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138 KAPITEL2. KINDHEIT
Lehrplan)wohlvölligunbekannt.MansetzteeinfachaufdiezufälligenReflexederSchüler,
statt sie zur Reflexion über ihre Bewegungsabläufe gezielt anzuregen.144Ansonsten war
er ein ziemlich harmloser und einfältiger Lehrer. Meine Note im Fach Leibesübungen
schwankte dementsprechend zwischen befriedigend und ausreichend, was in offensichtli-
chemKontrastzudendurchausgutenkörperlichenFähigkeitendesKnabenWolfgangund
dem damaligen Erringen irgendeines Sportabzeichens stand, und daher nur mit meiner
(aus Sicht des Lehrers) fehlendenEinstellung zu erklären ist.
Nachdem ichnundieFüllemeiner kindlichenAktivitätendargestellt habe, könnteman
geneigt sein,mich in ein bekanntes Schema einzuordnen. Es gibt jaKinder oder Jugend-
liche, die sich so in eine Tätigkeit verbeißen, daß sie sich dabei völlig isolieren. Bei mir
war es nun ja sogar eineVielzahl solcher zeitraubenderTätigkeiten und ich konntemich
schondamals sehrwohlvölligalleinemit einerdavonbeschäftigen.Aber ichwardeswegen
alles andere als isoliert, sondern immer auch fest in das sozialeNetzwerkmeinerKlassen-
kameraden und einer Reihe von Freunden eingebunden. Von den letzteren habe ich im
Abschnitt 2.3.2 bereits die imHauswohnendenMaxi undKurti sowie die unmittelbaren
NachbarnPeter undKlaus genannt,mit denen ich gerneundviel nebenTischtennis auch
allesmöglicheAnderegespielthabe.MitdemjüngerenKurtihabe ichbeispielsweisegerne
kindliche Phantasiespiele in unseremTreppenhaus erfunden. Oder wir haben zusammen
Monopoly gespielt. Mit Peter undKlaus durchstreiften wir gerne den südlich gelegenen
verwildertenNachbarsgarten.Die beidenhatten sichdort auf einer hohenund stattlichen
Pappel einBaumhaus gebaut, in demwir uns treffen konnten.
AmBeginn diesesAbschnitts habe ich denDreierbundmit denKlassenkameradenPe-
ter Molter und Günter Neumann erwähnt, der einige Zeit sehr eng gewesen ist und zu
vielen gemeinsamen Aktivitäten wie Geburtstagsfeiern, Wandern145 oder Faschingstrei-
bengeführt hat.Es gibt einbesonders eindrucksvollesBild anläßlichderGeburtstagsfeier
vonPeter in dessen elterlicherWohnung, auf demwir drei sowie Peters jüngerer Bruder
Kurti als Indianer, Trapper etc. verkleidet vor demHausmit derMolterschenWohnung
imdrittenStockPeter andenMarterpfahl gebundenhabenund ihnmitunserenPistolen
bedrohen.146Günter hatte zudem eine nette Schwester und die eine noch nettere Freun-
din, derenGesellschaft wir gerne gesucht haben. Auf S.136 habe ichAxel Schneckendorf
und einige Unternehmungenmit ihm erwähnt. Auchmit dem inAbschnitt 2.3.2 bereits
erwähntenGerdFleischmanngabeseine freundschaftlicheVerbundenheit.Vorallemübte
144Unser jüngster Sohn, der 2009 sein Abitur machte, bestätigt mir, daß sich insoweit auch zu seiner
Schulzeit noch so gutwie nichts imFach Sport geändert habe.
145FAWB2, S.48.
146Das Bild befindet sich imOriginal bei Peter und liegt auf meinemRechner als Anhang zum eBrief
04.02.2008 13:09 vonPeter.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Title
- Reflexionen vor Reflexen
- Subtitle
- Memoiren eines Forschers
- Author
- L. Wolfgang Bibel
- Publisher
- Cuviller Verlag Göttingen
- Location
- Göttingen
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 464
- Category
- Biographien
Table of contents
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427