Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Adelsgeschlechter Hagen
Page - 127 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 127 - in Adelsgeschlechter Hagen

Image of the Page - 127 -

Image of the Page - 127 - in Adelsgeschlechter Hagen

Text of the Page - 127 -

127 Mühlviertels und weiter nach Böhmen. Da schon in der Raffelstettner Zollordnung (ca 903>905) von einem königlichen Handelsplatz und Zoll gesprochen wird, sei eine Schenkung oder unbemerkte Entfremdung eines Gewinn-trächtigen Standortes kaum anzunehmen. Es wäre jedoch auch denkbar, dass sie Linz zunächst als Lehen erhielten und dann käuflich an sich brachten. Ellmberg/Ellenberg bei Altenberg/Bez. Urfahr dürfte der erste Haunspergische Rodungs-Ansitz im Gebiet Riedegg gewesen sein, Friedrich v(Haunsperg-)Ellenberg schien schon bald nach 1100 in Schenkungsurkunden an St. Florian auf. Von dort aus könnte er Linz als Zugang zu seinen anderen Besitzungen erworben haben.953 Sollte die Umwandlung der Herrschaft Linz vom Lehen zum Eigen, wie von manchen als möglich erachtet, erst 1139 vor sich gegangen – aber wahrscheinlich 1139 bestätigt worden sein, hätte die Sedenzzeit des Bi Reginbert vP (vHagenau, 1138>1147/48), eines Verwandten der Haunsperger, hilfreich gewesen sein können. 954 Bei der nicht ungebräuchlichen Verselbständigung und Entwicklung zur Eigenherrschaft könnte zunächst eine nominelle Oberhoheit der Passauer Kirche erhalten geblieben sein.955 Noch 1145 (zur Zeit der Inhabung Gottschalks I.) erscheinen Arnolt/Arbolt et frater eius Meginhart de Linze nach der Inhabung von Bistums-Lehen als Passauische (und Haunspergische) Ministerialen angeführt, Gottschalk selbst hatte etliche Passauer Lehen inne. Michalek erläutert dazu: „…Passau allgemein kenntlich zu machen sucht, daß es trotz des haunsbergischen Besitzes von Linz nach wie vor die obersten Besitzrechte von Linz beanspruchte. Es ist daher kein Widerspruch, wenn die beiden Brüder, welche sich nach Linz nennen, sowohl als Passauer als auch als Haunsberger Ministerialen auftreten, was ein Zeichen ihrer verschiedenen Lehens- und Dienstzuständigkeit darstellt, und was sich insoferne einfach lösen läßt, Gottschalk I. von Haunsberg als Besitzer von Linz selbst Passauer Lehensträger war.“956 Der ursprünglich passauische Einfluss bzgl Linz war somit unter den Haunspergern nach und nach verloren gegangen. Laut Hofbauer vermochte das Hochstift in Linz seine ursprünglich gute Ausgangsposition nicht zu behaupten: Der Verfall des Einflusses hing eng mit dem Geschlecht der Haunsperger zusammen. Das Hochstift dürfte daraufhin den Ausbau von Ebelsberg als Verwaltungszentrum forciert haben. Linz ging 1206 mit dem Verkauf durch Gottschalk II. vHaunsperg an Hzg Leopold VI. nicht nur dem Hochstift sondern auch dem Land Bayern verloren (s.u.).957 Die Ansiedlung Linz war durch den Übergang an das Dynastengeschlecht der Haunsperger, welches somit Donau-Maut und –Zoll sowie den Salzhandel nach Böhmen unter ihrer Kontrolle hatte,958 entsprechend angelegt, ausgebaut und aufgewertet worden.959 Die Hochfreien vHaunsperg verführten das Salz von Hallein über Salzach>Inn>Donau in ihre Niederlassung Linz und von dort über ihre Burgen Wildberg und Riedegg nördlich der Donau Richtung Böhmen. Schon in der Raffelstetter Zollordnung (ca 903>905) galt Linz als Transit- Handelsplatz mit einer Zollstätte, wo pro Schiff drei Scheffel („III scafilos de sale“, 1 953 Burgstaller, PI 17. März 1998. 954 Strnadt, Hausruck/Atergau, 128. 955 Die Salzburger Kirche zB traf kurze Zeit später durch Verträge und Bürgen Vorsorge, dass ihre Lehen und Lehensträger nicht zu einem anderen Bistum, einem anderen Lehensherrn wechselten. Mom, De- BayHStA>HUSalzburgErzstift >10 (Werfen, 1254 X 09): So enthielt der Vertrag des Engelrammus vHohenstain ua die Verpflichtung, Kinder und Erben innerhalb der Salzburger Ministerialität zu verheiraten, bzw bei einer eigenen weiteren Vermählung innerhalb dieser Ministerialität zu wählen. Ebd., >11, Salzburg 1272 VIII 29: Bzgl des castellanus vTittmoning, Fridericus vTorring, mussten Ministerialen der Salzburger Kirche, ua die Brüder vGutrat dafür bürgen, dass dieser nicht mit Person und Burgen, welche er von Sbg zu Lehen hatte, zu einem anderen Herrn wechsle. Vgl Michalek, Haunsberg, 335ff. 956 Michalek, Haunsberg, 343. 957 Hofbauer, Herrschafts- und Besitzverhältnisse des Hochstifts Passau, 221. 958 Feldbauer, Herrenstand, 34ff. 959 Michalek, Haunsberg, 346.
back to the  book Adelsgeschlechter Hagen"
Adelsgeschlechter Hagen
Title
Adelsgeschlechter Hagen
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Austria-Forum
Location
Linz
Date
2014
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
406
Keywords
Oberösterreich, Linz
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Vorbemerkungen 1
  2. Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
  3. Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
  4. Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
  5. Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
  6. Hohold (Irmingard PĂĽrten) 22
  7. Reginhard privignus 26
  8. Reginhard (I.) 28
  9. Walchun Sunelburg-Lungau 29
  10. Reginhard (II.) 30
  11. Elisabeth 31
  12. Beatrix 32
  13. Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
  14. Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
  15. Grafen Dornberg x - Lungau 46
  16. Dietmar I. (Irmingard vPĂĽrten ) 47
  17. Wolfram I. 49
  18. Hugo 49
  19. Dietmar II. 50
  20. Wolfram III. 54
  21. Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
  22. Pabo 64
  23. Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
  24. Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
  25. Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
  26. Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
  27. Walchun III. Machland-Lungau 85
  28. Hartlieb 87
  29. Otto II. (Kloster Erla ) 88
  30. Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
  31. Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
  32. Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
  33. Otto (Elisabeth Schleunz) 102
  34. Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
  35. Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
  36. Hochfreie Haunsperg 109
  37. Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
  38. Linz/Donau -Haunsperger 119
  39. Meginhard I. 131
  40. Friedrich I. 132
  41. Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
  42. Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
  43. Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
  44. Friedrich III. de Lincz 140
  45. Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
  46. Gottschalk II. 145
  47. Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
  48. Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
  49. Edlen Schönhering - Plankenberg 155
  50. Pernhart I. 160
  51. Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
  52. Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
  53. Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
  54. Stammtafel der Rosenberg 176
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Adelsgeschlechter Hagen