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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 355 -
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355Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus Am 30. Mai 1675 wird der Geburtstag von Kaiserin Claudia Felicitas mit der Auf- führung von Minatos Pirro. Drama per Musica in drei Akten mit Licenza im Tier- garten von Schloss Laxenburg gefeiert. In der Vertonung von Draghi und J. H. Schmelzer werden mit drei Balletteinlagen von Ventura in vier Bühnenbildern von Burnacini die Herrschertugenden des makedonischen Königs Pirrhus dargelegt, wie sie in Plutarchs Biographie und in der römischen Geschichte von Cassius Dio zu finden sind. Der Librettist erfindet eine abenteuerliche Kindheit des künftigen Herrschers, der unter Hirten aufwächst und am Ende sein Reich zurückerobert. Die im Libretto beschriebene Inszenierung ist dem Ort der Aufführung phantasievoll angepasst: Il Teatro rappresenta, nel Principio asprezza di Bosco, solitudine di Balze, e Cauerne; dietro alle quali batte il Mare. Più inanzi si stende un Viale, dalle cui parti appariscono Compartimenti di Giardino, con ascesa di Scale, Piante, Fiori, Statue, e Fontane. Più da lungi Prospettiue di Fabriche antiche: e nel Fondo Lito di Mare con l’apparenza d’un Armata Nauale. Vermutlich am 17. Juni 1675 wird mit Verspätung für den Geburtstag des Kaisers Minatos Zaleuco. Drama per musica in drei Akten und Licenza mit der Musik von Draghi und J. H. Schmelzer und drei Balletteinlagen von Ventura in acht Bühnen- bildern von Burnacini gespielt. Die Thematik der Gerechtigkeit und der Strenge eines Herrschers stammt von Valerius Maximus (Facta et dicta memorabilia VI,5, ext. 3), Aelianus (Varia historia 13.24) oder aus dem älteren Novellino (Nr. 15). Ermegisto hat Silandra ohne das Wissen seines Vaters Zaleuco, Rè di Locri die Ehe verspro- chen und diese auch vollzogen. Als nun in einem Friedensabkommen Zaleuco seinen Sohn mit der Tochter des Gegners verheiraten will, gerät Ermegisto in den Verdacht des Ehebruchs. Zaleuco, der Ehebrecher üblicherweise zur Strafe blenden lässt, ist nun mit einem solchen Vergehen durch seinen eigenen Sohn konfrontiert und bie- tet als Lösung des Konflikts zwischen Vaterliebe und Herrscherpflicht eines seiner eigenen Augen an. Der komische Diener Grotto kommentiert dieses allzu strenge Gesetz mit einer heiter-volkstümlichen Überlegung: Signor, uuoi ch’Jo la dica? Se aciecar ogni Adultero farai, Presto, presto de’ Ciechi il Rè sarai. (S. 61)
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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