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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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517Die neuen Leidenschaften im Libretto tile, adattabile a quelle sue dolcissime melodie, che si senton nell’anima, ma che pochissimi sanno imitare. Trovati questi tre soggetti, andai dall’imperadore, gli esposi il mio pensiero e l’informai che mia intenzione era di far queste tre opere contemporaneamente. „Non ci riuscirete!“ mi rispose egli. „Forse che no,“ repli- cai; „ma mi proverò. Scriverò la notte per Mozzart e farò conto di legger l’Inferno di Dante. Scriverò la mattina per Martini e mi parrà di studiar il Petrarca. La sera per Salieri e sarà il mio Tasso.“907 Da Pontes Erfolgsserie setzt sich in der Tat im Sommer 1787 nach sieben Auf- führungen von Il Bertoldo. Dramma giocoso mit der Musik von Francesco Piticchio (vor 1760– nach 1800) am 1. Oktober 1787 im Burgtheater mit L’arbore di Diana. Dramma giocoso in der Vertonung von Martín y Soler fort, das zum Einzug von Erz- herzogin Maria Theresia (1767–1827) auf ihrem Weg nach Dresden zur Hochzeit mit Anton von Sachsen (1755–1836) erstmals dargeboten, auf Grund des Zuspruchs in Wien ununterbrochen bis März 1791 und 1788 auch in Prag gespielt und gemein- sam mit Una cosa rara und Axur zu den erfolgreichsten Opern dieser Jahre wird. Kurze Zeit später, am 29. Oktober 1787, findet im Nostitzschen Nationaltheater in Prag die Uraufführung von Il dissoluto punito o sia il Don Giovanni. Dramma giocoso mit der Musik von Mozart statt, die ursprünglich ebenfalls als Festoper anlässlich der Durchreise von Erzherzogin Maria Theresia für Mitte Oktober geplant war. Die lange Tradition des Stoffes und das in der Frühromantik neu erwachte Interesse an der Hauptfigur sowie vermutlich Bertatis Don Giovanni, der in der Vertonung von Gazzaniga neun Monate zuvor in Venedig erstmals aufgeführt wird, inspirieren Da Ponte im Vergleich zu den zeitgenössischen eher possenhaften Einaktern über den Don-Juan-Stoff908 zu einer in Form und Inhalt ungleich vielschichtigeren Be- handlung des Themas. Die Bedrohlichkeit der sinnlichen Verführung, die die Hauptfigur verkörpert, kann bei Da Ponte nicht mehr mit der von der Aufklärung zum obersten Prinzip des menschenwürdigen Handelns erhobenen Vernunft unter Kontrolle gebracht wer- den, wie das noch in Goldonis Tragikomödie Don Giovanni Tenorio o sia Il dissoluto (1736) oder in Il convitato di pietra o sia Il dissoluto. Dramma tragicomico von Nunzi- ato Porta909 hoffnungsvoll als Zeichen der Überwindung barocker Verwirrung zum Ausdruck gebracht wird. In Da Pontes Version tauchen die dunklen Schatten der 907 Da Ponte: Memorie, S. 125. 908 Vgl. Il convitato di pietra von Lorenzi 1783 in Neapel mit der Musik von Giacomo Tritto (1733–1824). 909 Mit der Musik von Righini vermutlich erstmals 1776–77 in Prag aufgeführt und 1777 in Wien sowie 1781 in Esterháza gespielt.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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