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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 366 -
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock366 gewohnten heroischen Themen zurück: in vier Stationen (Imprese) mit vier Ballett- einlagen von Johann Joseph Hoffer in acht Bühnenbildern von Burnacini wird mit der Musik von Draghi und A. A. Schmelzer das römische Heldentum am Beispiel einer Episode aus Valerius Maximus (Facta et dicta memorabilia II,2,21) dargestellt. Der Römer Cecio besiegt zunächst den Keltiberer Luceio im Zweikampf und nach einer neuerlichen Provokation das Heer der Iberer unter deren Fürsten Pirresio. Der überwundene Pirresio erringt durch seine Hochachtung für den Sieger Cecio dessen Freundschaft und ermöglicht damit den abschließenden Frieden zwischen den beiden Parteien. In diese Haupthandlung eingewoben ist ein Liebeskonflikt um die Cecio zustehende Sklavin Polinia und um die Römerin Isidea, die schließlich Pirresio heiratet. Im Friedensballett mit prominenter Besetzung (die Kinder des Kaisers und die Prinzen von Lothringen) wird Leopold als der germanische Achilles gefeiert, der diese römischen Tugenden in seiner Zeit verkörpert. Anlässlich des Geburtstages der Kaiserin wird am 16. Januar 1695 abends im Zimmer neben der Antekammer Minatos L’industrie amorose in Filli di Tracia. Drama per musica in drei Akten in der Vertonung von Draghi, Leopold I. und J. J. Hoffer in sechs Bühnenbildern von Burnacini mit drei Balletteinlagen von D. Ventura dar- geboten. Vermutlich auf der Basis von Hyginus (Fabula LIX) wird das Thema der beständigen Liebe am Beispiel des athenischen König Demofonte und der lykur- gischen Prinzessin Filli dargestellt. Demofonte wird auf seiner Rückkehr aus Troia nach Thrakien verschlagen, verlobt sich dort mit Filli, begibt sich dann aber unter einem Vorwand nach Athen, von wo er nicht mehr wiederkehrt. Filli folgt ihm un- erkannt und versucht, als sein Page seine bevorstehende Heirat mit der Athenerin Alfridia, welche ihrerseits von ihrem Vater gezwungen, gegen ihren Willen in diese Verbindung einwilligt, durch mehrere Intrigen zu verhindern. Als ihr dies schließ- lich mit Hilfe von drei verschiedenen Verkleidungen gelingt, werden alle Paare glücklich zusammengeführt. Die Priester des Schlusschores kündigen im Athena- Tempel die Geburtstagsfeier der Kaiserin an. Am 6. Juli 1695 wird abends in der Favorita die erste Geburtstagsoper von Do- nato Cupeda aufgeführt: La finta cecità d’Antioco il grande. Drama per Musica in drei Akten mit der Musik von Draghi, Leopold I. und J. J. Hoffer in sieben Bühnenbil- dern von Burnacini und mit drei Balletteinlagen von D. Ventura. Ausgehend von den Intrigen am Hof des syrischen Königs Antioco, die bei Polybios (Historien V) im Zusammenhang mit den Kriegen gegen Ägypten geschildert werden, erfindet Cupeda gemäß dem bewährten Rezept von Minato eine List, welche dem Herrscher erlaubt, seine falschen Ratgeber zu überführen. Wie er im Argomento unter Si finge schreibt:
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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