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und oftmals T-Shirts ohne Ärmel trägt. Die beiden Verantwortlichen sind durchgängig
im Kindergartenraum, verstehen sich sehr gut und teilen sich die Arbeit. Da beide in
der Gruppe tätigen Erwachsenen eine pädagogische Ausbildung absolviert haben und
in ihrer Aufgabenverteilung kein Unterschied zwischen der Kindergartenpädagogin
und der -assistentin vorliegt, wird im Folgenden von Pädagoginnen gesprochen.
2.2.5 Kindergartenraum
Der Kindergartenraum ist nach den Jahreszeiten geschmückt, so sind beispielsweise
im Frühling viele Kartonblumen im gesamten Kindergartenraum zu sehen, im Winter
ist der Raum mit Watte-Schneeflocken geschmückt. Für die Gestaltung des Kindergar-
tenraums sind die Pädagoginnen verantwortlich, die Kinder wirken nicht mit.
Der Raum ist in mehrere Bereiche unterteilt, den größten Bereich nehmen die
aufgestellten Tische ein, die während der Freispielzeit für diverse Spiele und wäh-
rend der Mahlzeiten zum Essen genutzt werden. Ein Tisch ist als Maltisch deklariert,
indem eine Unterlage auf diesem liegt, auch andere Tische können zum Malen genutzt
werden. Außerdem hat der Raum einen Lesebereich, einen Rollenspielbereich, einen
Bereich für das Kleine-Welt-Spiel sowie einen Bau- und Konstruktionsbereich.
2.2.6 Soziodemographische Daten der Kinder
Insgesamt gehen 136 Kinder in den Kindergarten. In Tabelle 5 wird die Religionszu-
gehörigkeit der Kinder im gesamten Kindergarten ebenso wie in der für die Untersu-
chung ausgewählten Kindergartengruppe, in der der Großteil der Untersuchung statt-
fand, sowohl in Zahlen als auch prozentuell596 aufgelistet.
Tabelle 5: Religionszugehörigkeit der Kinder im Kindergarten in islamischer Trägerschaft
Religionszugehörigkeit Kindergarten gesamt Kindergartengruppe
Anzahl Prozent Anzahl Prozent
Islam 124 91,2 22 91,7
Christentum 12 8,8 2 8,3
Gesamtanzahl 136 100,0 24 100,0
Die folgende Tabelle zeigt die Herkunft der Kinder, so wie diese der Forscherin mit-
geteilt wurde.
596 Die Prozentwerte sind aufgrund der Übersichtlichkeit auf eine Stelle gerundet, wodurch
sich leichte Unschärfen ergeben.
Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten
Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft
- Title
- Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten
- Subtitle
- Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft
- Author
- Helena Stockinger
- Publisher
- Waxmann Verlag GmbH
- Location
- Münster
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-8648-5
- Size
- 16.5 x 23.5 cm
- Pages
- 280
- Category
- Geisteswissenschaften
Table of contents
- Einleitung 11
- Teil I: Theoretische Grundlagen und Begriffsklärungen 12
- 1. Praktisch-theologische Herangehensweise 12
- 2. Ausgangslage der Forschung 14
- 3. Das Recht der Kinder auf Differenz 16
- 4. Chancen und Herausforderungen der Religionspädagogik 17
- 5. Religiöse Differenz in elementaren Bildungseinrichtungen 18
- 6. Begriffliche Klärungen 20
- Teil II: Forschungsstand 41
- 1. Forschungsergebnisse zum Umgang mit religiöser Differenz 41
- 1.1 Ausgewählte Studien mit Kindern im Grundschulalter 42
- 1.2 Empirische Studien mit Kindern in der Elementarpädagogik 46
- 1.2.1 Eva Hoffmann: Interreligiöses Lernen im Kindergarten? 46
- 1.2.2 Friedrich Schweitzer, Albert Biesinger, Anke Edelbrock: Tübinger Projekte 48
- 1.2.3 David Elkind: Erforschung der Glaubensentwicklung 52
- 1.2.4 Ina ter Avest: Erfahrungen im Umgang mit dem Anderen 53
- 1.2.5 Daniel Bar-Tal: Konzept eines „Arabers“ in Israel 54
- 1.2.6 Paul Connolly et al.: Einstellung gegenüber Gruppen in Nordirland 55
- 1.3 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse 58
- 2. Forschungsfrage 60
- 3. Anliegen der Studie 60
- 4. Entwicklungspsychologische Erkenntnisse 62
- 5. Möglichkeiten und Grenzen der Kindheitsforschung 67
- Teil III: Methodologische Zugänge der Studie 81
- 1. Qualitativ-empirische Forschung 81
- 2. Ethnographischer Zugang 89
- 3. Grounded Theory 90
- 4. Thematisches Kodieren nach Uwe Flick 94
- 5. Begründung der Forschungszugänge 96
- 6. Überblick über die angewendeten Methoden 98
- Teil IV: Untersuchungsdesign und durchführung 108
- 1. Angewendete Methoden bei der Untersuchung 108
- 2. Auswahl der Kindergärten 114
- 3. Untersuchungsdurchführung 117
- 4. Reflexion der Untersuchungsdurchführung 121
- Teil V: Auswertung 124
- 1. Hinweise zur Auswertung in der vorliegenden Studie 124
- 2. Darstellung der Kindergärten 125
- 3. Kurze Fallbeschreibungen 133
- 4. Datenauswertung 149
- Teil VI: Diskussion 183
- 1. Der Kindergarten als Organisation 183
- 2. Plädoyer: Entwicklung einer Kultur der Anerkennung religiöser Differenz 194
- 3. Rückblick – Ausblick 244
- Literatur 247
- Tabellen und Abbildungsverzeichnis 276
- Anhang 277
- Abstract 279