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Reflexionen vor Reflexen - Memoiren eines Forschers
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150 KAPITEL2. KINDHEIT fast dreizehn Jahren der kriegsbedingtenZerrissenheit undBelastungendie ersteChance für einentspanntesZusammenseingewesensein,das siewohl erstwieder erlernenmußten. Tatsächlich gehören nächtliche eheliche Auseinandersetzungen unter meinen Eltern in jener Zeit zumeinen damals sehr beklemmenden und angsterfüllendenErinnerungen. Bevor ich auf die letzte Reise in diesemAbschnitt zu sprechen komme, erst noch ein paarWorte zumeiner Schwester Annelore und ihrer damaligen Entwicklung. Sie war ja fastdreieinhalbJahreälterals ich.ZudemsindMädchen imBackfischalter in ihrerPsyche entwicklungsmäßig ohnehinweiter als selbst die gleichaltrigen Jünglinge. Deshalb lebten wir zu jenerZeit inmeist geschwisterlicherEintrachtweitgehend jeder sein eigenesLeben für sich. Natürlich gab es hin undwieder auch Streit, bei dem ich bis zu einem gewissen Zeitpunktalsderdeutlichkleinereebenauchkleinbeigebenmußte.DieserZeitpunktwird durch einen erbittertenKampf in derDiele unsererWohnungmarkiert, dermitKratzen, SpuckenundRingen ausgefochtenwurdeundbei dem ichmich infolge der vorangeschrit- tenenmännlichenMuskelbildung erstmals nichtmehr unterkriegen ließ. Von da an hatte ich mir ihren Respekt in dieser Hinsicht gesichert und wir haben uns danach eigentlich immerbestensvertragen,vielleichtauchweilwir sehrverschiedeneCharaktereunsereigen nennen. Annelorewarmirschulischzeitmäßigvielweitervoraus,alsesderAltersunterschiedvon dreieinhalb Jahren erwarten ließ.Denn zumeinen rundeten sich infolge unsererGeburts- monate die dreieinhalb zu vieren Jahren auf. Zum anderen war sie nichtmehr von dem 1951 eingeführtenÜbergang von der acht- zur neunstufigen Form der höheren Schule177 tangiert undmachte ihrAbitur daher bereits 1953, ganze fünf Jahre früher als ich. AusdiesemGrunde ergab es sich indemgenanntenJahr, daßdie erste größere gemein- sameFamilienreise nach demKrieg auch die letztemit allen vierMitgliedern sein sollte. Sie führteunsnachHintertux imhinterenZillertalundwurde fürallezueinerunvergeßlich glücklichenReise. Die Bilder davon spiegeln diesesGefühl wider.178DerKrieg und seine Folgen fürdieFamiliewaren endlichVergangenheit, auchwenndiedavonzurückgebliebe- nen seelischen und körperlichenNarben natürlich niemehr ganz verschwunden sind.Der VaterhattedieAnknüpfunganseinebereits zwanzigJahre früher erreichtenFührungspo- sitionendurch seineneuenRollenalsStadtrat,FraktionsvorsitzenderundÄltestenratvon Nürnbergendlichwieder erreicht.DieTochterhattedasAbitur erfolgreichbestanden.Die Mutter bildete denMittelpunkt der Familie und war in einen großen Freundinnenkreis fest eingebunden.UndderSohn standanderSchwelle vonderKindheit zumJünglingsal- 177http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_46261, Schulsystem/Gymnasien, Zugriff 13.9.2015. 178FAHB5, S.46 49.
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Reflexionen vor Reflexen Memoiren eines Forschers
Title
Reflexionen vor Reflexen
Subtitle
Memoiren eines Forschers
Author
L. Wolfgang Bibel
Publisher
Cuviller Verlag Göttingen
Location
Göttingen
Date
2017
Language
German
License
CC BY-NC-SA 4.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
464
Category
Biographien

Table of contents

  1. Einleitung 1
    1. Zur Rolle von Memoiren 1
    2. Die Motivation zu diesem Buch 3
    3. Zum Inhalt 7
  2. Vorfahren 11
    1. Eltern 12
      1. Vater 12
      2. Mutter 17
      3. Ehepaar 19
      4. Um und nach 1933 23
      5. Reserveoffizierslaufbahn 27
      6. NSDAP Mitgliedschaft 30
    2. Großeltern und Vorfahren 37
      1. Großeltern und Vorfahren väterlicherseits 37
      2. Großeltern und Vorfahren mütterlicherseits 42
      3. Zusammenfassung 48
  3. Kindheit 51
    1. Geburt 52
      1. VorKriegsbeginn 53
    2. Kriegsjahre 54
      1. Kriegsbeginn 55
      2. Die ersten Kriegsjahre 57
      3. Die letzten Kriegsjahre 63
    3. Die Zeit in Georgensgmünd 71
      1. Die Gmünder Zeit bis Kriegsende 72
      2. Die Gmünder Zeit nach Kriegsende 74
      3. Neuanfang 75
      4. Schicksalsschläge 76
      5. Spruchkammerverfahren 78
      6. Einschulung 84
      7. Leben in Gmünd 85
      8. Wiederaufbau 90
      9. Großeltern 93
      10. Erlebnisse 95
    4. Neuanfang in Nürnberg 100
      1. Nachwehen des Krieges 103
      2. Trittfassen 107
      3. Musik Die Anfänge 111
    5. Beginn der Gymnasialzeit 112
      1. Musikintensivierung 124
      2. Posaunenchor 125
      3. Gitarre 125
      4. Konservatorium 126
      5. Freizeitaktivitäten 129
      6. Basteln und Experimentieren 131
      7. Sport und Spiel 135
      8. Ausflüge und Reisen 139
      9. Gesundheitsprobleme 141
      10. Konfirmation 143
      11. Familie 144
  4. Zielsuche 153
    1. Ende der Gymnasialzeit 153
      1. Naturwissenschaftliche Fächer 154
      2. Sprachliche Fächer 156
      3. Restliche Schulfächer 162
      4. Schulisches Umfeld 166
    2. Jugendzeit 175
      1. Tanzstunde 179
      2. Englandkurs und Fahrschule 183
      3. Jugendliebe 187
      4. Reisen 194
      5. Ratio vor Glaube 196
    3. Familie 197
    4. Die väterliche Karriere 204
      1. Politische Karriere 208
    5. Studium 218
      1. Vorbereitungsphase 218
      2. Erlanger Studienzeit 224
      3. Freizeitgestaltung 231
      4. Hauptstudiumszeit 237
      5. Heidelberger Studentenleben 245
      6. Studium in München 249
      7. Promotionszeit 257
      8. Nebenbeschäftigungen 266
      9. Erreichtes Plateau 277
  5. Forscherleben 281
    1. Qualifizierung als Wissenschaftler 282
      1. Privatleben 289
      2. Erstes USA-Jahr 295
      3. Etablierung in München 305
      4. Wissenschaftliche Inhalte 315
    2. KI Etablierung 326
      1. Habilitationsverfahren 326
      2. Einschätzungen aus heutiger Sicht 331
      3. Karriere eines Gescheiterten 347
      4. KI Aktivitäten 356
      5. Privatleben 372
    3. Besser spät als nie 381
      1. Langer Marsch 382
      2. Vancouver 386
      3. Darmstadt 390
    4. Ruhestand 404
      1. Berufliches Wirken 405
      2. Bürgerliches Schaffen 407
  6. Resümee 413
  7. Stichwort- und Namensverzeichnis 427
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