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3.4. DIEVÄTERLICHEKARRIERE 217
Überschrift: Mit Hans Bibel verlor die Stadt Nürnberg einen der liebenswertesten Bür-
ger .123
Zusätzlich zu diesen menschlichen Eigenschaften werden ihm aber auch herausragen-
de intellektuelle Fähigkeiten attestiert. Regierungspräsident Dr. Schregle schrieb: Bibel
ist ein ruhiger, sachlich denkenderMann von hoher Intelligenz ,124 der sich, wieOBUr-
schlechter es formulierte, durchhohenSachverstand,Liebe zurSacheund fortschrittliches
Denken ausgezeichnet hat.125BezirkstagspräsidentGmeiner erwähnte unter BibelsWe-
sensmerkmalen noch die rascheAuffassungsgabe und die Entscheidungsfreude .126
HansBibelsErfolgesind ihmnichtzugeflogen, sondernermußtesie sichharterarbeiten.
Urschlechter sagt dazu, sein beruflichesWirken habe ihn stets in vorbildlichem Einsatz
gesehen .127 Otto Barthel lobt seinen großen Fleiß, verbunden mit einer gründlichen
Vorbereitung undhält ihn für eine in sich gefestigte, zielbewußte, amPädagogischenwie
amPolitischen stark interessierte Persönlichkeit .128
Die Nürnberger Zeitung resümiert im Jahre 2000: Er gehörte zu den führenden Köp-
fen, die nachKriegsende denWiederaufbau und dieNeugestaltung der Stadt entscheidend
mitprägten. ... Nicht nur der Bildungspolitik, sondern auch der Wirtschaftspolitik und
anderenBereichen galt sein politisches Interesse und sein Einsatz für Nürnberg .129
Meinem Vater werden also Menschlichkeit einerseits und Intelligenz andererseits zu-
geschrieben, die er mit Fleiß und Einsatz in den Dienst der Allgemeinheit stellte. Seine
Menschlichkeit umfaßte zum einen den Aspekt, daß ihn die Menschen als umgängliche
Persönlichkeit empfanden, was ihm als Politiker zugute kam. Zum anderen hatte er sich
durch seineTätigkeiten eine großeErfahrung in derBeurteilung und imVerständnis von
Menschenerworben.DieseErfahrung legteerbewußtundüberlegt seinenEntscheidungen
zugrunde. In diesem Sinne war er nicht nur beliebt, sondern hatte umgekehrt auch die
Menschen im Auge, derenWohlergehen sein Tun bestimmte. Hinzu traten seine Intel-
ligenz und die auf der Grundlage seiner Erfahrung damit erworbeneKlugheit in seinem
Handeln. Dies war nurmöglich, weil er sich Zeit seines Lebens umdenErwerb vonWis-
sen undErfahrungmit unermüdlichemFleiß bemüht hatte. ImErgebnis konnte er daher
auch über ein ungewöhnlich breites Interessen- undKompetenzspektrum verfügen. Und
wenn er vor irgendeinerAufgabenstellung stand, nahmer sich immer die Zeit zur genau-
123Nürnberger Zeitung (NZ) vom25.8.1967, S.9f.
124Personalakte, S.123f, aaO. Fußnote 80.
125Urschlechter, Amtsblatt, aaO.
126Gmeiner, Amtsblatt, aaO.
127Urschlechter, Amtsblatt, aaO.
128Personalakte, S.124, aaO. Fußnote 80.
129Nürnberger Zeitung (NZ)Nr.142, 2000, S.10: HansBibel würde jetzt 100 Jahre alt.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Title
- Reflexionen vor Reflexen
- Subtitle
- Memoiren eines Forschers
- Author
- L. Wolfgang Bibel
- Publisher
- Cuviller Verlag Göttingen
- Location
- Göttingen
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 464
- Category
- Biographien
Table of contents
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427