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178 KAPITEL3. ZIELSUCHE
wegung. Ich kurfte nicht nur auf den Straßen unserer Stadt herum, sondern genoß auch
dieGerätebeherrschung imWald des Schmausenbucks, wo es in gewagten Schleifen zwi-
schendenBäumenaufwaldigemBodenhinaufundhinabging.Vonsolchengelegentlichen
Eskapaden durfte meine Mutter natürlich nichts erfahren. Und einmal hat es mich auf
glattemund leicht abschüssigemKopfsteinplaster auch flachgelegt, als ich dieKurve von
derPfarrgasse in denUnterenBergauerplatz in besondererEile einfach zu schnell durch-
fahrenwollte. Ichhatte aberGlückundes ist nichtsErwähnenswertes dabei passiert.Um
keinen falschenEindruckzuerwecken sei betont, daßmeinnormalesFortbewegungsmittel
bis zumAbiturdasFahrradbliebunddieVickymirnur inAusnahmefällenzurVerfügung
stand.
Mit den vielfältigen, im Abschnitt 2.5.2 beschriebenen und in dem hier fokussierten
Lebensabschnitt weitergeführten Aktivitäten blieb mein Körper in ausreichender Bewe-
gungund in guterKondition.Anders als inmeinerKindheit hatte sichmeineGesundheit
entsprechend auch stabilisiert, wofür ich als zusätzlichen Grund zudem die gewachsene
Einsicht in das körperliche Geschehen und in die Ursachen von Erkrankungen vermute.
Denn mir war durch die auf Seite 143 beschriebene lange Krankheitsphase die eigene
Verantwortung für einen gesundheitsfördernden Umgangmit dem eigenen Körper mehr
als klargeworden.DerAuslöser jenerKrankheit hätte damals nämlich höchstwahrschein-
lich vermiedenwerden können.Damalswar ich nämlich durch denwinterlichen Schmau-
senbuckwald gejoggt, kam dabei gehörig ins Schwitzen und begegnete unpassenderweise
HerrnPähler, vor dem ich einigenRespekt empfand. Er verwickeltemich in ein längeres
Gespräch, was meinen wärmenden Lauf jäh unterbrach, sodaß ich nach dem Schwitzen
verständlicherweise zu frieren begann, was ich mir aber nicht anmerken lassen wollte.
Sowurde ich stark unterkühlt, die idealeVoraussetzung für eine nachfolgendeErkältung.
WährendderwochenlangenKrankheitsphasekonnte ichmirdenursächlichenZusammen-
hangmeinerKrankheitmit diesemVerhaltensfehler klarmachen und für die Zukunft die
entsprechenden Lehren daraus ziehen. So vermute ich, daß meine von da an wesentlich
robustere Gesundheit auch aufmeine so erworbene tiefere Einsicht zurückzuführen war.
Gesundheit ist in diesem Sinne zu einem gewissen Grad durchaus erlernbar. Nur noch
einmal indiesenJahren erkrankte ichund zwar an einerMandelentzündung,weshalbmir
dann die angeblich geschädigtenMandeln entferntwurden.
ZudengenanntenkörperlichenAktivitätengehörtennebendemFahrradfahrenals täg-
lichemTransportmittel auch weiterhin Spaziergängemit unserem Schäferhund, erst mit
der imletztenKapitelmehrfacherwähntenHalaundnachderenTodmitdemRüdenBlit-
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Title
- Reflexionen vor Reflexen
- Subtitle
- Memoiren eines Forschers
- Author
- L. Wolfgang Bibel
- Publisher
- Cuviller Verlag Göttingen
- Location
- Göttingen
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 464
- Category
- Biographien
Table of contents
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427