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vom 11.01.2016, aktuelle Version,

Moos in Passeier

Moos in Passeier
(ital.: Moso in Passiria)
Wappen
Wappen von Moos in Passeier
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Burggrafenamt
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2016)
2.160/2.107
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
99,58 % deutsch
0,33 % italienisch
0,09 % ladinisch
Koordinaten 46° 50′ N, 11° 10′ O
Meereshöhe: 774–3480 m s.l.m. (Zentrum: 1007 m s.l.m.)
Fläche: 194,58 km²
Dauersiedlungsraum: 6,3 km²
Fraktionen: Moos, Pfelders, Platt, Rabenstein, Stuls
Nachbargemeinden: Partschins, Ratschings, Riffian, St. Leonhard in Passeier, St. Martin in Passeier, Schnals, Sölden (Nordtirol), Tirol
Postleitzahl: 39013
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021054
Steuernummer: 00177740214
Bürgermeister (2015): Gothard Gufler

Moos in Passeier ([moˑs]; italienisch Moso in Passiria) ist die flächenmäßig größte Gemeinde in Passeier in Südtirol (Italien). Sie gehört zur Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und hat 2107 Einwohner (Stand 31. Dezember 2016). Nördlich von Meran gelegen, grenzt die Gemeinde direkt an Österreich und ist zu weiten Teilen im Naturpark Texelgruppe unter Schutz gestellt.

Geographie

Von den drei Gemeinden in Passeier ist Moos die einzige im Hinterpasseier, die - im Gegensatz zum Vorderpasseier südlich von St. Leonhard - Hochgebirgscharakter und ein raues Klima aufweist. Das Tal der Passer verengt sich zwischen steil aufragenden bewaldeten Berghängen; der Hauptort Moos liegt im Talgrund auf rund 1000 m Höhe, die übrigen Fraktionen auf Terrassen oder Anhöhen inmitten von Almen oberhalb des schäumenden Wildbachs.

Ortschaften der Gemeinde

Ansicht von Moos und Pill

Moos

Moos hat eine spätgotische Pfarrkirche (1402/03), Mariä Himmelfahrt geweiht, mit 52 m hohem Turm. Das Innere ist barockisiert, u. a. mit Gemälden der Passeirer Malerschule, einer Kunstschule des 18. und 19. Jahrhunderts aus St. Martin.

Ein beliebtes Wanderziel ist der Stieber Wasserfall; am westlichen Ortsrand stürzt der Pfelderer Bach in zwei Kaskaden von erst 19 m und dann 18 m in die Passer. Die Schluchtwände mit verschiedenen Felsformationen, Kolken und Strudellöchern bestehen aus dunklen Paragneisen.

Oberhalb des Wasserfalls - nahe der Straße nach Platt - befand sich eine bis Anfang des 20. Jahrhunderts medizinisch genutzte Schwefelquelle (versiegt) zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rheuma. Der Arzt Dr. Mathias Felderer hatte hier ein Badehaus für Sitzbäder, Vollbäder und Trinkkuren eingerichtet ("Bad Sand"). Die verfallene Brunnenanlage und eine Erklärungstafel sind die Relikte dieses Kurbades, in dem es heute nur noch Ferienappartements und ein Café gibt.

Unterhalb der Straße zum Timmelsjoch (Zugang von der Ortsmitte) liegt das 2009 eröffnete Bunker-"Mooseum", das zum MuseumPasseier gehört.

Pfelders

Hauptartikel: Pfelders

Platt

Platt liegt in 1140 m Höhe auf einer Terrasse südöstlich des Hauptortes. 15 so genannte “Gletschermühlen” - gemeint sind eigentlich Gletschertöpfe - sind auf beschilderten Wanderwegen von hier aus zu erreichen. Die größte ist acht Meter tief.

Stuls

Stuls (it. Stulles) liegt 1350 m hoch gegenüber von Platt nördlich der Passer auf einer Terrasse am Hang des Jaufenkamms. Im Gegensatz zu Platt bekommt diese Terrasse von Süden viel Sonne und ist deshalb im Sommer ein beliebter Wanderferienort. Stuls ist Ausgangspunkt für Wanderungen zur Eggergrubalm und zur Hochalm, die Besteigung der Hochwart (2608 m) und der Hohen Kreuzspitze (2743 m).

Von dieser Terrasse stürzen die Stuller Wasserfälle in zwei Kaskaden 342 m in die Tiefe des Passeiertals.

Rabenstein

Rabenstein (it. Corvara) liegt 1419 m hoch auf einer kleinen Anhöhe über der Passer und ist agrarisch geprägt.

Auf dem Wiesenplateau südlich des Ortes gab es einst einen See. Er war 1401 durch einen Bergsturz entstanden, der einen Damm bildete, der das Wasser der Passer gestaut hatte. Dieser Damm brach insgesamt achtmal, zuletzt 1774 endgültig. Wegen der Zerstörungen, die die Dammbrüche jeweils mit sich brachten, wurde der See Kummersee genannt. Heute gibt es einen beschilderten Wanderweg rund um seine ehemaligen Ufer.

Eine besondere - nur durch einen zweistündigen Aufmarsch erreichbare - Attraktion ist das "Erlebnisbergwerk" Schneeberg in den Vorhöhen der Stubaier Alpen auf 2355 m Höhe. Es war das höchstgelegene Bergwerk Europas. Vom Mittelalter bis 1967 wurden hier Silber, Blei und Zink abgebaut. 1995 wurde es restauriert, und seither werden Stollenführungen, Verpflegung und Übernachtungsmöglichkeiten angeboten.

Ulfas

Ulfas liegt oberhalb von Platt und ist ein Weiler. In Ulfas befinden sich die Höfe Kratzegg, Bastl, Veitner, Micheler, Pöll, Pichler und Hofer sowie das Kirchlein zum Hl. Korbinian von Freising (errichtet 1903; kleiner Altar mit Statue des Heiligen und dem Korbiniansbären als seinem Attribut). Beim Kratzegghof (Wanderparkplatz für den Weg zur Ulfaser Alm) ist noch eine Mühle in Betrieb. Etwas westlich von Ulfas liegt Magdfeld, das schon zu Riffian gehört.

Die auf 1600 m liegende Ulfaser Alm (30 Minuten Gehzeit) ist im Sommer bewirtschaftet. Aus dem hier vorbeifließenden Saldernbach wird ein Waal (1862–1865 angelegt) abgeleitet, der auch die Tiere tränkt. Der oberhalb von Ulfas durch den Wald verlaufende Matatzer Waalweg begleitet einen der letzten seiner Art im Passeiertal, die noch Wasser führen. Er endet nach ca. 3,5 km an einer Blockhütte, an der der Waalwärter im Sommer auch eine Gastschenke betreibt.

Hütt

Hütt (it. La Capanna) liegt zwischen Platt und Pfelders und ist auch ein Weiler. In Hütt befinden sich die Höfe Joseler, Jenner und weitere kleine Höfe. Das Kirchlein von Hütt ist dem hl. Josef geweiht.

Pill

Pill (it. Bovile) liegt oberhalb der Straße, die von Moos nach Platt führt. In Pill befinden sich die Höfe Goster, Pamer, Brugger, Weiher sowie ca. 20 weitere Höfe und ein normales Haus. Da Pill ein Weiler ist und kein Kirchlein hat, müssen die Piller nach Moos zum Gottesdienst gehen. Aus Pill stammt der ehemalige Bürgermeister von Moos, Josef Ennemoser.

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Außer über das Passeiertal (SS 44) ist Moos über das Timmelsjoch (SS 44 bis) auch vom österreichischen Ötztal aus erreichbar. Die 1967 erbaute Timmelsjochstraße ist allerdings nur im Sommer befahrbar.

In Moos zweigt das Pfelderer Tal vom Passeiertal nach Südwesten ab.

Der Tourismus im dünn besiedelten und bäuerlich geprägten Hinterpasseier ist im Vergleich zum Vorderpasseier noch verhalten. Kleine Hotels und Familienpensionen, die in erster Linie auf Wanderer ausgerichtet sind, überwiegen. Die Wintersaison spielt vor allem in Pfelders eine Rolle, wo auch ein Skigebiet existiert.

Politik

Bürgermeister seit 1952:[1]

  • Josef Hofer: 1952–1955
  • Josef Raffl: 1955–1958
  • Josef Ennemoser: 1958–1985
  • Franz Raich: 1985–1990
  • Karl Lanthaler: 1990–1995
  • Franz Raich: 1995–2000
  • Wilhelm Klotz: 2000–2015
  • Gothard Gufler: 2015–

Persönlichkeiten

  Commons: Moos in Passeier  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).