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Tabelle 6: Herkunftsländer der Kinder im Kindergarten in islamischer Trägerschaft597
Herkunftsland Kindergarten gesamt Kindergartengruppe
Anzahl Prozent Anzahl Prozent
Türkei 95 69,9 17 70,8
Ägypten 14 10,3 2 8,3
Lybien 6 4,4
Polen 4 2,9 1 4,2
Tschetschenien 3 2,2
Albanien 2 1,5
Österreich 2 1,5
Rumänien 2 1,5 1 4,2
Serbien 2 1,5
Ghana 1 0,7
Jordanien 1 0,7 1 4,2
Pakistan 1 0,7
Russland 1 0,7
Syrien 1 0,7 1 4,2
Tunesien 1 0,7 1 4,2
Gesamtanzahl 136 100,0 24 100,0
Zu Beginn des Kindergartenjahres sind drei Kinder sechsjährig, siebzehn Kinder
fünfjährig und vier Kinder vierjährig. Es befinden sich keine Kinder mit besonderen
Bedürfnissen in den Gruppen.
2.2.7 Tagesablauf
Der Kindergarten öffnet um sieben Uhr. Bis spätestens neun Uhr sollten alle Kinder
in den Kindergarten gebracht worden sein, wenn Kinder wiederholt verspätet kom-
men, spricht die Pädagogin die Eltern darauf an. Um ungefähr neun Uhr findet eine
gemeinsame Zwischenmahlzeit für alle Kinder statt. Jedes Kind hat einen eigenen,
mit einem Namenssticker markierten Platz, den es bei jeder Mahlzeit einnimmt. Die
Zutaten für die Mahlzeit werden von einer Pädagogin aus der Küche geholt und beste-
hen aus halal598 zubereitetem Essen und Tee. Die Pädagogin ruft die Kinder der Reihe
nach auf, worauf sich diese die Hände waschen und sich auf ihren Platz setzen. Wäh-
597 Die Herkunftsländer sind nach Häufigkeit geordnet, bei gleicher Häufigkeit wird die
Reihung alphabetisch vorgenommen.
598 Das arabische Wort ḥalāl bedeutet in das das Deutsche übersetzt „Erlaubtes; erlaubt,
statthaft, zulässig, recht-, gesetzmäßig, legitim, erlaubter Besitz“, (Wehr, Hans (41968):
Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Wiesbaden: Otto Harras-
sowitz [1952], 180).
Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten
Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft
- Title
- Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten
- Subtitle
- Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft
- Author
- Helena Stockinger
- Publisher
- Waxmann Verlag GmbH
- Location
- Münster
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-8648-5
- Size
- 16.5 x 23.5 cm
- Pages
- 280
- Category
- Geisteswissenschaften
Table of contents
- Einleitung 11
- Teil I: Theoretische Grundlagen und Begriffsklärungen 12
- 1. Praktisch-theologische Herangehensweise 12
- 2. Ausgangslage der Forschung 14
- 3. Das Recht der Kinder auf Differenz 16
- 4. Chancen und Herausforderungen der Religionspädagogik 17
- 5. Religiöse Differenz in elementaren Bildungseinrichtungen 18
- 6. Begriffliche Klärungen 20
- Teil II: Forschungsstand 41
- 1. Forschungsergebnisse zum Umgang mit religiöser Differenz 41
- 1.1 Ausgewählte Studien mit Kindern im Grundschulalter 42
- 1.2 Empirische Studien mit Kindern in der Elementarpädagogik 46
- 1.2.1 Eva Hoffmann: Interreligiöses Lernen im Kindergarten? 46
- 1.2.2 Friedrich Schweitzer, Albert Biesinger, Anke Edelbrock: Tübinger Projekte 48
- 1.2.3 David Elkind: Erforschung der Glaubensentwicklung 52
- 1.2.4 Ina ter Avest: Erfahrungen im Umgang mit dem Anderen 53
- 1.2.5 Daniel Bar-Tal: Konzept eines „Arabers“ in Israel 54
- 1.2.6 Paul Connolly et al.: Einstellung gegenüber Gruppen in Nordirland 55
- 1.3 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse 58
- 2. Forschungsfrage 60
- 3. Anliegen der Studie 60
- 4. Entwicklungspsychologische Erkenntnisse 62
- 5. Möglichkeiten und Grenzen der Kindheitsforschung 67
- Teil III: Methodologische Zugänge der Studie 81
- 1. Qualitativ-empirische Forschung 81
- 2. Ethnographischer Zugang 89
- 3. Grounded Theory 90
- 4. Thematisches Kodieren nach Uwe Flick 94
- 5. Begründung der Forschungszugänge 96
- 6. Überblick über die angewendeten Methoden 98
- Teil IV: Untersuchungsdesign und durchführung 108
- 1. Angewendete Methoden bei der Untersuchung 108
- 2. Auswahl der Kindergärten 114
- 3. Untersuchungsdurchführung 117
- 4. Reflexion der Untersuchungsdurchführung 121
- Teil V: Auswertung 124
- 1. Hinweise zur Auswertung in der vorliegenden Studie 124
- 2. Darstellung der Kindergärten 125
- 3. Kurze Fallbeschreibungen 133
- 4. Datenauswertung 149
- Teil VI: Diskussion 183
- 1. Der Kindergarten als Organisation 183
- 2. Plädoyer: Entwicklung einer Kultur der Anerkennung religiöser Differenz 194
- 3. Rückblick – Ausblick 244
- Literatur 247
- Tabellen und Abbildungsverzeichnis 276
- Anhang 277
- Abstract 279