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Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi - Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
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Humanistisches Gedankengut im Ostalpenraum | 83 prinzipien vorging und auf innovative Weise auch epigraphische Zeugnisse als historische Quellen benutzte.325 3.4 Johannes Fuchsmagen: „Graue Eminenz der frühen Inschriftenüberlieferung“? Der aus Hall in Tirol stammende Johannes Fuchsmagen326 war neben Konrad Peu- tinger der wichtigste Ratgeber und Sachverständige von Maximilian I. in alter- tumskundlichen Belangen. Dennoch sind von seinem Leben wesentlich weniger Details bekannt. Die von Manfred Niegl genannten Lebensdaten „1469 bis 1510“327 sind nur für das Todesjahr richtig. Fuchsmagen scheint nämlich bereits am 25. Okto- ber 1469 als Student in den Matrikeln der ehemals vorderösterreichischen Universität Freiburg im Breisgau auf.328 Seine Studien schloss er als Magister der Philosophie 325 Siehe dazu im Besonderen Klecker, Extant monumenta Severi, ferner die Ausführungen von Ankwicz-Kleehoven, Cuspinian 328–332, über denselben im Urteil der Nachwelt. 326 Ich halte mich an die mittlerweile fast einheitlich gebrauchte Namensform „Fuchsmagen“, die z. B. in zwei abschriftlich erhaltenen Briefen Fuchsmagens an Konrad Celtis belegt ist (CVP 3448, bekannt als „Codex epistolaris“, fol. 155v und 156r). Er selbst dürfte hingegen durchwegs die Form „Fuchsmag“ präferiert haben: Sie findet sich nicht nur in der Unterschrift seiner im Original erhal- tenen Briefe an Abt Schreiner von Kremsmünster (h. Stiftsarchiv Kremsmünster), sondern auch in verschiedenen Besitzvermerken in Handschriften (z. B. CVP 3416, fol. 3r; CVP 3334, fol. 1r; CT 3569, fol. 1r, 19r und 62r), auf dem heute im Stift Heiligenkreuz befindlichen, von ihm gestifteten und mit namentlicher Widmung versehenen Bildteppich sowie in einem eigenhändig für den Kaiser verfassten Pergamentcodex (CVP 8419, fol. 1r und 10v) – zu diesen Quellen im Einzelnen siehe weiter unten. Seine Heimatstadt Hall in Tirol entschied sich bei der Benennung einer Gasse für die Schreibform „Fuxmagengasse“. Als latinisierte Form neben „Fusemannus“ ist in seinem letzten erhaltenen Schreiben an den Kremsmünsterer Abt (Brief Nr. 17 vom 21. Juli 1509) „Fuchs- maganus“ belegt. 327 Niegl, Erforschung der Römerzeit 32. 328 Aschbach, Wiener Universität II 73, und Großmann, Frühzeit des Humanismus 273. Michael Fritz nennt in dem von ihm herausgegebenen Online-Lexikon „Geschichte Tirol“ (URL: http://www.geschichte-tirol.com/biographien/politik/1071-fuchsmagen-johannes.html [abgerufen am 16.10.2015]) das Jahr 1455 als Geburtsjahr. Dies würde gut zu den übrigen bekannten Angaben passen – das durchschnittliche Alter der Scholaren betrug damals etwa 15 Jahre. Auch ein Ge- burtsjahr „um 1450“ ist eine realistische Angabe, so Paul Uiblein, Die Kanonisation des Markgrafen Leopold und die Wiener Universität, in: Kurt Mühlberger, Karl Kadletz (Hrsg.), Die Universität Wien im Mittelalter. Beiträge und Forschungen von Paul Uiblein (Schriftenreihe des Universitätsarchivs 11), Wien 1999, 489–536, hier: 530, und Leopold Storczer, Der Leopoldsteppich, gestiftet von Doktor Jo- hannes Fuchsmagen, in: Sancta Crux, 70. Jg., Nr. 126 (2009) 104–139, hier: 108. Die letztgenannte Abhandlung von Storczer bietet auch zahlreiche interessante Angaben zu Fuchsmagens Leben, verzichtet aber leider auf die Nennung von Quellen. Grundlegend ist daher weiterhin Sebastian Ruf, Dr. Johannes Fuchsmagen, in: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg (3. F. 1877) 93–119, sowie einige biographische Ergänzungen bei Hans Ankwicz- Kleehoven, Der Gobelin des Dr. Fuchsmagen in Heiligenkreuz, in: A. Trost (Hrsg.), Altwiener Kalender Jg. 1924, 64–80, und ders., s.v. Fuchsmagen (Fuxmagen), Johannes, in: NDB 5 (Berlin 1961), 684. Vgl. ferner Hans Kramer, Das Zeitalter des Humanismus in Tirol (Ewiger Humanismus 13), Innsbruck 1947, v. a. 16–17, Franz Grass, Drei berühmte Haller: Dr. Johann Fuchsmagen, Ritter Florian Waldauf, Dr. Hippolytus Guarinoni, in: Nikolaus Grass, Hans Hochenegg (Bearb.), Stadtbuch Hall in Tirol, hrsg. von der Stadtgemeinde Hall in Tirol, Innsbruck 1981, 139–142, sowie ein paar knappe An- gaben bei Martin Korenjak u. a. (Hrsg.), Tyrolis Latina. Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol I– II, Wien/Köln/Weimar 2012, hier: I 65. Eine umfassende wissenschaftliche Biographie dieses be- deutenden österreichischen Humanisten (etwa wie sie Hans Ankwicz-Kleehoven 1959 über
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Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
Titel
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
Untertitel
Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
Autor
Doris Marth
Verlag
Holzhausen Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-902976-43-7
Abmessungen
21.4 x 30.2 cm
Seiten
572
Schlagwörter
Antiquus Austriacus, Austria, Epigraphy, Humanism, Inscriptions, Manuscript Tradition, Roman Period, Antiquus Austriacus, Epigraphik, Humanismus, Inschriften, Österreich, Römerzeit, Überlieferung
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Zur historischen Entwicklung der Überlieferung lateinischer, insbesondere norischer Inschriften von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts 19
    1. 1.1 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung lateinischer Inschriften 19
    2. 1.2 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung norischer Inschriften 23
    3. 1.3 Berchtold von Kremsmünster und die älteste Abschrift einer norischen Inschrift 26
    4. 1.4 Die Inschrift CIL III 5630 im Codex membraneus LIV des Stiftes Lambach 36
  2. 2 Neue Impulse aus Italien: Humanismus und Renaissance als „Geburtsphase“ der lateinischen Epigraphik 40
  3. 3 Die Ausbreitung und Etablierung humanistischen Gedankengutes im Ostalpenraum aus epigraphischer Sicht 56
    1. 3.1 Das Itinerarium des Paolo Santonino 59
    2. 3.2 Aufschwung des antiquarischen Interesses und Einflussrichtungen des Humanismus im Ostalpenraum 71
    3. 3.3 Große Humanisten – kleine(re) epigraphische Spuren 77
    4. 3.4 Johannes Fuchsmagen: „Graue Eminenz der frühen Inschriftenüberlieferung“? 83
  4. 4 Augustinus Prygl Tyfernus und die norischen Inschriften 99
    1. 4.1 Leben und Werk 99
    2. 4.2 Die Inschriftensammlung des Augustinus Tyfernus in Gestalt ihrer Abschriften 108
    3. 4.3 Die Überlieferung norischer Inschriften durch Augustinus Tyfernus 120
  5. 5 Der sogenannte Antiquus Austriacus: Mommsens Pseudonym für den Verfasser der ältesten Sammlung norischer Inschriften 139
  6. 6 Die Wiener Handschrift CVP 3255* 147
    1. 6.1 Die Inschriftensammlung des Publius Licinius: CVP 3255*, fol. 11v–103v 152
    2. 6.2 Das Register einer Inschriftensammlung: CVP 3255*, fol. 105r–131v 158
  7. 7 Der Codex Pragensis XIII G 14 der Národní Knihovna, Prag 162
    1. 7.1 Das Verhältnis zwischen CP XIII G 14 und CVP 3255*: Eine Inschriftensammlung und ihr Register 170
      1. 7.1.1 Die Reihenfolge der Inschriften 170
      2. 7.1.2 Leere und fehlende Seiten im CP XIII G 14 171
      3. 7.1.3 Mängel im Register des CVP 3255* 173
    2. 7.2 Folgen aus dem Zusammenhang CVP 3255* – CP XIII G 14 174
      1. 7.2.1 Die Arbeitsweise des Registrators im CVP 3255* 175
      2. 7.2.2 Wechselweise Ergänzungen zwischen CVP 3255* und CP XIII G 14 177
      3. 7.2.3 Präzisierung der Entstehungszeit des CP XIII G 14 in Verbindung mit der Identifizierung von Johannes Fuchsmagen als Hand II 177
    3. 7.3 Johannes Fuchsmagen und der CP XIII G 14 182
      1. 7.3.1 Fuchsmagens Hand im CP XIII 14 182
      2. 7.3.2 Inhaltliche Hinweise im CP XIII G 14 auf Fuchsmagens Tätigkeit 190
    4. 7.4 Zur Frage nach den Quellen für den CP XIII G 14 198
      1. 7.4.1 Das Verhältnis des CP XIII G 14 zur Sammlung von Augustinus Prygl Tyfernus 200
      2. 7.4.2 Das Verhältnis des CP XIII G 14 zur Sammlung des sogenannten Antiquus Austriacus und deren Erweiterung 203
      3. 7.4.3 Weitere Quellen für die norischen und oberpannonischen Inschriften 211
    5. 7.5 Codex Pragensis XIII G 14: Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Gesamtbetrachtung 221
  8. 8 Konrad Peutinger und die norischen Inschriften 228
    1. 8.1 Peutingers handschriftliche Inschriftensammlungen 230
    2. 8.2 Johannes Fuchsmagen als Peutingers Gewährsmann 244
    3. 8.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ und die Inschriften von Augustinus Prygl Tyfernus in Peutingers 2° Cod. H 24 246
      1. 8.3.1 Beobachtungen zu Peutingers Arbeitsweise 247
      2. 8.3.2 „Augustiniana“ 250
      3. 8.3.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ im 2° Cod. H 24 und im CP XIII G 14 254
    4. 8.4 Zusammenfassung: Der Wert von Peutingers Handschriften für die Überlieferung norischer Inschriften 264
  9. 9 Johannes Choler und seine Inschriftensammlung 265
    1. 9.1 Zur Biographie von Johannes Choler 265
    2. 9.2 Cholers Beschäftigung mit Inschriften 275
      1. 9.2.1 Cholers epigraphischer Nachlass: Der Codex Latinus Monacensis 394 277
      2. 9.2.2 Zu Cholers Quellen 282
      3. 9.2.3 Der CLM 394 und der CP XIII G 14 286
      4. 9.2.4 Wertvolles in und an Cholers Inschriftensammlung 292
  10. 10 Die „Inscriptiones Sacrosanctae Vetustatis“ von Petrus Apianus und Bartholomaeus Amantius 295
    1. 10.1 Zur Intention und Gliederung des Werkes sowie zur Nennung seiner Quellen 300
    2. 10.2 Johannes Choler und die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 301
    3. 10.3 Die Inschriftensammlungen von Konrad Peutinger und Augustinus Prygl Tyfernus – Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis? 302
    4. 10.4 Johannes Aventinus als Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 304
    5. 10.5 Der Codex Pragensis XIII G 14 und sein Verhältnis zu den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 305
      1. 10.5.1 Das Verzeichnis epigraphischer Abkürzungen im CP XIII G 14 und bei Apianus/Amantius 307
      2. 10.5.2 Der CP XIII G 14 als Quelle für norische (und oberpannonische) Inschriften bei Apianus/Amantius 311
      3. 10.5.3 Konsequenzen aus dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem CP XIII G 14 und den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 330
    6. 10.6 Parallel verwendete Quellen und mehrfach überlieferte Inschriften bei Apianus/Amantius 337
    7. 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/ Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 345
  11. 11 Johannes Fuchsmagen und seine epigraphische Sammeltätigkeit 347
    1. 11.1 Intention und Funktion des CP XIII G 14 347
    2. 11.2 Johannes Fuchsmagen – „Antiquus Austriacus“ 350
    3. 11.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ im Spiegel aller derzeit bekannten Sammlungen 361
    4. 11.4 Abschließende Bemerkungen zu den Aussagen von Theodor Mommsen 367
  12. 12 Anhang: Tabellen zur Überlieferung norischer und oberpannonischer Inschriften 376
    1. Einleitende Bemerkungen und Hinweise zur Benützung 376
    2. Tab. 12.1: Inschriften bei Paolo Santonino, Cod. Vat. Lat. 3795 379
    3. Tab. 12.2: Inschriften, die von Augustinus Tyfernus und vom sogenannten Antiquus Austriacus überliefert werden 380
    4. Tab. 12.3: Im CVP 3255* und CP XIII G 14 enthaltene Inschriften 386
    5. Tab. 12.4: Inschriften in den Codices von Augustinus Tyfernus im Vergleich mit dem CP XIII G 14 395
    6. Tab. 12.5: Inschriften-Erstbelege bei „Antiquus Austriacus“, Augustinus Tyfernus und im CP XIII G 14 415
    7. Tab. 12.6: Inschriften im 4° Cod. H 26 der SuStBA („Picturae“) im Vergleich mit dem CP XIII G 14 425
    8. Tab. 12.7: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 23 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 427
    9. Tab. 12.8: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 24 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 428
    10. Tab. 12.9: Inschriften in Cholers CLM 394 im Vergleich mit Peutingers 2° Cod. H 24 und CP XIII G 14 437
    11. Tab. 12.10: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit Augustinus Tyfernus und Peutingers 2° Cod. H 24 443
    12. Tab. 12.11: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit dem CP XIII G 14 475
    13. Tab. 12.12: „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ bei Peutinger, Choler, CP XIII G 14/Fuchsmagen und Apianus/Amantius 490
  13. Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 503
  14. Quellen- und Literaturverzeichnis 508
    1. I. Quellen 508
      1. I.1 Handschriftliche Quellen 508
      2. I.2 Gedruckte Quellen 510
      3. I.3 Onlinequellen und -datenbanken 516
    2. II. Literatur 517
      1. II.1 Bio- und bibliographische Sammelwerke, Handschriftenkataloge sowie Wasserzeichenfindbücher 517
      2. II.2 Sekundärliteratur 522
  15. Abbildungsnachweis 539
  16. Indices 542
  17. Inschriftenindex 542
  18. Orts- und Personenindex 548
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