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Schadendeckung und die Kosten fĂŒr eine nachfolgende Bewachung bei ein-
geschlagenen Fenstern und Reparaturen bis zu einer Höhe von 3000 EUR.
Analog funktioniert die Zusammenarbeit zwischen dem Elektronikhersteller
Gigaset und der AXA. Registriert die Alarmanlage von Gigaset einen Einbruch,
wird der Kunde per Smartphone informiert und kann ĂŒber das Ăberwachungs-
system prĂŒfen, ob es zu einem Einbruch gekommen ist. Im gegebenen Fall hat er
die Möglichkeit, den angeschlossenen AXA-Sicherheitsdienst zu informieren, der
sich um die weiteren erforderlichen MaĂnahmen kĂŒmmert. Durch die konkrete
Hilfeleistung durch den Versicherer wird der Service fĂŒr den Kunden besser greif-
bar und Installationshemmnisse gegenĂŒber einem Smart Home können abgebaut
werden.
Einen Àhnlichen Ansatz verfolgen Allianz und Panasonic mit ihrer
Kooperation (Allianz Assist Versicherung), die u. a. einen kostenlosen SchlĂŒssel-
dienst, eine Sicherheitskontrolle vor Ort und die Anbindung verschiedener Hand-
werkspartner organisieren. Auf der einen Seite zeigt sich, dass durch derartige
Partnerschaften neue AbsatzkanĂ€le sowie ĂŒber die Smart Home-GerĂ€te zusĂ€tz-
liche Kontaktpunkte zum Kunden erschlossen werden können (MĂŒller 2018).
Auf der anderen Seite verdeutlichen die Beispiele, dass sich die Kooperationen
aktuell nur auf bilaterale Partnerbeziehungen beschrÀnken und mit verschiedenen
Anbietern und Versicherern sehr Àhnliche bis deckungsgleiche Services
angeboten werden. Dadurch und mit den vorrangig singulÀren Smart Home-Pro-
dukten konnten bislang kaum Alleinstellungsmerkmale realisiert werden.
Damit eine umfassende Lösung fĂŒr die Lebenswelt Wohnen angeboten wer-
den kann, sind statt bilateraler Partnerschaften auf Produktebene ĂŒbergreifende
Kooperationen mit Akteuren aus mehreren relevanten Branchen erforderlich. In
der Lebenswelt Wohnen ĂŒberwiegt das BedĂŒrfnis nach Sicherheit gegenĂŒber dem
Wunsch nach Innovationen und neuesten Technologien. Zudem wird ein groĂer
Teil PrivatsphĂ€re berĂŒhrt, wodurch Vertrauen und ZuverlĂ€ssigkeit fĂŒr viele Men-
schen eine wichtige Rolle bei der Wahl des Anbieters spielt. Dadurch entstehen
fĂŒr Versicherer Chancen der Positionierung, denn sie sind schon seit Langem
dafĂŒr bekannt und akzeptiert, sensible Daten ĂŒber ihre Kunden zu verarbeiten und
sorgsam zu nutzen. Verschiedene Studien schreiben daher den Versicherern auch
ein deutlich gröĂeres Vertrauen beim Datenschutz zu als internationalen GroĂ-
konzernen wie Amazon oder Google. Dieses Potenzial könnte genutzt werden,
um sich als âEnablerâ und Orchestrator eines umfassenden Netzwerks in Stellung
zu bringen. Zudem haben Versicherer mit dem Ziel geringer SchÀden ein den
Kunden Àhnliches Anliegen.
Das hohe Vertrauen der Kunden und die Àhnlichen Interessen bei der
Absicherung der eigenen vier WĂ€nde, verbunden mit den Potenzialen, die nach
2.2 Lebenswelt Wohnen
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Titel
- Die Big-Data-Debatte
- Untertitel
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Autoren
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Verlag
- Springer Gabler
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Abmessungen
- 15.3 x 21.6 cm
- Seiten
- 220
- Schlagwörter
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Kategorie
- Informatik
Inhaltsverzeichnis
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207