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Historische Aufzeichnungen
Adelsgeschlechter Hagen
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267 Ein kurzer Blick auf das Geschlecht der Schaunberg x (I) zeigt, dass sie einst zu den mächtigsten und reichsten Geschlechtern gehörten, welche im Land ob der Enns ansässig waren. Sie besaßen einen reichsfreien Herrschaftssprengel, wurden Reichsgrafen, 1249 reichsunmittelbar, vom Landesfürsten unabhängig, unterstanden somit direkt dem Kaiser und Reích, hatten gewaltigen Besitz - ua das Donautal von Passau bis Linz, den größten Teil des späteren Hausruckviertels, die Hften Kammer, Frankenburg, Kogel im Attergau, Neuhaus, 2154 zeitweilig Waxenberg im Mühlviertel (inkl. Hagen), Güter auf der linken Seite des Inn, auch im Lande unter der Enns, in der Steiermark und in Kärnten, teils als Eigentum, Lehen oder Pfandschaft. Bezüglich ihres weitgehend geschlossenen Gebietes waren bereits Begriffe wie „Schaunberger Ländl“ und „districtus“, „terra nostra“ entstanden. Sie hatten in ihrem gleichsam abgekapselten Areal volle Jurisdiktionsrechte inne, die sie vm von den Grafen von Formbach, welche sie beerbt hatten, übernahmen, genossen als Hochfreie eine natürliche Immunität, eine aus eigenem Recht auszuübende Hochgerichtsbarkeit, hatten erbliche Hofämter wie Truchsess und Erbmarschall in Österreich und Steyr inne. Auf der mächtig ausgebauten Burg Schaunberg führten sie eine prächtige Hofhaltung mit zahlreichen Dienstmannen. 2155 Heinrich III. von Schaunberg sprach 1289 bereits von seinem Herrschaftsgebiet als „terra nostra“, wie es die Herzöge vÖ für das Land Österreich taten. „Land“ wurde dabei als ein Gebiet verstanden, in dem sich eine begrenzte Anzahl von rechtlich ziemlich gleichgestellten Landleuten zu gemeinsamem Handeln in Rechtsprechung und Verteidigung zusammenfand, und in dem ein gemeinsames Landrecht herrschte. 2156 Da sie Neid und Missgunst, auch bei den österreichischen Herzögen, erweckten, eskalierte 1379 der Zwist: 1380 eröffnete der Landeshauptmann Reinprecht II. vWE im Auftrage und auf Seiten des Landesfürsten die sogenannte „Schaunberger Fehde“. In dieser unterlagen die Schaunberger schlussendlich der gemeinsamen, geballten Macht von Landesfürst und Wallseer Hauptmann, welche sowohl das Schaunberger Land als auch die Stadt Eferding eroberten. Die Schaunberger sahen sich 1383 gezwungen, die Lehenshoheit der österreichischen Herzöge anzuerkennen, ihnen einen Teil des Besitzes zu verkaufen und dem Bistum Passau die bis dahin verpfändeten Burgen und Herrschaften (ua Rannariedl, Riedegg) zurückzugeben. 2157 Dies führte zur erheblichen Schwächung ihrer Macht und Bedeutung. Laut Siebmacher/Stülz ist die direkte Abstammung der Schaunberg von den edelfreien, mit den Grafen von Dornberg (s.o) nahe versippten Herrn von Julbach (Jugelbach) zur historischen Gewissheit geworden. 2158 Durch die Heirat Wernhards IV. vSchaunberg mit  Hedwig vGriesbach Waxenberg gelangte die Hft Waxenberg (inkl. Hagen) an die Schaunberger. Nach dem Aussterben der Babenberger, 1246, und unter Ottokar vBöhmen, wurde Wernhard als Lehenträger von Waxenberg bestätigt. Hzg Albrecht I. vHabsburg forderte 1291 die Herausgabe Waxenbergs, zumal die zu jenem Zeitpunkt dort aufscheinenden Schaunberger nicht direkte Erben der Hedwig und ihres Gemahls waren, welche keine männlichen Nachkommen hatten.2159 In der Folge war ab 1. Jänner 1292 bis zu seinem Tode am 3. November 1297 Hadmar vStorchenperg Lehensinhaber der den Schaunbergern von Hzg Albrecht I. abgenommenen Hft Waxenberg (noch inkl. Hagen), welche danach, 1298, als Lehen an die Herren vWallsee gelangte. Hagen war ihnen als Allod überlassen worden: „shvn For Des dreyzent hvndert iar Seye Der de Waldse vff ayn frayn hoff genant zwe Den hakn vfgeseßn“. 2160 2154 Ecker, Naturdenkmäler im Oberen Mühlviertel, 118f: Die Raubritter der Burg Neuhaus sollen den Donauverkehr bei Untermühl durch eine Kette abgesperrt, die Schiffe der Kaufleute ausgeraubt haben. Kaufleute aus Regensburg hätten sich um 1380 beim Landesfürsten beklagt, dass die Schaunberger auf Neuhaus bei der Kette eine ungebührlich hohe Maut einheben würden. Auch vom Hagen soll es eine „vergessene Sage“ mit dem überlieferten Hinweis des „Raubritters“ Amran (Urfahrwänd/Donau, 12. Jh) gegeben haben. Reder Walter und Erna, Heine Juliana, Mitter Rudolf, PI 16. Februar 2000; Lernstoff Heimatkunde. 2155 Weltin, Hauptmannschaft odE, 49ff. 2156 Haider, Schaunberger OÖ, 15. 2157 Haider, Gesch. OÖs, 112, 120. Neweklowsky, Burgengründer, 138. Schicht, Waldenfels, 106f. Veit, Hochstift, 251: Rannariedl sei sicher als bischöfliches Bollwerk gegen das Witigonische Falkenstein errichtet worden. 2158 Siebmacher, Bd 27, 324. 2159 Haider, Gesch. OÖs, 48. Ortmayr/Decker, Benediktinerstift Seitenstetten, 47. Handel-Mazzetti, Schleunz, 46, erwog ob Hedwig dem Herzog (Leopold der Glorreiche, gest. 28. Juli 1230 zu San Germano in Apulien) unterstellt gewesen sein könnte. Mw wurde sie vor seiner Reise mit Wernher verheiratet. 2160 Burgstaller, PI 16. März 1998, laut persönlich eingesehener Chronikvorlage/Urkundenliste im SA Hagen (OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 3) und Info Weingärtners. Ströbinger PI 29. März 1997, wörtlich festgehaltene Notiz, Abschrift aus dem Clam´schen Schulbuch via KR Pruscha. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 32: Hadmars Wappen samt Schriftband „Steyr-Storchenperg“ befand sich an der Wappenwand der Schlosskapelle Hagen, zeitlich exakt in der entsprechenden Reihung der Besitzerwappen. Vgl Schwerdling, Starhemberg, 35. Zu 1298 (auch Sindelburg betr) s.u., Wallsee x.
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Adelsgeschlechter Hagen
Title
Adelsgeschlechter Hagen
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Austria-Forum
Location
Linz
Date
2014
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
406
Keywords
Oberösterreich, Linz
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Vorbemerkungen 1
  2. Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
  3. Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
  4. Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
  5. Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
  6. Hohold (Irmingard PĂĽrten) 22
  7. Reginhard privignus 26
  8. Reginhard (I.) 28
  9. Walchun Sunelburg-Lungau 29
  10. Reginhard (II.) 30
  11. Elisabeth 31
  12. Beatrix 32
  13. Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
  14. Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
  15. Grafen Dornberg x - Lungau 46
  16. Dietmar I. (Irmingard vPĂĽrten ) 47
  17. Wolfram I. 49
  18. Hugo 49
  19. Dietmar II. 50
  20. Wolfram III. 54
  21. Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
  22. Pabo 64
  23. Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
  24. Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
  25. Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
  26. Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
  27. Walchun III. Machland-Lungau 85
  28. Hartlieb 87
  29. Otto II. (Kloster Erla ) 88
  30. Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
  31. Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
  32. Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
  33. Otto (Elisabeth Schleunz) 102
  34. Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
  35. Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
  36. Hochfreie Haunsperg 109
  37. Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
  38. Linz/Donau -Haunsperger 119
  39. Meginhard I. 131
  40. Friedrich I. 132
  41. Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
  42. Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
  43. Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
  44. Friedrich III. de Lincz 140
  45. Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
  46. Gottschalk II. 145
  47. Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
  48. Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
  49. Edlen Schönhering - Plankenberg 155
  50. Pernhart I. 160
  51. Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
  52. Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
  53. Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
  54. Stammtafel der Rosenberg 176
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