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Entsprechend der PrÀgung der Generationen durch digitale Techniken ist
der Wissensstand der jĂŒngeren Alterskohorte höher, wobei selbst die Gruppe
70+ noch annÀhernd jeden zweiten Begriff erklÀren kann. Ebenso steigt das
Wissen mit dem Bildungsgrad und ist bei MÀnnern im Durchschnitt etwas höher
als bei Frauen (siehe Abb. 3.3 sowie Tab. 3.1).
Fazit Die digitale Welt ist kein âNeulandâ mehr: Grundbegriffe der Digitalisie-
rung sind angekommen, und ein GroĂteil der Bevölkerung fĂŒhlt sich zumindest in
Teilen kompetent. Wissensdefizite bestehen aber gerade in Themen, die die Ver-
netzung von Daten behandeln und damit den souverÀnen Umgang mit den eige-
nen Daten besonders tangieren (z. B. Big Data, Telematik, IOT und e-Privacy).
3.3 Handlungsfreiheit
Der empfundene Freiheitsspielraum (âKönnenâ) wurde durch eine Reihe von Fra-
gen gemessen, die sowohl objektive als auch subjektive HĂŒrden der Handlungs-
freiheit berĂŒcksichtigen â denen also sowohl die Marktsituation als auch Grenzen
durch Nichtwissen oder Bequemlichkeit der Nutzer zugrunde liegt.
In den Antworten (siehe Abb. 3.4) wird deutlich, dass die Handlungsfrei-
heit als eher gering eingeschÀtzt wird, respektive einem wesentlichen Teil der
Bevölkerung, der sich den Marktstrukturen âausgeliefertâ sieht. ErgĂ€nzend dazu
misstraut eine leichte Mehrheit der Einhaltung von Datenschutzvorschriften
durch die Unternehmen. Am ehesten erscheint den Befragten noch die individu-
elle Datenfreigabe beeinflussbar. Einer Ausschöpfung dieser SpielrÀume steht
allerdings die empfundene KomplexitÀt der jeweiligen Datenschutzbestimmungen
entgegen, durch die sich eine Mehrheit ĂŒberfordert fĂŒhlt.
Die Unterschiede nach Geschlecht, Alter und selbst nach Schulbildung sind
eher gering: So sind Akademiker genauso der Meinung wie andere Bildungs-
schichten, dass man âdie Datenschutzbedingungen gar nicht alle lesenâ könne,
und sehen auch kaum mehr Einflussmöglichkeit auf die eigene Datenspur. Erst
mit steigendem digitalem Wissen werden tendenziell etwas höhere Handlungs-
spielrÀume gesehen (siehe beispielhaft Abb. 3.5).
Tab. 3.1 SelbsteinschÀtzung zum Datenwissen (n = 441)
Ich glaube, ich kenne mich mit dem
Internet gut aus Ja (%) Teils/teils (%) Nein (%)
43 47 10
3.3 Handlungsfreiheit
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Titel
- Die Big-Data-Debatte
- Untertitel
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Autoren
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Verlag
- Springer Gabler
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Abmessungen
- 15.3 x 21.6 cm
- Seiten
- 220
- Schlagwörter
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Kategorie
- Informatik
Inhaltsverzeichnis
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207