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gehandhabt. Beispielsweise unterteilt die Gesellschaft fĂŒr Konsum-, Markt- und
Absatzforschung e. V. die fĂŒr die Marktforschung relevanten Lebenswelten zum
einen in eine biografische, um die persönliche Lebensumwelt einer Person zu
erfassen, und zum anderen in eine familiÀre Lebenswelt, um auch private Haus-
halte einzuschlieĂen. Lebenswelten lassen sich dann feiner nach Erwerbssituation,
kulturellem Kontext, demografischen Faktoren (insbesondere Alter), monetÀren
oder sozialen Rahmenbedingungen sowie familiÀren Strukturen und Verhaltens-
weisen differenzieren (Corthier et al. 2011, S. 5).
FĂŒr die vorliegende Arbeit wurde den Lebenswelten ebenfalls ein vor-
gegebener Rahmen gesetzt. Der Fokus lag dabei allerdings weniger auf persön-
lichen, individuellen UmstÀnden, unter denen die Menschen leben. Stattdessen
wurde schwerpunktmĂ€Ăig auf Lebensbereiche abgestellt, in denen sich die Men-
schen bewegen, mit denen sie sich beschĂ€ftigen und die sie fĂŒr sich gestalten
wollen. Das ist z. B. die Wohnung, in der sich der BĂŒrger privat aufhĂ€lt und zu
Hause fĂŒhlt, und die mit der âLebenswelt Wohnenâ abgedeckt wird. Ein zentra-
les Thema fĂŒr die meisten Menschen ist das körperliche, geistige und seelische
Wohlbefinden, mit dem die âLebenswelt Gesundheitâ angesprochen ist. Die
Möglichkeiten, sich rĂ€umlich von A nach B zu bewegen, fĂŒhren die âLebenswelt
MobilitĂ€tâ zusammen. Interessen und AktivitĂ€ten im beruflichen Umfeld bilden
die Lebenswelt Arbeit, das Zusammenleben in der hÀuslichen Gemeinschaft die
Lebenswelt Familie usw. Zentrale Lebenswelten, die fĂŒr gewöhnlich hohe Rele-
vanz fĂŒr die meisten Menschen besitzen, sind ohne Anspruch auf VollstĂ€ndig-
keit, trennscharfe Strukturierung und Priorisierung (da diese letztlich subjektiv
geprÀgt, s. o.) z. B. folgende:
1. Wohnen
2. Gesundheit
3. MobilitÀt
4. Arbeit
5. Familie
6. Freizeit
7. Sport
8. Urlaub
9. Kommunikation
10. Recht
11. Finanzen
12. Altersvorsorge
2.1 Grundlagen zum Konzept der Lebenswelten
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Titel
- Die Big-Data-Debatte
- Untertitel
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Autoren
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Verlag
- Springer Gabler
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Abmessungen
- 15.3 x 21.6 cm
- Seiten
- 220
- Schlagwörter
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Kategorie
- Informatik
Inhaltsverzeichnis
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207