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der Gesundheit tendenziell etwas höher ist und im Bereich des Kfz am stÀrksten
je nach beschriebener MaĂnahme schwankt.
Deutlich zurĂŒckhaltender sind die Befragten aber in der Bereitschaft, sich
dafĂŒr auch âvermessenâ zu lassen. Je nach Anwendung wĂ€re nur jeder Zweite bis
jeder Vierte bereit, Sensoren zu installieren oder anfallende Daten aus Kfz, Arzt-
besuchen oder Fitnesstracker an den Versicherer weiterzugeben. Interessanter-
weise liegen hier die Zustimmungsraten im besonders datenschutzsensiblen
Bereich der Gesundheit ganz vorne. Unter BerĂŒcksichtigung der Tatsache, dass
eine solche Vernetzung einen recht weitgehenden Eingriff in die PrivatsphÀre
darstellt, Datenschutz von den Befragten als wichtig erachtet wurde und die
Erfahrung der meisten Befragtem mit Sensoren und Trackern gering ist, sind die
Zustimmungsquoten dennoch erstaunlich hoch.
Auch wenn die Verbreitung von âWearablesâ sowie von Alexa oder vergleich-
baren âSmart Speakersâ noch moderat ist, wachsen die Nutzerzahlen rasant. Ein
Blick auf die Nutzer kann also andeuten, inwieweit die Akzeptanz der Daten-
weitergabe mit einer weiteren fortschreitenden Vernetzung im Alltag steigt.
TatsÀchlich stimmen die von uns befragten Nutzer von Smartwatch, Alexa &
Co. der DatenĂŒbertragung weitaus hĂ€ufiger â in vielen FĂ€llen sogar mehrheit-
lich â zu (siehe Tab. 3.26). Die Aussage ist wegen der geringen Zahl der Nutzer
der Devices allerdings nur als Tendenzwert zu interpretieren. Ebenso steigt die
Akzeptanz â wenig verwunderlich â mit dem Optimismus bezĂŒglich Big Data.
Keine wesentlichen Unterschiede zeigen sich dagegen in AbhÀngigkeit vom
Lebensalter (ohne Abbildungen).
Ambivalent ist dagegen der Zusammenhang mit dem Datenschutzbewusst-
sein. Datenschutzbewusste unterscheiden sich in der Akzeptanz der erweiterten
Rolle des Versicherers nicht grundsÀtzlich von wenig Datenschutzbewussten.
Deutlichere Effekte zeigen sich zwar bei der Bereitschaft zur Datenweiter-
gabe, aber auch dies gilt keinesfalls fĂŒr alle beschriebenen Einsatzzwecke (ohne
Abbildungen).
Fazit Aus den Vergleichen lĂ€sst sich schlieĂen, dass nicht die Sorge um die
PrivatsphĂ€re der Haupttreiber fĂŒr Zustimmung oder Ablehnung ist, sondern auch
hier das jeweilige Nutzenversprechen entscheidet. Verbunden mit zunehmender
Gewöhnung an laufende Vernetzung und unter der Voraussetzung der in
Abschn. 3.7 beschriebenen Kriterien âgerechterâ Systeme (siehe auch MĂŒller-Pe-
ters und Wagner 2017) kann eine insgesamt breite Akzeptanz fĂŒr eine erweiterte
Rolle der Versicherer erwartet werden â von der tradierten Funktion als Kosten-
erstatter hin zum Schadenmanager, zum SchadenverhĂŒter und bis zum aktiven
Motivator oder Kontrolleur.
3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Title
- Die Big-Data-Debatte
- Subtitle
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Authors
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Publisher
- Springer Gabler
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Size
- 15.3 x 21.6 cm
- Pages
- 220
- Keywords
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Category
- Informatik
Table of contents
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207