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184 KAPITEL3. ZIELSUCHE
Landes und seinerMenschen gewandelt, wodurchmein Interesse geweckt wurde. Es war
daher auch kein Zufall, daß ichmich von der 5 in der siebten sofortwieder auf eine 3
in der achten Klasse verbessern konnte. Sicher hat dieser Studienmonat auch viel dazu
beigetragen, daß ich später diese Sprache nahezu perfekt beherrschen konnte. Auch für
dieFähigkeit, sich in einem fremdenLandundvor allem in einer pulsierendenMetropole
wieLondon zurechtzufinden,war durchdiesenAufenthalt einGrundstock gelegtworden,
der mir bei meinen unzähligen späteren Reisen nach London oder anderen Städten in
England ebenso wie in viele andere Orte überall in derWelt wertvolle Dienste geleistet
hat.
Unter denTeilnehmer|inne|nwarenUrsula undPeterRegelein, dieKinder einesKolle-
genmeinesVaters. Zusammenmit einer Freundin vonUrsula habenwir uns als Gruppe
innerhalb der Teilnehmer|innen eng zusammengefunden und in der reichlichen Freizeit
vieles auf eigene Faust unternommen.Mit Peter wohnte ich in der Raymead Avenue in
Croydon im typisch englischen Reihenhaus bei einer Familie mit einem etwa 4-jährigen
SohnCliphe.WirbeidesindbestensmiteinanderausgekommenundwurdenvonderGast-
geberfamilie freundlich betreut und englisch verköstigt, die dafür von der Organisation
wohl auch ein Entgeld bekam. Das offizielle Programm umfaßte mehrere Stunden Un-
terricht an denWerktagen. Ausgiebig habenwir daneben die Sehenswürdigkeiten in der
London City besichtigen können. In eigens organisierten Busreisen haben wir unzählige
Orte in derUmgebungvonLondonbesichtigt, darunter Salesbury, Stonehenge,Hampton
Court,Windsor,Eton,CanterburyundOxford.VonalldemsindBilder in fast80Diaposi-
tiven inmeinerSammlung festgehalten.Zudemgabes inder lokalenZeitungeinenArtikel
mitBild anläßlich einesEmpfangs durch denBürgermeister vonCroydon,CouncilorDo-
nald Stewart. Auf demBild stehtWolfgang natürlich direkt neben demBürgermeister,
den aberUrsula verständlicherweisemehr zu beeindrucken vermag.44
An einem Sonntagmachte sich unsere Vierergruppe per Anhalter nach Brighton auf.
ErmutigtdurchdierascheMitnahmewagtenwirunsvondortnochweiterandieschöneren
Strände der Südküste Englands bei Southampton. Gegen Abend ging es dann auf dem
gleichenWegzurücknachLondon.AusBrighton führte eine etwa4-bahnigeAusfallstraße
nachLondon, eine fürAnhalter sehr ungeeignete Situation.Die beidenMädchen standen
ein Stück vor uns. Von den Tausenden von Autos, die an dieser Stelle schon in voller
Fahrt inViererkolonnenanunsvorbei undnachHausebrausten,wollte undwollte keiner
mehr anhalten. Endlich stoppte ein Vauxhall wenigstens bei denMädchen und fuhrmit
diesen an uns verzweifelndenBuben vorbei, hielt dann aber unversehens noch einmal an
44FAWB3, S.22.Dort ist auch der Zeitungsausschnitt beigefügt.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Title
- Reflexionen vor Reflexen
- Subtitle
- Memoiren eines Forschers
- Author
- L. Wolfgang Bibel
- Publisher
- Cuviller Verlag Göttingen
- Location
- Göttingen
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 464
- Category
- Biographien
Table of contents
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427