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148 KAPITEL2. KINDHEIT
Stadtschulpflegschaft. In der Zeit 1951 1954 war er Vorsitzender des Betriebsrates im
SchulaufsichtsbezirkNürnberg II.Auch imBayerischenLehrer- undLehrerinnenVerband
(BLLV) bzw. in dessen einflußreichemund lokalemNürnberger Lehrer- und Lehrerinnen
Verein (NLLV)war er sofort wieder aktiv dabei. So fungierte er als Bezirksausschußmit-
glied imBLLVNürnbergundwarbeispielsweiseBLLV-VertreterbeimKongreßderLehrer
undErzieher,dervondendeutschenLehrerverbändenvom28.5.bis 1.6.1953 inFlensburg
veranstaltetwurde.
Eswurdebereits imAbschnitt2.3.2berichtet,daßHansBibelbereits1946 inGeorgens-
gmünddenOrtsverbandderFreienDemokratischenParteiDeutschlands(FDP)gründete.
Auch in Nürnberg nahm er sofort wieder Kontakt mit den früheren fränkischen Partei-
freunden in der Deutsche Demokratische Partei (DDP) auf, zu denenDr. ThomasDeh-
ler170 (nachdemKrieg inBamberg) undDr.FritzLinnert171 zählten, undwar so auchan
derGründungdesNürnbergerKreisverbandsderFDPbeteiligt.NachdemWiedereinzug
ins wiederaufgebauteHaus engagierte er sich ab 1948 amAufbau der Parteiorganisation
bestehend aus den einzelnenOrtsgruppen.
Es war daher eine logische Folge dieses parteilichen Engagements, daß er sich für die
Stadtratswahl am 30.3.1952 als Kandidat der FDP aufstellen ließ. Natürlicherweise ver-
suchteerbesonders inseinemStimmbezirkMögeldorfmöglichstvielepersönlicheStimmen
auf sich zu vereinen.Neben denParteiveranstaltungen und öffentlichenPlakatenmachte
ermit persönlichenWerbeflyern auf seineKandidatur aufmerksam.Wer aber trägt diese
zu den Briefkästen? Mit Stolz und der mir eigenen Sorgfalt übernahm ich gerne diese
Aufgabe. Nicht zuletzt auch deshalb ist mir auch der letzteWinkel in Mögeldorf nicht
verborgengeblieben.Unddas gemeinsameEngagementhat sich gelohnt:DieFDPerhielt
damals 12,0 Prozent der Stimmen172 undHansBibel wurde Stadtrat inNürnberg.Nicht
zuletzt auch aufgrund seines guten persönlichenAbschneidens bei dieserWahl wurde er
1953 von seiner Fraktion als Vorsitzender gewählt, eine führende Funktion, die er vier-
zehn Jahre lang bis zu seinem Tode innehatte und mit der auch die Mitgliedschaft im
Ältestenrat vonNürnberg verbundenwar.
In den in diesemAbschnitt beschriebenen Jahren konzentrierte sichmeinVater neben
seinen Unterrichtsverpflichtungen also auf eine Reihe von schulpolitischen Tätigkeiten
sowie auf die parteipolitischen Aktivitäten, zu denen dann vor allem seine Kandidatur
und danach dieRolle als Stadtrat in einerGroßstadt gehörten.Aber selbst dieses riesige
Pensum ließ bei ihm noch Raum für weiteres Engagement.Wie auf Seite 104 beschrie-
170https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Dehler, Zugriff 7.9.2015.
171https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Linnert, Zugriff 7.9.2015.
172https://de.wikipedia.org/wiki/Ergebnisse_der_Kommunalwahlen_in_Nürnberg, Zugriff 10.9.2015.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Title
- Reflexionen vor Reflexen
- Subtitle
- Memoiren eines Forschers
- Author
- L. Wolfgang Bibel
- Publisher
- Cuviller Verlag Göttingen
- Location
- Göttingen
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 464
- Category
- Biographien
Table of contents
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427