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(Connected Living 2018). HĂ€ufig dienen diese ZusammenschlĂŒsse jedoch
vorrangig dem Austausch und weniger der Entwicklung konkreter Lösungen, die
umfassende Mehrwerte fĂŒr die BĂŒrger mit sich bringen. Bei der gemeinschaft-
lichen Entwicklung konkreter Leistungen ĂŒberwiegen nach wie vor meist der
Wunsch, das eigene Unternehmen und die damit verbundene Marke zu positionie-
ren, sowie die Angst vor Konkurrenz und dem Verlust von Marktanteilen.
Mit den o. a. Entwicklungen in der Lebenswelt Wohnen wird sich auch das
GeschÀftsmodell der Versicherer verÀndern und werden neue Herausforderungen
und Chancen entstehen. Mit den neuen Smart Services Àndern sich zunÀchst die
Kommunikationswege mit den Kunden und die Kontaktpunkte zu ihnen erheb-
lich. Digitale Assistenten in den WohnrÀumen schaffen eine völlig neue Form
des Austauschs und bringen neue Touchpoints mit sich (Krohn 2018). Sie
begleiten den Kunden in seinem privatesten Umfeld und schaffen dadurch eine
genaue Kenntnis ĂŒber seine Lebenssituation und Gewohnheiten. Mittels Daten-
analyse können darĂŒber hinaus WĂŒnsche und Bedarfe der Kunden abgeleitet,
passgenaue Leistungen individuell und bedarfsgerecht erstellt und ĂŒber die intel-
ligenten Interaktionsschnittstellen empfohlen und abgeschlossen werden. Das gilt
auch fĂŒr die Versicherungsprodukte rund ums Wohnen, die bei intelligenter Aus-
wertung der Wohnausstattung und der damit verbundenen Sach- und Haftpflicht-
risiken zielgenau, mit der treffenden Deckungshöhe und gesamthaft zugeschnitten
angeboten werden können. Im Umkehrschluss kann ein smarter Helfer auch ĂŒber-
flĂŒssige oder nicht mehr notwendige Versicherungen aufdecken und kĂŒndigen.
AuĂerdem kann er dem Kunden bei intelligenter Analyse den gĂŒnstigsten Tarif
vorschlagen und ihm bei neuen Angeboten einen Wechsel empfehlen. Ob es in
Zukunft zudem noch derart zersplitterte Produktlandschaften geben wird, wie
heute ĂŒblich, mit WohngebĂ€udeversicherungen zum âVersicherungswert 1914â,
Hausratversicherungen nach dem âVollwertprinzipâ und GewĂ€sserschadenhaft-
pflichtversicherungen fĂŒr den Ăltank im Vorgarten, die kein normaler BĂŒrger ver-
steht, kann hinterfragt werden.
Die Entwicklungen lassen auch eine weitere Konsolidierung des Versicherungs-
markts erwarten. Wenn in gröĂeren Netzwerken kĂŒnftig ganzheitliche Lösungen
fĂŒr das Smart Home des Kunden angeboten werden, könnte es ausreichen, daran
jeweils nur einen Versicherer exklusiv zu beteiligen. Auch die personalen Ver-
sicherungsvermittler werden nicht wie bisher zum Einsatz kommen, wenn die
digitalen Analysemöglichkeiten und die automatisierten Prozesse vermehrt zum
Tragen kommen. Einerseits mĂŒssen sich die Versicherungsvertreter und -makler
die digitalen Anwendungen selbst zunutze machen, andererseits werden die Ent-
wicklungen aber auch zu einer Substitution ihrer bisherigen Arbeit fĂŒhren.
2.2 Lebenswelt Wohnen
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Titel
- Die Big-Data-Debatte
- Untertitel
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Autoren
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Verlag
- Springer Gabler
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Abmessungen
- 15.3 x 21.6 cm
- Seiten
- 220
- Schlagwörter
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Kategorie
- Informatik
Inhaltsverzeichnis
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207