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Reflexionen vor Reflexen - Memoiren eines Forschers
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28 KAPITEL1. VORFAHREN Vaterland. Dieses zu schützen gehörte nach seiner Überzeugung zu den Aufgaben des Staates und seinerBürger. In diesemSinnewar er ein überzeugter deutscher Patriot.64 AusdieserEinstellungheraus sowie aufgrund seiner früher beschriebenenmilitärischen Erfahrungen im letzten Jahr des ErstenWeltkriegs und in demVertrauen auf die nach seiner Ansicht letzte zuverlässige Bastion, von der oben bei seinem letzten Beitrag für die DJZmit dem wörtlich zitierten Fazit die Rede war, meldete er sich imMai 1935 im 14. Infanterie-Regiment in Regensburg als Anwärter für die Reserveoffizierslaufbahn. Mit Hitler und den Nazis hatte dieser Schritt mit Sicherheit nichts zu tun gehabt, eher wardies imGegenteil einSchritt hin zu einer Institution, die einengewissenFreiraum für oppositionellesGedankengut gegen das politisch herrschendeRegime gewährte. Sehrwahrscheinlichhatte dieser Schritt auchmit derAussicht auf einenbeträchtlichen Ansehensgewinn für einen ehrgeizigen jungenMann zu tun.Wieman in einerReihe von Artikeln der DJZ der zwanziger Jahre nachlesen kann, waren das Ansehen ebenso wie dasGehalt einesVolkschullehrers nicht gerade üppig, umnicht zu sagen erbärmlich, und jedenfallsweitunterdemeinesOffiziersderReichswehr.Hierbot sich ihmalsodieChance füreinengesellschaftlichenundauchfinanziellenAufstieg,dieer sichnichtentgehen lassen wollte. Dies umsomehr als der vormals in weithin sichtbarenÄmtern tätige Hans Bibel seit HitlersMachtantritt in dieser Hinsicht infolge seiner demokratischenEinstellung für zwei Jahre so gutwie kaltgestellt war. Bei demgenanntenFeldregiment hatte er schon 1918 für kurze Zeit gedient. Vielleicht hat er aus dieser kurzen Erfahrung heraus damals schon eingesehen, daß es imFalle des Falles zudem besser wäre, als Offizier die Geschicke selbst mit zu entscheiden statt als Gefreiter den Befehlen der Vorgesetzten ausgeliefert zu sein. Und vielleicht ahnte man aufgrundderRedenHitlers und seinerGenossen schon damals, daß dieser Fall des Falles gar nicht mehr so lange auf sich warten lassen werde. Als weitere Erklärung für diesen Schritt lese ichausdenBildern,daßsichmeinVater indiesenmännlichenGemeinschaften schonals Junge, als Lehrer inLandschulheimen, beiFeiernunterFreundenoderKollegen und eben dann auch in der Gemeinschaft der Soldaten durchaus wohlgefühlt zu haben schien.Diese unterschiedlichenAspekte erklären überzeugenddiesen Schritt eines anson- sten eher unsoldatischen liberalenGeistes, der von seiner Persönlichkeit her alles andere als einMilitarist war. 64InderDatenbankderMandatsträgerdesStadtarchivsNürnbergfindensichunter GSI_Datenbank/ GSI 99 Gemeindevertreter dieDaten zuHansBibel.Dort liestmanunter GutachtenZa diePassage: bereits seit 1935 nahmer, der stets stolz auf seinVaterlandwar, amWiederaufbau des deutschenHeeres ... teil , dh. hierwird derVaterlandsstolz explizit alsGrund angegeben.
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Reflexionen vor Reflexen Memoiren eines Forschers
Title
Reflexionen vor Reflexen
Subtitle
Memoiren eines Forschers
Author
L. Wolfgang Bibel
Publisher
Cuviller Verlag Göttingen
Location
Göttingen
Date
2017
Language
German
License
CC BY-NC-SA 4.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
464
Category
Biographien

Table of contents

  1. Einleitung 1
    1. Zur Rolle von Memoiren 1
    2. Die Motivation zu diesem Buch 3
    3. Zum Inhalt 7
  2. Vorfahren 11
    1. Eltern 12
      1. Vater 12
      2. Mutter 17
      3. Ehepaar 19
      4. Um und nach 1933 23
      5. Reserveoffizierslaufbahn 27
      6. NSDAP Mitgliedschaft 30
    2. Großeltern und Vorfahren 37
      1. Großeltern und Vorfahren väterlicherseits 37
      2. Großeltern und Vorfahren mütterlicherseits 42
      3. Zusammenfassung 48
  3. Kindheit 51
    1. Geburt 52
      1. VorKriegsbeginn 53
    2. Kriegsjahre 54
      1. Kriegsbeginn 55
      2. Die ersten Kriegsjahre 57
      3. Die letzten Kriegsjahre 63
    3. Die Zeit in Georgensgmünd 71
      1. Die Gmünder Zeit bis Kriegsende 72
      2. Die Gmünder Zeit nach Kriegsende 74
      3. Neuanfang 75
      4. Schicksalsschläge 76
      5. Spruchkammerverfahren 78
      6. Einschulung 84
      7. Leben in Gmünd 85
      8. Wiederaufbau 90
      9. Großeltern 93
      10. Erlebnisse 95
    4. Neuanfang in Nürnberg 100
      1. Nachwehen des Krieges 103
      2. Trittfassen 107
      3. Musik Die Anfänge 111
    5. Beginn der Gymnasialzeit 112
      1. Musikintensivierung 124
      2. Posaunenchor 125
      3. Gitarre 125
      4. Konservatorium 126
      5. Freizeitaktivitäten 129
      6. Basteln und Experimentieren 131
      7. Sport und Spiel 135
      8. Ausflüge und Reisen 139
      9. Gesundheitsprobleme 141
      10. Konfirmation 143
      11. Familie 144
  4. Zielsuche 153
    1. Ende der Gymnasialzeit 153
      1. Naturwissenschaftliche Fächer 154
      2. Sprachliche Fächer 156
      3. Restliche Schulfächer 162
      4. Schulisches Umfeld 166
    2. Jugendzeit 175
      1. Tanzstunde 179
      2. Englandkurs und Fahrschule 183
      3. Jugendliebe 187
      4. Reisen 194
      5. Ratio vor Glaube 196
    3. Familie 197
    4. Die väterliche Karriere 204
      1. Politische Karriere 208
    5. Studium 218
      1. Vorbereitungsphase 218
      2. Erlanger Studienzeit 224
      3. Freizeitgestaltung 231
      4. Hauptstudiumszeit 237
      5. Heidelberger Studentenleben 245
      6. Studium in München 249
      7. Promotionszeit 257
      8. Nebenbeschäftigungen 266
      9. Erreichtes Plateau 277
  5. Forscherleben 281
    1. Qualifizierung als Wissenschaftler 282
      1. Privatleben 289
      2. Erstes USA-Jahr 295
      3. Etablierung in München 305
      4. Wissenschaftliche Inhalte 315
    2. KI Etablierung 326
      1. Habilitationsverfahren 326
      2. Einschätzungen aus heutiger Sicht 331
      3. Karriere eines Gescheiterten 347
      4. KI Aktivitäten 356
      5. Privatleben 372
    3. Besser spät als nie 381
      1. Langer Marsch 382
      2. Vancouver 386
      3. Darmstadt 390
    4. Ruhestand 404
      1. Berufliches Wirken 405
      2. Bürgerliches Schaffen 407
  6. Resümee 413
  7. Stichwort- und Namensverzeichnis 427
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