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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 391 -
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391Die italienische Aufklärung in Österreich Das Vordringen des französischen Herrschaftsmodells wird ohne Zweifel zusätzlich durch die als Mäzen so bedeutende Person Prinz Eugens von Savoyen gefördert und politisch schließlich durch die lothringischen Heiraten von zwei Töchtern des Kaisers (1736 Maria Theresia mit Franz Stephan von Lothringen und 1744 Maria Anna mit Karl von Lothringen) sowie durch die sich anbahnenden Allianzen mit Frankreich konsolidiert. Neben repräsentativen Amtsgebäuden für die Hofkanzleien sowie der Zusam- menführung und Aufstellung des Kunstbesitzes in der Hofburg nimmt die Wis- senschaftsförderung in diesem Programm des öffentlichen Wohles bereits unter Karl VI. einen prominenten Platz ein: Tatsächlich verbergen sich dahinter Bestrebungen, die eindeutig der Frühauf- klärung zuzuordnen sind, und zwar das verstärkte Augenmerk auf Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Sozialwesen. Die Errichtung einer »Nationalbiblio- thek« und eines ebenso repräsentativen »Nationalmuseums« trug der wachsen- den Bedeutung der Wissenschaft und vor allem der Geschichtsschreibung sowie Numismatik Rechnung. Der »Büchertempel« wurde in die Tradition der antiken und spätmittelalterlichen Bibliotheken eingereiht, und die ikonologische Grund- struktur der Hofbibliothek präsentiert den Herrscher als »Herkules musagetes« im Zentrum von Kriegs- und Friedensflügel.644 Nach dem Modell der Biblioteca Apostolica Vaticana und der Bibliothèque Royale in Paris wird die fürstliche Bibliothek im Zuge dieser Bestrebungen von einem fami- liären Besitz in Fideicommiss zu einer staatlichen Einrichtung umgewandelt: Ein Personalplan wurde festgelegt, ein Etat angesetzt und regelmäßig ausgewor- fen, mithin die Hofbibliothek als moderne Institution geschaffen (ab 1723), ohne sie allerdings aus der Hofverwaltung herauszulösen, so daß hier eine bedeutende Zäsur der Bibliotheksgeschichte zu sehen ist. An der Spitze stand nun ein hoch besoldeter Präfekt, mit Pius N. Garelli (1670–1739; bis 1726 zusammen mit Alessandro Riccardi) wiederum ein Italiener […]645 644 Polleroß: Renaissance und Barock, S. 480. 645 Stefan Benz: Die Wiener Hofbibliothek. In: J. Pauser / M. Scheutz / Th. Winkelbauer (Hg.): Quellen- kunde der Habsburgermonarchie (16.–18. Jahrhundert). Ein exemplarisches Handbuch. Wien / Mün- chen 2004, S. 45–58; hier S. 48.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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