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Herla, Hartbic de Heide (-Hagenau); sie wurden zur Erinnerungswahrung an den Ohren
gezogen. Das Erlakloster erhielt von Bi Egilbert einen „Stiftbrief“ in Form einer Siegelnotiz, in
welcher die Modalitäten, Anfangsdotationen sowie Zeugen der Gründung festgehalten
waren. Die Gründungszeugen erscheinen „wie um die Mitte des 11. Jahrhunderts noch
üblich, ohne Herkunftsnamen, die man im Kloster später, soweit darüber Kenntnis vorhanden
war, wahrscheinlich durch Interlinearglossierung nachgetragen hat“. Stiftbrief und
Traditionsnotizen wurden mit einer Schenkungsurkunde Bi Reginberts (vHagenau,
1121>1138) zur textlichen Grundlage des Konradinums von 1151.699 Der GrĂĽnder Otto
überantwortete seine Stiftung dem Bistum Passau, behielt aber die Vogtei als „Erbvogtei“
innerhalb des Familienverbandes bei. Argumentative UnterstĂĽtzung ergebe sich hiefĂĽr laut
P. Benedikt Wagner ua aus der Tatsache, dass die Vogtei ĂĽber das Erlakloster erblich an
die Machländer übergegangen sei: Auch Otto vMachland hatte sie in der ersten Hälfte des
12. Jh inne. 700 Aufgrund des von Maximilian Weltin u.a. nun als echt eingestuften
Stiftbriefes des Klosters Erla (einem „Originaltranssumpt“ des Klosters Gleink entnommen),
kann die Gründung um 1045/50 nun wissenschaftlich aufrecht gehalten und bestätigt
werden. Bi Egilbert ĂĽbertrug bereits zw 1045 und 1065 Grundbesitz und Zehente an Erla.701
Szene aus dem Urbar des Zisterzienserstiftes
Ostarrichi-Museum Neuhofen; Foto Schäffer 2014
(VE: Braun Elisabeth/Grimm Franz, Gem. Neuhofen/Ybbs)
Otto und Jutta vMachland sind in den um
1335/1340 entstandenen Miniaturen des
Urbars von Baumgartenberg bildlich
dargestellt. Der nahende Tod
Ottos vMachland – begleitet von den
Tröstungen des Abtes - wird in einer
Szene festgehalten; daneben gewahrt man
seine Gemahlin Jutta und weitere Personen
und einen durch das Tor an der rechten Seite
einreitenden Ritter, Ottos Bruder und Nachfolger
Walchun IV. , den kĂĽnftigen Schutzherrn des Stiftes
Baumgartenberg. Er trägt den Machländer
Wappen-Schild, dessen heraldische Darstellung
699
Weltin/Zehetmayer, NĂ–UB, Vorausband, 13ff/4, KremsmĂĽnster 22. Mai 1151;17: Kommentar; ebd., 18/4a,
undat. Otto errichtet mit Zustimmung seines Bruders „consensu fratris mei et consensu consanguineorum
Vodalscalchi et Dietrici monasterium Herlahense…“ Weltin/Zehetmayer, NÖUB, Bd 1, 300ff/221, +22m, undat.
(12./13. Jh). Schwester Gisela „sororemque meam Gisilam“ als erste Äbtissin Erlas bezeichnet. Meiller, SR, 467.
700
OĂ–UB, II, 86f/LXVII, ca 1050 (Sine loco et anno). Stiftbrief des Nonnenklosters Erla. Aus dem Original-
Transsumpt vom 25. Juli 1494, Kloster Gleink, Abt Benedict vGleink, dat. Erla. Boshof, PR, I, 98/337, dat. 1045
nach Juli 14>1065 Mai 17, zuweilen als „formelle Fälschung“ vermutet (Mitis: „wenig überarbeitete frühzeitige
Aufzeichnung von dem Charakter einer Notiz“, frei vom Verdacht bewusster Fälschung): Übertragung von
Grundbesitz und Zehenten an das Erlakloster. Dazu P. Benedikt Wagner, PI Jänner 2011: Otto Edler vErla sei
der GrĂĽnder von Erla auf seinem Eigenbesitz; Otto vMachland sei zweifellos ein Verwandter, lebte aber ein Jh
später. Zauner Alois, diverse PI, 2005, 2007 hielt die Urkunde für eine Fälschung. Dies widerlegte Weltin,
Erlaklosterurkunden. Meiller, SR, 467, Geschlechts-Schema der Herren vMachland zu Perg und Klamm.
Hintermayer-Wellenberg, Otto (vErla), 76ff. Vgl Ortmayr/Decker, Benediktinerstift Seitenstetten, 32. Ein Hartwic
vHagenau, Vogt zu Eichstätt findet ua 1068, 1088 Erwähnung. Häusler, Böheimkirchen, 83.
701
Weltin, Erlaklosterurkunden. Hintermayer-Wellenberg, Otto (vErla). Strnadt, Riedmark, 43. Die von Zauner und
ihn zitierenden Nachfolgern als Fälschung und Otto vMachland (1150, er lebte 1 Jh später als Otto vErla)
zugeschriebene GrĂĽndung von Erla, ist nun fĂĽr 1050 manifestiert. Mezler-Andelberg, Kirche in der Steiermark, 58,
erw als ähnliche, widerlegte Fälschungsannahme die Gründung des Kl. St. Lambrecht/Stmk. StUB, I, 416/445,
dat. „c.1160“ (sic! Otto vMachland verstarb 1149); „Abbatissa de Erla consensu congregationis sue vendidit et per
aduocati sui Ottonis de Mahlant delgauit cenobio Admuntensi…“; ebd., 416f/446 „c. 1160“: UdZ Hartnidus de
Orth, Otto de Chaphenperch. AngefĂĽhrt auch Adelram vUrl, welcher unter Bezeugung seines Bruders Egno
ebenfalls ein Prädium an Admont übergab, und den Verkauf des Prädiums zu Stoccharn/NÖ durch die Äbtissin
vErla per manum aduocati sui Ottonis de Machlant bestätigte.
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Adelsgeschlechter Hagen
- Title
- Adelsgeschlechter Hagen
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Austria-Forum
- Location
- Linz
- Date
- 2014
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 406
- Keywords
- Oberösterreich, Linz
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Vorbemerkungen 1
- Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
- Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
- Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
- Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
- Hohold (Irmingard PĂĽrten) 22
- Reginhard privignus 26
- Reginhard (I.) 28
- Walchun Sunelburg-Lungau 29
- Reginhard (II.) 30
- Elisabeth 31
- Beatrix 32
- Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
- Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
- Grafen Dornberg x - Lungau 46
- Dietmar I. (Irmingard vPĂĽrten ) 47
- Wolfram I. 49
- Hugo 49
- Dietmar II. 50
- Wolfram III. 54
- Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
- Pabo 64
- Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
- Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
- Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
- Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
- Walchun III. Machland-Lungau 85
- Hartlieb 87
- Otto II. (Kloster Erla ) 88
- Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
- Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
- Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
- Otto (Elisabeth Schleunz) 102
- Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
- Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
- Hochfreie Haunsperg 109
- Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
- Linz/Donau -Haunsperger 119
- Meginhard I. 131
- Friedrich I. 132
- Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
- Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
- Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
- Friedrich III. de Lincz 140
- Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
- Gottschalk II. 145
- Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
- Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
- Edlen Schönhering - Plankenberg 155
- Pernhart I. 160
- Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
- Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
- Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
- Stammtafel der Rosenberg 176