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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 325 -
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325Faschingsopern aus Theaterstücken bzw. der Mythologie zu identifizieren. Neben den bei Minato zusätzlich in eine Liebesgeschichte verwickelten Hauptpersonen sind das: Nicena sua [di Lisimaco] Nipote, impazzita, che si crede Andromeda – Agide, Abderita impazzito, che si crede Atlante – Odriste, Abderita impazzito, che si stima Creso – Licoferne, Aberita impazzito, che si suppone Licurgo – Frombo, Abderita impazzito, che si crede l’Ippogriffo di Perseo – Eurisa, Damigiela Ab- derita, che si stima Medusa – Tre altri impazziti – Ergindo, che si crede Amore – Dorilla, che si crede Diana. Infolge einer sich aufgrund ihrer Nachlässigkeit ausbreitenden Frösche- und Mäu- seplage (eine der Balletteinlagen) verlassen die Abderiter letztlich sogar ihr Land, statt wieder zur Vernunft zu kommen. Hinter diesen verwirrten Gestalten des ab- deritischen Hofes verbergen sich offenkundig die Mitglieder der Geheimen Kon- ferenz des Kaisers,589 welche im Herbst 1674 mit überraschenden Entscheidun- gen konfrontiert waren. Am 16. Oktober 1674 wird nämlich Wenzel Eusebius von Lobkowitz (Václav Eusebius z Lobkovic, 1609–77) ohne eine offizielle Untersu- chung als Obersthofmeister entlassen und nach Raudnitz (Roudnice nad Labem) ins Exil verwiesen, wo er 1677 stirbt. Als kaiserlicher Hofkriegsrat ab 1636, General- feldmarschall ab 1647 und einflussreicher Vertrauensmann Kaiser Leopolds I. fun- giert Lobkowitz 1669–74 als Kabinettsdirektor und schließt u.a. eigenmächtig 1671 mit Frankreich einen nachteiligen Neutralitätsvertrag ab. Er unterdrückt die unga- rische Verschwörung 1671, führt in Ungarn eine absolute Regierung ein und macht sich auch damit zahlreiche Feinde. Die Änderung der kaiserlichen Politik gegenüber Frankreich und in Ungarn, sowie die damit offensichtlich verbundenen Hofintrigen bringen Lobkowitz schließlich zu Fall. Der mächtige Obersthofmeister dürfte wohl am ehesten für die Gestalt des Agide, der sich für Atlas hält und hochmütig meint, den Himmel auf seinen Schultern zu tragen, in Frage kommen: Son Atlante, che sul dorso Porto il Ciel doue uogl’Io: De’ Pianeti reggo il Corso, Fan le Sfere à modo mio. (S. 6) 589 Vgl. Stefan Sienell: Die Geheime Konferenz unter Kaiser Leopold I. Personelle Strukturen und Metho- den zur politischen Entscheidungsfindung am Wiener Hof. Frankfurt a.M. u.a. 2001.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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