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und erwarten, wofĂŒr einerseits die Preisgabe und Nutzung von Daten erforderlich
ist, andererseits aber der Datenschutz ein hohes gesellschaftliches Gewicht hat
und von den Kunden ebenfalls erwartet wird.
ZurĂŒck zu den GeschĂ€ftsmodellen: Eine gute Methode, um GeschĂ€fts-
modelle zu analysieren, bietet das Businessmodell Canvas. Das Business Model
Canvas ist ein vom Schweizer Alexander Osterwalder entwickeltes Konzept,
das zur Visualisierung und Strukturierung von GeschÀftsmodellen dient. Durch
den einfachen grafischen Aufbau dient es als Werkzeug, die wesentlichen Cha-
rakteristika von GeschÀftsmodellen darzustellen. Es kann insbesondere dazu
genutzt werden, innovative GeschÀftsmodelle zu beschreiben (Osterwalder und
Pigneuer 2010). Der Vorteil des Business Model Canvas liegt darin, dass es uni-
versell einsetzbar und damit nicht auf einzelne Branchen oder GeschÀftsbereiche
beschrÀnkt ist.
Zur Erfassung und Darstellung eines GeschÀftsmodells zieht das Business
Model Canvas neun Kernelemente heran (siehe Tab. 2.1), deren AusprÀgungen
und Wechselwirkungen das GeschÀftsmodell charakterisieren.
Im Mittelpunkt des Business Model Canvas steht das zentrale Wertangebot
an die Kunden. Es beantwortet die Frage, auf welchen Produkten und Services
das GeschĂ€ftsmodell basiert, um zum einen die WĂŒnsche und BedĂŒrfnisse der
Kunden zu befriedigen und sich auf der anderen Seite vom Wettbewerb abzu-
heben. Aufbauend auf dem Wertangebot werden dazu passende Kunden-
segmente angesprochen, die sich insbesondere in Endkunden (B2C) und
Firmenkunden (B2B) unterscheiden. Darunter können jeweils auch spezielle,
weiter differenzierte Kundengruppen adressiert werden. In AbhÀngigkeit von den
Zielkunden sind die KanĂ€le zu wĂ€hlen, die fĂŒr die Kommunikation mit den Kun-
den und zum Absatz der Leistungen dienen. Auf deren Basis wird die Kunden-
beziehung ausgestaltet, die persönlich oder automatisiert gestaltet sein kann. Da
das GeschÀftsmodell oftmals nicht alleine vollstÀndig umgesetzt werden kann,
ist die Zusammenarbeit mit SchlĂŒsselpartnern, wie Lieferanten oder anderen
Dienstleistern, notwendig. Mit dem Absatz der Leistungen entstehen Einnahme-
quellen, die wiederum je nach Produkt und Service verschiedenartig sind. Die
Kostenstruktur ist auĂer durch die Partnerbeziehungen und deren Einnahme-
erwartungen insbesondere durch die eigenen SchlĂŒsselaktivitĂ€ten und die dafĂŒr
benötigten SchlĂŒsselressourcen geprĂ€gt, zu denen bspw. Personal, Sachmittel
und eine Datenbasis gehören. Gerade die Datenbasis ist bei den innovativen digi-
talen GeschĂ€ftsmodellen meistens die zentrale Ressource fĂŒr die Wertangebote
gegenĂŒber den Kunden.
Die nachfolgend diskutierten GeschÀftsmodelle rund um die Lebenswelten
Wohnen, Gesundheit und MobilitÀt werden nach einer jeweils grundlegenden
2.1 Grundlagen zum Konzept der Lebenswelten
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Titel
- Die Big-Data-Debatte
- Untertitel
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Autoren
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Verlag
- Springer Gabler
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Abmessungen
- 15.3 x 21.6 cm
- Seiten
- 220
- Schlagwörter
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Kategorie
- Informatik
Inhaltsverzeichnis
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207