiti Siluestri), einer Sibylle und einem Orakel effektvoll ausgeschmückt. Minatos La Monarchia latina trionfante. Festa Musicale trägt zwar diese Gattungsbe- zeichnung, wird aber wegen des ungewöhnlich feierlichen Anlasses, nämlich der Geburt von Erzherzog Joseph, am 8. Oktober 1678 im Hoftheater auf der Cortina aufgeführt und daher im Abschnitt über die Opern zu Geburten im Kaiserhaus behandelt. Minatos vermutlich am 22. November 1678 zum Geburtstag von Kaiserin- Witwe Eleonora mit derm Musik von Draghi und J. H. Schmelzer aufgeführte Li Favoriti dalla Fortuna. Festa musicale muss wegen ihrer Struktur wohl als ein Tratteni- mento oder eine Introduzzione ad un Balletto gelten. In den zwölf Szenen und vier Tänzen werden drei typische Charaktere (Vn Pazzo – Vn Audace – Vn Goffo) reich von Fortuna beschenkt, verlieren aber letzten Endes alles an Vn Prudente.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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