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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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521Die neuen Leidenschaften im Libretto bruar 1789 im Burgtheater nur weitere fünf Mal bis November 1789 dargeboten wird. Mit der Aufführung von L’ape musicale. Commedia per musica am 27. Februar 1789 im Burgtheater versucht Da Ponte etwas völlig Neues, nämlich seine besten Arien- texte aus früheren Libretti in eine neue Handlung, eine Art Opernprobe, einzuglie- dern und die entsprechende Musik verschiedener Komponisten dazu zu kompilie- ren. Die zentrale Figur dieses Pasticcios, der Dichter Bonario, drückt das in dem bekannten Bienengleichnis aus, das dem Werk den Namen gibt: Com’Ape ingegnosa Sui lucidi albori Dai teneri fiori Sa il mele succhiar. Così un tesoro Di musiche note Coll’arte si puote Il meglio cavar. Der Text ist gleichzeitig die Variante einer Arie aus Axur re d’Ormus (S. 36). Da Ponte macht damit in L’ape musicale die bei Librettisten und Komponisten gleicher- maßen verbreitete Praxis der Entlehnungen aus früheren, eigenen oder fremden Werken zum Thema des Librettos. Allerdings scheitert dieser karikaturhafte Ver- such, aus einem häufig irritierenden Laster eine heitere Tugend zu machen, denn es kommt nur zu einer Wiederholung des Werkes. Die zwei Jahre später am 23. März 1791 im Burgtheater vorgestellte Neufassung unter dem Titel L’ape musicale rinnovata bringt es immerhin auf fünf weitere Vorstel- lungen bis April 1791. Das Glück lächelt Da Ponte in seiner meist erfolgreichen Kooperation mit Sa- lieri jedoch wieder am 11. Dezember 1789, als im Burgtheater La cifra. Dramma giocoso erstmals aufgeführt und in der Folge immer wieder bis Februar 1791 gespielt wird. Am 26. Januar 1790 wird im Burgtheater zum ersten Mal die letzte Zusammenar- beit des Librettisten mit Mozart aufgeführt: Così fan tutte ossia La scuola degli amanti. Dramma giocoso. Unter Wahrung einer streng symmetrischen Form und der klassi- schen aristotelischen Einheiten, wie das für Metastasios Intrigenschemata charakte- ristisch war, behandelt Da Ponte das psychologische Spannungsverhältnis zwischen einem rigiden Ehrencodex und den Handlungen der von einer Gelegenheit heraus-
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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