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Reflexionen vor Reflexen - Memoiren eines Forschers
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3.4. DIEVÄTERLICHEKARRIERE 205 geistigen Eigentätigkeit ... zumutete und zutraute. Wäre er die führende Persönlich- keit in seinerPartei über eineinhalb Jahrzehnte geblieben,wenn er seinenParteifreunden nicht in deren geistiger Eigentätigkeit viel zugemutet und zugetraut hätte?!Und bei den Schülern sollte er sich soandersverhaltenhaben?!EinGutachtermußdemBegutachteten in der einschlägigen Kompetenz überlegen sein, um imRahmen einer eintägigen Visite zu einer zutreffenden Beurteilung zu gelangen. Ich mutmaße, daß in diesem Fall umge- kehrt der Begutachtete wesentlich kompetenter als die Gutachterin war, was zu diesem an einigen Stellen sehrmerkwürdigenBericht geführt hatte. DerBericht zog glücklicherweise keine negativenKonsequenzen fürmeinenVater nach sich. Im Gegenteil setzte sich das Stadtschulamt unter Leitung von Stadtschulrat Otto Barthel in zwei aufeinander folgenden Stellungnahmen vom4. und 6.11.1953 nachdrück- lichst für die Ernennung von Hans Bibel zumRektor ein.81Darin heißt es beispielswei- se: Sowohl in der Schulratskonferenz vom 5.10. als auch in der Schulratskonferenz vom 3.11.53wurdeeinstimmigbestätigt, dassHauptlehrerBibel ... amgeeignetstenerscheint. Sowurde erdennverdientermaßenam11.12.1953mitWirkungvom1.1.1954 zumRektor derVolksschule in derHolzgartenstraße 14 inNürnberg ernannt. Auch für einen Rektor kommt neben seinen Führungsaufgaben der Unterricht nicht zu kurz.Nochunter demEindruckdes vorgenanntenBerichts über denSchulbesuch vom 18.3.1953 ist esdaher interessantvergleichsweisezuerfahren,wiederSchulratHansMeyer denUnterricht vonHansBibel anläßlich einer Besichtigung am15.9.1960 in der 2.Mäd- chenklasse beurteilt:82 Rektor Bibel steht groß und vital vor derKlasse im Schulzimmer, als anerkannte Persönlichkeit vor den Kollegen im Lehrerzimmer. ... Rektor Bibel hat Freude an seinemBeruf und arbeitetmitHingabe. IndiesemausführlichenBericht ist im Gegensatz zu demoben genannten die PersönlichkeitmeinesVatersmit seinen hervorra- genden pädagogischenFähigkeiten fürmich recht gutwiederzuerkennen. Der Zwiespalt zwischen beidenBerichten ist tiefer begründet. Pädagogik ist bis heute ein Fach ohne quantitiveMaßkriterien für Erfolg oderMißerfolg. Zwar kannman inzwi- schen in empirischerWeise denUnterrichtserfolg inBezugauf spezifischeFähigkeitenwie beispielsweise die Lesekompetenz oder dasLösen rechnerischerAufgabenmessenund tut dies auch in global durchgeführten Schulleistungsuntersuchungen beispielsweise imRah- men der PISA-Studien seit dem Jahr 2000.83 Empirische Erfolgsmessungen imHinblick auf denUnterrichtserfolg eines einzelnen Lehrers gibt es aber bis heute überhaupt nicht. Inwieweit einLehrer zudeminderLage ist, seineSchüler für ihreRolle inderGesellschaft 81Personalakte, S.116ff, aaO. Fußnote 80. 82Personalakte, S.11ff, aaO. Fußnote 80. 83https://de.wikipedia.org/wiki/PISA-Studien, Zugriff 8.12.2015.
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Reflexionen vor Reflexen Memoiren eines Forschers
Title
Reflexionen vor Reflexen
Subtitle
Memoiren eines Forschers
Author
L. Wolfgang Bibel
Publisher
Cuviller Verlag Göttingen
Location
Göttingen
Date
2017
Language
German
License
CC BY-NC-SA 4.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
464
Category
Biographien

Table of contents

  1. Einleitung 1
    1. Zur Rolle von Memoiren 1
    2. Die Motivation zu diesem Buch 3
    3. Zum Inhalt 7
  2. Vorfahren 11
    1. Eltern 12
      1. Vater 12
      2. Mutter 17
      3. Ehepaar 19
      4. Um und nach 1933 23
      5. Reserveoffizierslaufbahn 27
      6. NSDAP Mitgliedschaft 30
    2. Großeltern und Vorfahren 37
      1. Großeltern und Vorfahren väterlicherseits 37
      2. Großeltern und Vorfahren mütterlicherseits 42
      3. Zusammenfassung 48
  3. Kindheit 51
    1. Geburt 52
      1. VorKriegsbeginn 53
    2. Kriegsjahre 54
      1. Kriegsbeginn 55
      2. Die ersten Kriegsjahre 57
      3. Die letzten Kriegsjahre 63
    3. Die Zeit in Georgensgmünd 71
      1. Die Gmünder Zeit bis Kriegsende 72
      2. Die Gmünder Zeit nach Kriegsende 74
      3. Neuanfang 75
      4. Schicksalsschläge 76
      5. Spruchkammerverfahren 78
      6. Einschulung 84
      7. Leben in Gmünd 85
      8. Wiederaufbau 90
      9. Großeltern 93
      10. Erlebnisse 95
    4. Neuanfang in Nürnberg 100
      1. Nachwehen des Krieges 103
      2. Trittfassen 107
      3. Musik Die Anfänge 111
    5. Beginn der Gymnasialzeit 112
      1. Musikintensivierung 124
      2. Posaunenchor 125
      3. Gitarre 125
      4. Konservatorium 126
      5. Freizeitaktivitäten 129
      6. Basteln und Experimentieren 131
      7. Sport und Spiel 135
      8. Ausflüge und Reisen 139
      9. Gesundheitsprobleme 141
      10. Konfirmation 143
      11. Familie 144
  4. Zielsuche 153
    1. Ende der Gymnasialzeit 153
      1. Naturwissenschaftliche Fächer 154
      2. Sprachliche Fächer 156
      3. Restliche Schulfächer 162
      4. Schulisches Umfeld 166
    2. Jugendzeit 175
      1. Tanzstunde 179
      2. Englandkurs und Fahrschule 183
      3. Jugendliebe 187
      4. Reisen 194
      5. Ratio vor Glaube 196
    3. Familie 197
    4. Die väterliche Karriere 204
      1. Politische Karriere 208
    5. Studium 218
      1. Vorbereitungsphase 218
      2. Erlanger Studienzeit 224
      3. Freizeitgestaltung 231
      4. Hauptstudiumszeit 237
      5. Heidelberger Studentenleben 245
      6. Studium in München 249
      7. Promotionszeit 257
      8. Nebenbeschäftigungen 266
      9. Erreichtes Plateau 277
  5. Forscherleben 281
    1. Qualifizierung als Wissenschaftler 282
      1. Privatleben 289
      2. Erstes USA-Jahr 295
      3. Etablierung in München 305
      4. Wissenschaftliche Inhalte 315
    2. KI Etablierung 326
      1. Habilitationsverfahren 326
      2. Einschätzungen aus heutiger Sicht 331
      3. Karriere eines Gescheiterten 347
      4. KI Aktivitäten 356
      5. Privatleben 372
    3. Besser spät als nie 381
      1. Langer Marsch 382
      2. Vancouver 386
      3. Darmstadt 390
    4. Ruhestand 404
      1. Berufliches Wirken 405
      2. Bürgerliches Schaffen 407
  6. Resümee 413
  7. Stichwort- und Namensverzeichnis 427
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