Hohenau an der March
Hohenau an der March | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gänserndorf | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Fläche: | 23,39 km² | |
Koordinaten: | 48° 36′ N, 16° 54′ O | |
Höhe: | 155 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.724 (1. Jän. 2017) | |
Bevölkerungsdichte: | 116 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2273 | |
Vorwahl: | 02535 | |
Gemeindekennziffer: | 3 08 27 | |
NUTS-Region | AT125 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 2273 Hohenau an der March |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Robert Freitag | |
Gemeinderat: (2010) (21 Mitglieder) |
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Lage der Marktgemeinde Hohenau an der March im Bezirk Gänserndorf | ||
![]() Oberer Ort, Blick nach Norden |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Hohenau an der March (slowakisch und tschechisch Cáhnov) ist eine Marktgemeinde mit 2724 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2017) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich am Dreiländereck zu Tschechien und zur Slowakei.
Geografie
Hohenau an der March liegt am gleichnamigen Fluss im Weinviertel in Niederösterreich. Das Dreiländereck Österreichs mit Tschechien und der Slowakei liegt in der Mündung der Thaya, (tschechisch: Dyje), in die March (Morava), etwa 3 km nordöstlich des Ortszentrums. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 23,37 Quadratkilometer. 6,18 Prozent der Fläche sind bewaldet. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Hohenau an der March.
Benachbarte Gemeinden sind:
- im Osten Moravský Svätý Ján (Slowakei),
- im Süden Ringelsdorf-Niederabsdorf, im Western Palterndorf-Dobermannsdorf,
- sowie im Westen Hausbrunn, im Norden Rabensburg (beide Bezirk Mistelbach)
Geschichte
Die Ortsgründung erfolgte zwischen den Jahren 1043 und 1050. Im Jahr 1359 wurde Hohenau erstmals urkundlich als Markt erwähnt. Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend, teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs. Noch um 1920 war die Mehrheit der Bevölkerung tschechischer Ursprungs.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2772 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2815 Einwohner, 1981 3205 und im Jahr 1971 3591 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Robert Freitag, Amtsleiter Erwin Gradner. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2010 (2005) bei insgesamt 21 Sitzen folgende Mandatsverteilung: SPÖ: 16 (16), ÖVP-Liste: 3 (4), FPÖ: 1 (0), Pro Hohenau: 1 (1)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Wirtschaftlich bedeutend für den Ort war die Gründung der Zuckerfabrik Hohenau im Jahre 1867. 2006 ist die Zuckerfabrik des Agrana-Konzerns, offiziell auf Grund ständig fallender Zuckerpreise am Weltmarkt, geschlossen worden. Dabei wurden in der ohnehin wirtschaftlich schwachen Region ein großer Teil der Arbeitskräfte gekündigt. Es sind jedoch heute höhere Gewinnmargen im Handel mit Importzucker zu erzielen als in der Eigenproduktion, die die Eigentümer wohl zu diesem Schritt bewogen haben. Nachdem man die durch Kürzungen der Zuckerrübenkontingente betroffenen Landwirte großteils durch Förderungen entschädigte, blieb ein deutliches Manko an Arbeitsplätzen in der peripheren Region zurück.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 105 Einheiten, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 22. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1101. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 40,8 Prozent.
Verkehr

Hohenau a.d. March wird straßenseitig erschlossen von der Bernstein Straße (B 49) und der Erdöl Straße (B 48). Bekannt ist auch der Bahnhof Hohenau an der Österreichischen Nordbahn. In diesem Bahnhof endet auch die Lokalbahn Korneuburg–Hohenau.
Am 7. Juli 2005 wurde die Marchbrücke eröffnet, der einzige Straßenübergang von Österreich in die Slowakei nördlich der Donau. Sie verbindet Hohenau mit Moravský Svätý Ján. Zuvor gab es seit Anfang der 1990er Jahre lediglich eine Pontonbrücke, welche Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht vorbehalten war. Die einspurige Marchbrücke wurde in einer Bauzeit von zwei Jahren errichtet und hat eine Länge von 132 Metern. Um größere Schiffe passieren zu lassen, kann das Mittelbautteil um 1,6 Meter angehoben werden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Bruno Heilig (1888–1968), Journalist, Buchautor und Übersetzer zahlreicher Bücher
- Eduard Köck (1891-1952), Oberpfarrer Msgr., Seelsorger am Wr. Landesgericht, "Engel der Gefangenen", hat unter 4 verschiedenen politischen Regimes sein Amt ausgeübt. Von 1938-1945 durfte er von insgesamt 1184 zu Tode Verurteilten 450 Häftlinge auf dem Weg zum Schafott begleiten.
- Oskar Sima (1896–1969), österreichischer Theater- und Filmschauspieler
- Friedrich August Potmesil (*14. August 1940, †24. September 2012), Gründer und 35 Jahre lang Mitglied der legendären Red Devils
- Mo (Günter Mokesch) (* 1959), österreichischer Rockmusiker, Komponist, Musical-Darsteller und Autor
Galerie
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Kirche
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Die Zuckerfabrik von Hohenau
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Der Kühlteich der Zuckerfabrik bildete ein Biotop für verschiedenste Zugvögel.
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Gestütwiese
Sonstiges
Für die Zuckerproduktion bestand früher ein Kühlwasserteich, der auch bei tiefen Außentemperaturen nicht zugefroren ist. Aus diesem Grund benützten diesen Teich tausende Wildenten und Wildgänse als Zwischenstop im Winter bei ihrem Flug in den Süden. Nach der Schließung der Zuckerfabrik ist auch dieses Vogelparadies verschwunden. Anstelle des Kühlteichs wurde ein Teich zur Fischzucht errichtet.
Weblinks
- 30827 – Hohenau an der March. Gemeindedaten, Statistik Austria.