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als jene vom 25. September 1154.1474 Derartige Niederschriften dienten im Mittelalter
vorrangig der Besitzsicherung, Behauptung alter Vorrechte und Abwehr unberechtigter
BesitzansprĂĽche. Die entsprechende Vorlage war vm gerade zum jeweiligen Zeitpunkt von
spezieller Bedeutung, was eine zeitgetreue (durchaus echte) „Untermauerung“ verlangte.
In diesem Konnex sei ein Blick auf die bereits erwähnte Stiftungsurkunde von Erla x
geworfen, mit besonderem Augenmerk auf Alram: Entsprechen die in der neuerlichen
Ausfertigung des Stiftbriefes dieses Frauenklosters mittels Insert1475 eingebrachten Zeugen
den vorgegebenen Daten der vormaligen Original-Erla-Kloster-Urkunde (von 1050), wie
Weltins Studie bekräftigt, so sind sie hinsichtlich der Genealogie der Wilheringer als
besonders wichtig und interessant einzustufen. Im „Original-Transsumpt“ des Abtes
Benedict vGleink (dat. Erla, 25. Juli 1494), ist ausdrĂĽcklich vermerkt, das mit dem Siegel
des Stifters Otto [vErla] versehene Original dieses Stiftsbriefes sei zugrundegelegen!
Dieser Vorgangsweise wird in der fĂĽr das Erla-Kloster 1476 bei St. Pantaleon 1477 wichtigen
Studie Maximilian Weltins Rechnung getragen. Aufgrund des GrĂĽndungsdatums um 1050
kann somit der eingetragene Zeuge Alram vWilhering als damals tatsächlich existent belegt
werden.1478 Die Unrichtigkeit der Annahme Erla wäre eine Stiftung Ottos vMachland, welcher
ein Jahrhundert später lebte, wird ua in einer Passauer Tradition deutlich, wo in den
Schenkungen der Gebrüder Otto und Walchun vMachland die Klöster Baumgartenberg
und Mauthausen angefĂĽhrt werden, - nicht aber Erla.1479
1474
Vgl OĂ–UB, II, 269/CLXXX, dat. Bruuiningin 25. Sept. 1154; ebd. 272/CLXXXII, dat. 1154. Zauner, Wilhering,
207/3: 1146 [nach 1154 September 25-1155 September 25]. Abt Gerlach berichtet ĂĽber den Hergang der
GrĂĽndung des Klosters Wilhering. Original in Verlust geraten, Abschr. 1344 Kopialbuch A, S. 45, StiAW. Schraml,
5. Mai 2010. Auch die Kirchstettener Gründungsurkunde wurde laut Grabner von Fachleuten als „verunechtetet“
bezeichnet, ist aufgrund der schlechten Erhaltung im Grundbuch von 1558 zwecks Bewahrung eingefĂĽgt.
Grabner, Pfarre Ollersbach-Kirchstetten, 15.
1475
Einschub zur Erweiterung und/bzw Bewahrung des ursprĂĽnglichen Textes. Vgl Marian/Mochty-Weltin,
NĂ–UB, II/1, 525.
1476
Benediktinerinnenstift zu Ehren der Muttergottes, Hll Petrus und Johannes: AK Wolfger vErla; Weltin,
Erlaklosterurkunden, 51ff: GegrĂĽndet um 1050 unter Bi Egilbert vP. Auch laut Forschung P. Benedikt Wagners, PI
Jänner 2011: Erla sei das älteste Nonnenkloster NÖs, Gründung Mitte des 11. Jhs; aus dem folgenden Jh später
sei die Bestätigungsurkunde mit Original-Insert erhalten; es seien kaum Urkunden des Erla-Klosters vorhanden,
sie wurden vm in der Zeit der Reformation/Gegenreformation von den Nonnen beim Verlassen des Klosters
mitgenommen. GrĂĽnder Erlas sei ein kinderloser Otto, Herr vErla, da seine Burg Erla in das Kloster umgewandelt
wurde. Durch irrigen Schluss sei von manchen Historikern der ein Jh später lebende Otto vMachland
angenommen, und demzufolge später Geutta/Jutta als Gemahlin am Rande vermerkt worden: OÖUB, II,
247f/CLXIV, dat. 1149 Greifenstein. Der AK „Wolfger von Erla“, Mayböck/Höllhuber vermerkten in der Folge die
Gründung des Kl Erla zw 1130 und 1140. AK „Wolfger von Erla“, Kl Erla, Sept. 1996/ April 1998; Höllhuber,
Schwertberg/Windegg, 117. Hintermayer-Wellenberg, Wolfger vTegernbach, 112. Vgl Stenzel, Stift, 177. Zauner,
Wilhering, 134. Ders., etliche PI 1999, Jänner 2004 > 2007. Boshof, PR, I, 98/337; 180/592, 1121 nach August 7
– 1138 September 30, bereits Bi Reginmar vP überträgt der Kirche von Erla den dritten Teil des Zehents der
dortigen Pfarrei. Strnadt, Riedmark, 43.
1477
Das Gebiet um St. Pantaleon weist alte Besiedlung auf, als Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche St.
Pantaleon wird eine Gottesdienststätte zur Zeit der Christenverfolgung angenommen. Älteste erhaltene Baureste
werden zw 5./6. Jh >1100 eingestuft. Damals hieĂźen Ort und Pfarre noch Zwi(e)selkirchen, die Kirche war zw
Erla und Moosbach errichtet worden. Als Besitzer von Schloss und Hft St. Pantaleon wird im 14. Jh das laut
Hoheneck abgestorbene Geschlecht der Winter genannt. Bernhard Winter verkaufte 1484 Schloss „Haus“ (St.
Pantaleon) an Stefan Perger. Keil, Geschichte St. Pantaleon, 3,31. Winklehner Christoph, PI 25. Juni 2011.
Maidhof, PU, 247.
1478
Weltin, Erlaklosterurkunden, 51ff. OĂ–UB, I, 479/I, ca 1150. MB, II, 5-249. Ex codice traditionum patav.
Quarto. Hintermayer-Wellenberg, Wolfger vTegernbach, 112. Zauner erwog rĂĽckblickend, ob Alram, unter einem
uns nicht bekannten Geschlechtsnamen (mw nach einem anderen Stammsitz gewählt) oder überhaupt infolge der
noch häufig auftretenden Ein-Namigkeit, weitgehend unerkannt bzw nicht zuordenbar gewesen sein könnte;
und/oder ob er gemeinsam mit anderen tatsächlichen Zeitzeugen einer neuerlichen Bestätigung der damals noch
existenten, zum Transsumpt vorgelegenen Stifturkunde, das Urkundeninsert glaubwĂĽrdig bereicherte. Zauner, PI
2007. Vgl Zauner, Wilhering.
1479
OÖUB, I, 479/I, gereiht ca 1150 [tatsächlich zw 1147>1149: Wurster, PI 30. Jänner 2014, s.o.]. MB, II, 5-249.
Ex codice traditionum patav. Quarto.
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Adelsgeschlechter Hagen
- Title
- Adelsgeschlechter Hagen
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Austria-Forum
- Location
- Linz
- Date
- 2014
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 406
- Keywords
- Oberösterreich, Linz
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Vorbemerkungen 1
- Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
- Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
- Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
- Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
- Hohold (Irmingard PĂĽrten) 22
- Reginhard privignus 26
- Reginhard (I.) 28
- Walchun Sunelburg-Lungau 29
- Reginhard (II.) 30
- Elisabeth 31
- Beatrix 32
- Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
- Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
- Grafen Dornberg x - Lungau 46
- Dietmar I. (Irmingard vPĂĽrten ) 47
- Wolfram I. 49
- Hugo 49
- Dietmar II. 50
- Wolfram III. 54
- Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
- Pabo 64
- Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
- Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
- Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
- Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
- Walchun III. Machland-Lungau 85
- Hartlieb 87
- Otto II. (Kloster Erla ) 88
- Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
- Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
- Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
- Otto (Elisabeth Schleunz) 102
- Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
- Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
- Hochfreie Haunsperg 109
- Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
- Linz/Donau -Haunsperger 119
- Meginhard I. 131
- Friedrich I. 132
- Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
- Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
- Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
- Friedrich III. de Lincz 140
- Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
- Gottschalk II. 145
- Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
- Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
- Edlen Schönhering - Plankenberg 155
- Pernhart I. 160
- Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
- Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
- Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
- Stammtafel der Rosenberg 176