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Big Data: BĂŒrgerschreck und
HoffnungstrÀger! Zusammenfassung
und Fazit
Jeder von uns hinterlÀsst persönliche Daten, wenn er online ist. Ganz gleich,
ob sparsam oder ungehemmt, gewollt oder ungewollt, anonym oder offen-
herzig â alles bleibt. Fotos oder Text, Emojis oder Likes â alles dient zum
Re-Identifizieren. Massenhaft entstehen Datenmengen, deren AusmaĂ kaum
vorstellbar ist und die mit dem Begriff âBig Dataâ ebenso einfach wie euphe-
mistisch beschrieben werden. Noch entstehen diese Daten vor allem dann, wenn
ein onlinefÀhiges EndgerÀt eingeschaltet wird. Aber selbst das wird nicht mehr
benötigt. Daten entstehen im wahrsten Sinne des Wortes auf Schritt und Tritt, in
den eigenen vier WĂ€nden genauso wie beim Fahren auf der Autobahn, ohne dass
irgendjemand dafĂŒr ein Smartphone einschalten muss. Man muss kein Prophet
sein, um vorherzusagen, dass Massendaten weiter exponentiell anwachsen wer-
den. Die nÀchste Dekade wird zweifelsohne die Dekade von Big Data, in der wir
beantworten mĂŒssen, wie wir damit umgehen und was wir damit machen.
Big Data ist dabei weder die Sache einiger weniger Unternehmen noch ein
Thema fĂŒr ausgewĂ€hlte IT-Experten. Das ergibt sich aus der Natur der Sache,
nÀmlich der Tatsache, dass Big Data aus den Online-Beziehungen bzw. ganz
generell aus dem Handeln und Verhalten der Nutzer entstehen, mithin jeden
einzelnen unmittelbar involvieren, so oder so. Wenn es also darum geht zu ent-
scheiden, wie mit diesen Massendaten umzugehen ist, wer sie erhebt, speichert,
handelt und fĂŒr welche privaten, sozialen und öffentlichen Zwecke sie von wem
eingesetzt werden, dann ist das ein Themenfeld, das der öffentlichen und politi-
schen Meinungsbildung genauso unterliegt wie den ökonomischen Gesetzen des
Marktes.
Wie bei allen Dingen, die nur schwer vorstellbar sind und sich den Alltags-
wahrnehmungen entziehen, ist jedoch genau diese Meinungsbildung mit erheb-
lichen Schwierigkeiten behaftet. Wer kann schon sagen, wie man sich Big Data 4
© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en) 2020
S. Knorre et al., Die Big-Data-Debatte,
https://doi.org/10.1007/978-3-658-27258-6_4
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Titel
- Die Big-Data-Debatte
- Untertitel
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Autoren
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Verlag
- Springer Gabler
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Abmessungen
- 15.3 x 21.6 cm
- Seiten
- 220
- Schlagwörter
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Kategorie
- Informatik
Inhaltsverzeichnis
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207