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4.1 Umgang mit religiöser Differenz durch den Kindergarten
In den folgenden Abschnitten werden anhand des axialen Kodierens (Kapitel 4.1.1–
4.1.3) und des selektiven Kodierens (Kapitel 4.1.4) diejenigen Kategorien dargestellt,
welche viele Kodes umfassen und somit nach mehrmaligem Aufbrechen und Neu-
schichten der Kategorien als diejenigen erscheinen, die den Daten am besten gerecht
werden. Wenn im Folgenden von größerer Religion beziehungsweise kleineren Religi-
onen gesprochen wird, bezieht sich dies auf die Deskription der Verteilung der Religi-
onszugehörigkeiten im jeweiligen Kindergarten. Die größere Religion im Kindergar-
ten in katholischer Trägerschaft ist das Christentum, die größere Religion im Kinder-
garten in islamischer Trägerschaft ist der Islam.631
4.1.1 Konzeptuelle Überlegungen zu Religion und religiöser Differenz
• Überlegungen zu Religion im Kindergarten
• Religion der Trägerschaft als Teil des Alltags
• Religion der Trägerschaft als abgegrenztes, freiwilliges Zusatzangebot
• Kein Zwang zur Partizipation bei den Angeboten der Religion der Trägerschaft
• Zaghafte Versuche, kleinere Religionen einzubeziehen
• Unabgeschlossenheit der konzeptuellen Überlegungen
• Unzufriedenheit mit gegenwärtiger Praxis
• Infragestellung der gegenwärtigen Praxis
• Diskrepanz zwischen konzeptuellen Überlegungen und Realität
• Blick auf Herausforderungen
Überlegungen zu Religion im Kindergarten
Die Leitungen der beiden Kindergärten stellen unterschiedliche Überlegungen an, wie
Religion im Kindergarten vorkommen soll.
Religion der Trägerschaft als Teil des Alltags
Religion ist im Kindergarten in katholischer Trägerschaft integrierter Bestandteil des
Kindergartenalltags und wird in verschiedenen religiösen Angeboten während des
Kindergartenalltags thematisiert. So kommt Religion bei regelmäßig stattfindenden,
631 Für diese Begrifflichkeiten wurde eine rein deskriptive Bezeichnung gewählt, die sich
auf die Häufigkeit des Vorkommens der jeweiligen Religion im jeweiligen Kindergarten
bezieht. Aufgrund der Lesbarkeit wird anstatt „die größere Häufigkeit der Religion“ und
die „kleinere Häufigkeit der Religion“, die Formulierungen größere Religion und kleinere
Religion benutzt. Da mit den Begriffen Mehrheit und Minderheit oft Wertungen verbun-
den werden, finden diese hier keine Verwendung, ebenso wenig wie die Bezeichnungen
Mehrheit und Nicht-Mehrheit.
Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten
Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft
- Title
- Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten
- Subtitle
- Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft
- Author
- Helena Stockinger
- Publisher
- Waxmann Verlag GmbH
- Location
- Münster
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-8648-5
- Size
- 16.5 x 23.5 cm
- Pages
- 280
- Category
- Geisteswissenschaften
Table of contents
- Einleitung 11
- Teil I: Theoretische Grundlagen und Begriffsklärungen 12
- 1. Praktisch-theologische Herangehensweise 12
- 2. Ausgangslage der Forschung 14
- 3. Das Recht der Kinder auf Differenz 16
- 4. Chancen und Herausforderungen der Religionspädagogik 17
- 5. Religiöse Differenz in elementaren Bildungseinrichtungen 18
- 6. Begriffliche Klärungen 20
- Teil II: Forschungsstand 41
- 1. Forschungsergebnisse zum Umgang mit religiöser Differenz 41
- 1.1 Ausgewählte Studien mit Kindern im Grundschulalter 42
- 1.2 Empirische Studien mit Kindern in der Elementarpädagogik 46
- 1.2.1 Eva Hoffmann: Interreligiöses Lernen im Kindergarten? 46
- 1.2.2 Friedrich Schweitzer, Albert Biesinger, Anke Edelbrock: Tübinger Projekte 48
- 1.2.3 David Elkind: Erforschung der Glaubensentwicklung 52
- 1.2.4 Ina ter Avest: Erfahrungen im Umgang mit dem Anderen 53
- 1.2.5 Daniel Bar-Tal: Konzept eines „Arabers“ in Israel 54
- 1.2.6 Paul Connolly et al.: Einstellung gegenüber Gruppen in Nordirland 55
- 1.3 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse 58
- 2. Forschungsfrage 60
- 3. Anliegen der Studie 60
- 4. Entwicklungspsychologische Erkenntnisse 62
- 5. Möglichkeiten und Grenzen der Kindheitsforschung 67
- Teil III: Methodologische Zugänge der Studie 81
- 1. Qualitativ-empirische Forschung 81
- 2. Ethnographischer Zugang 89
- 3. Grounded Theory 90
- 4. Thematisches Kodieren nach Uwe Flick 94
- 5. Begründung der Forschungszugänge 96
- 6. Überblick über die angewendeten Methoden 98
- Teil IV: Untersuchungsdesign und durchführung 108
- 1. Angewendete Methoden bei der Untersuchung 108
- 2. Auswahl der Kindergärten 114
- 3. Untersuchungsdurchführung 117
- 4. Reflexion der Untersuchungsdurchführung 121
- Teil V: Auswertung 124
- 1. Hinweise zur Auswertung in der vorliegenden Studie 124
- 2. Darstellung der Kindergärten 125
- 3. Kurze Fallbeschreibungen 133
- 4. Datenauswertung 149
- Teil VI: Diskussion 183
- 1. Der Kindergarten als Organisation 183
- 2. Plädoyer: Entwicklung einer Kultur der Anerkennung religiöser Differenz 194
- 3. Rückblick – Ausblick 244
- Literatur 247
- Tabellen und Abbildungsverzeichnis 276
- Anhang 277
- Abstract 279