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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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497Von Metastasio zu Goldoni gertums. Es folgen innerhalb des nächsten Jahrzehnts im Durchschnitt drei Li- bretti pro Karnevalssaison in Venedig, wodurch sich Goldoni als einer der produk- tivsten Librettisten des 18. Jahrhunderts erweist.832 Allerdings versucht der Autor diese literarische Produktion ungefähr ein Jahrzehnt später mit den Worten seiner Figur, des Prinzipals Orazio, in der Komödie Il teatro comico ein wenig herunter- zuspielen, wenn er ihn sagen lässt, dass sich die Schauspielkunst selbst herabwür- digt, wenn sie auf die Musik als Attraktion für das Publikum setzt: „Cosa credete, signora mia, che i comici abbiano bisogno, per far fortuna, dell’aiuto della musica? Pur troppo per qualche tempo l’arte nostra si è avvilita a segno di mendicar dalla musica i suffragi per tirar la gente al teatro.”833 Es werden hier die Musikdramen Goldonis unter Angabe der Saison ihrer Uraufführung in Venedig in der chronologischen Reihenfolge ihres ersten Erschei- nens in Österreich aufgelistet, um allein durch ihre beachtliche Anzahl und flächen- deckende Verbreitung den in der Forschungsliteratur weitgehend unterschätzten Einfluss des Librettisten Goldoni zu verdeutlichen: – Oronte re de’ Sciti (1740 –41): mit der Musik von Scalabrini 1742 in Graz; – Il mondo alla roversa o sia Le donne che comandano (1750–51): mit der Musik von Galuppi 1754 im Theater der Prager Burg und vermutlich unter dem Titel L’impero delle donne 1757 in Laibach; – La calamità de’ cuori (1752–53): mit der Musik von Galuppi 1754 und 1756 in Prag, sowie im November 1774 in Wien in einer Textbearbeitung von Giovanni de Gamerra (1743–1803) mit der Musik von Antonio Salieri (1750–1825) „mit villem Applauso aufgeführet“, wie Khevenhüller-Metsch834 notiert; – Il mondo della luna (1749–50): mit der Musik von Galuppi 1755 im Prager Kotzentheater, in der Vertonung von Giovanni Paisiello (1740–1816) 1786 in Wien und 1789 in Prag, sowie erstmals am 3. August 1777 im Zuge der Hoch- zeitsfeierlichkeiten von Nikolaus Esterházy in Esterháza mit der Musik von Jo- seph Haydn (1732–1809) auf eine anonyme Textbearbeitung; – Il finto principe (1749–50): 1756 in Graz; – La diavolessa (1755–56): mit der Musik von Galuppi leicht überarbeitet unter dem Titel Li vaghi accidenti fra amore e gelosia 1756 in Prag, sowie unter dem Original- titel 1772 in Wien mit der Musik von Josef Bárta (1746–87); 832 Vgl. Elisabeth Steindl: Der Librettist Carlo Goldoni. In: Alfred Noe (Hg.): Carlo Goldoni (1707–1793). Berlin 2007, S. 145–191. 833 Tutte le opere di Carlo Goldoni, Bd. 2, S. 1085. 834 Grossegger: Theater, Feste und Feiern zur Zeit Maria Theresias, S. 311.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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