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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 463 -
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463Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument eis, in vier Bühnenbildern von Galli Bibiena und mit drei Balletteinlagen von Philli- bois aufgeführt: Der wegen eines Orakels verstoßene Königssohn kehrt, unerkannt und ohne Wis- sen um seine Herkunft, in seine Heimat zurück, um mit einem olympischen Sieg die Königstochter (die seine eigene Schwester ist) zur Gattin zu erringen. Beide sind anderweitig in Liebesbeziehungen gebunden, beide wollen sich aber der ihnen aus Staatsraison auferlegten Pflicht nicht entziehen. Hier wendet sich das Interesse dem privaten Sektor zu: der Freund soll den Sieg erkämpfen, ihm, dem Kampf- werber, bleibt nur die Aussicht auf den Selbstmord. Die Lösung ist in diesem Fall schon an der Basis angelegt: es bedarf nur der Aufklärung der wahren Verwandt- schafts- und Liebesverhältnisse, um das glückliche Ende herbeizuführen.781 In der Zornesarie des Haupthelden am Ende des zweiten Aktes beweist Metastasio, dass er durchaus die Tradition der barocken Stilistik wiederzubeleben versteht, wenn das opportun scheint: Gemo in un punto e fremo; Fosco mi sembra il giorno: Ho cento larve intorno; Ho mille furie in sen. Con la sanguigna face M’arde Megera il petto; M’empie ogni vena Aletto Del freddo suo velen. (Bd. 1, S. 616) Das Werk wird in Wien am 19. Januar 1753 in dieser Version am Burgtheater und am 13. Mai 1749 im Schönbrunner Schlosstheater in der Vertonung von Georg Christoph Wagenseil (1715–77) am Kaiserhof wieder aufgenommen,782 sowie 1764 und 1765 mit der Musik von Gassmann im Theater nächst der Burg dargeboten. Nachweisbar sind Aufführungen in Prag 1735 mit unbekannter Musik, 1750 ver- tont von Galuppi, 1760 von Giuseppe Carcani (1752–1825), 1763 von Fischietti und 1768 von Piccinni. Darüber hinaus vertonen Sacchini 1768 und Luigi Gatti 1775 L’Olimpiade für Salzburg, wobei letztere Version noch 1786 in Wien gespielt wird. 781 Kanduth: Das Libretto im Zeichen der Arcadia, S. 42. 782 Zu dieser Aufführung gibt es keinen Librettodruck, sondern nur die Partitur in ÖNB Mus. Hs. 18.234.1–3.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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