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Reflexionen vor Reflexen - Memoiren eines Forschers
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242 KAPITEL3. ZIELSUCHE Untersuchung von angeregten Zuständen der Erdalkalimetalle. Im Ergebnis konnte ich in einem abschließenden Vorversuch die blaue Resonanzlinie von Calzium 43 beobach- ten.179Die eigentlich interessanten Versuche mit demGerät hat dann wohl Herr Otten imRahmen seinerDissertation selbst durchgeführt. MeineWahl vonHeidelberg als Studienort war fachlich von allererster Güte ausgefal- len und hatte sich daher bestens bewährt. Nicht nur arbeitete ich zu jener Zeit in einem Gebäude, das indenJahrendavor schon zweiNobelpreisträgerbeherbergthatte, nämlich Philipp Lenard (1862 1947)180 undWalther Bothe (1891 1957).181Wenn ichmich recht entsinne,wurdeüberdies schonwährendmeinesHeidelbergerJahresdort gemunkelt, Jen- sen, bei dem ich als einzigem eine zweite Vorlesung und nicht nur eine einzige wie bei allen anderen hörte, sei ebenfalls einKandidat für denNobelpreis, den er dann 1963 tat- sächlich verliehen bekam. An der Qualität der Heidelberger Physik konnte es also nicht gelegen haben, daßmir imWinter 1961/62 ernsteste Zweifel an derRichtigkeit derWahl meinesStudienfacheskamen.WiekonntensolcheZweifel angesichtsdieseshervorragenden Umfeldes aufkeimen? Wie bei jederWahl spieltenAnziehungs- undAbstoßungskräfte beimeiner umtreiben- den Suche nach einer neuenWeichenstellung für meine berufliche Bahn in jenenWin- termonaten des Jahres 1961/62 ein komplexe Rolle. Die Suche war begleitet von einer virulenten Unruhe, während der sich mein persönliches Koordinatensystem an die hin- zugekommenenErfahrungen anzupassen und zu stabilisieren suchte. Insgesamt handelte es sich daher um einen schwer zu entwirrendenEntscheidungsprozeß, dessen nachfolgen- de Analyse daher nur grobe Hinweise liefern kann. Beginnen wir mit den abstoßenden Kräften. Natürlichwarmir auch damals bewußt, daß diePhysik ein außerordentlich großesGe- biet darstellt, in dem sichmit Sicherheit auchBereiche hätten finden lassen, diemeinen Fähigkeiten undVorstellungenmehr entgegengekommenwären, als die inmeinerPrakti- kumsarbeitbetriebeneAtomspektroskopie.Gleichwohlbeschlichenmich in jenenMonaten großeZweifel, obmirFortschritte in diesemFachwirklichwichtig genugwären, ummich dafür voll engagieren zu sollen. Die Praktikumsarbeit war besonders dazu geeignet,mei- ne Zweifel zu bestärken. Auchwenn ich zeitlebens handwerklichweder ungeschickt noch unwillig gewesenbin, überstiegder zu investierende zeitlicheAufwandanRandbemühun- gen meine Toleranzgrenzen im Fokus darauf, essentielle Ergebnisse zu erzielen, die uns 179Wolfgang Bibel, Aufbau eines Doppelresonanzgefäßes zur Untersuchung von angeregten Zuständen derCalziumisotope,Großpraktikumsarbeit, 1962, 13 Seiten.Nr. -1 E133 inmeiner Schriftensammlung. 180https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Lenard, Zugriff 15.3.2016. 181https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_Bothe, Zugriff 15.3.2016.
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Reflexionen vor Reflexen Memoiren eines Forschers
Title
Reflexionen vor Reflexen
Subtitle
Memoiren eines Forschers
Author
L. Wolfgang Bibel
Publisher
Cuviller Verlag Göttingen
Location
Göttingen
Date
2017
Language
German
License
CC BY-NC-SA 4.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
464
Category
Biographien

Table of contents

  1. Einleitung 1
    1. Zur Rolle von Memoiren 1
    2. Die Motivation zu diesem Buch 3
    3. Zum Inhalt 7
  2. Vorfahren 11
    1. Eltern 12
      1. Vater 12
      2. Mutter 17
      3. Ehepaar 19
      4. Um und nach 1933 23
      5. Reserveoffizierslaufbahn 27
      6. NSDAP Mitgliedschaft 30
    2. Großeltern und Vorfahren 37
      1. Großeltern und Vorfahren väterlicherseits 37
      2. Großeltern und Vorfahren mütterlicherseits 42
      3. Zusammenfassung 48
  3. Kindheit 51
    1. Geburt 52
      1. VorKriegsbeginn 53
    2. Kriegsjahre 54
      1. Kriegsbeginn 55
      2. Die ersten Kriegsjahre 57
      3. Die letzten Kriegsjahre 63
    3. Die Zeit in Georgensgmünd 71
      1. Die Gmünder Zeit bis Kriegsende 72
      2. Die Gmünder Zeit nach Kriegsende 74
      3. Neuanfang 75
      4. Schicksalsschläge 76
      5. Spruchkammerverfahren 78
      6. Einschulung 84
      7. Leben in Gmünd 85
      8. Wiederaufbau 90
      9. Großeltern 93
      10. Erlebnisse 95
    4. Neuanfang in Nürnberg 100
      1. Nachwehen des Krieges 103
      2. Trittfassen 107
      3. Musik Die Anfänge 111
    5. Beginn der Gymnasialzeit 112
      1. Musikintensivierung 124
      2. Posaunenchor 125
      3. Gitarre 125
      4. Konservatorium 126
      5. Freizeitaktivitäten 129
      6. Basteln und Experimentieren 131
      7. Sport und Spiel 135
      8. Ausflüge und Reisen 139
      9. Gesundheitsprobleme 141
      10. Konfirmation 143
      11. Familie 144
  4. Zielsuche 153
    1. Ende der Gymnasialzeit 153
      1. Naturwissenschaftliche Fächer 154
      2. Sprachliche Fächer 156
      3. Restliche Schulfächer 162
      4. Schulisches Umfeld 166
    2. Jugendzeit 175
      1. Tanzstunde 179
      2. Englandkurs und Fahrschule 183
      3. Jugendliebe 187
      4. Reisen 194
      5. Ratio vor Glaube 196
    3. Familie 197
    4. Die väterliche Karriere 204
      1. Politische Karriere 208
    5. Studium 218
      1. Vorbereitungsphase 218
      2. Erlanger Studienzeit 224
      3. Freizeitgestaltung 231
      4. Hauptstudiumszeit 237
      5. Heidelberger Studentenleben 245
      6. Studium in München 249
      7. Promotionszeit 257
      8. Nebenbeschäftigungen 266
      9. Erreichtes Plateau 277
  5. Forscherleben 281
    1. Qualifizierung als Wissenschaftler 282
      1. Privatleben 289
      2. Erstes USA-Jahr 295
      3. Etablierung in München 305
      4. Wissenschaftliche Inhalte 315
    2. KI Etablierung 326
      1. Habilitationsverfahren 326
      2. Einschätzungen aus heutiger Sicht 331
      3. Karriere eines Gescheiterten 347
      4. KI Aktivitäten 356
      5. Privatleben 372
    3. Besser spät als nie 381
      1. Langer Marsch 382
      2. Vancouver 386
      3. Darmstadt 390
    4. Ruhestand 404
      1. Berufliches Wirken 405
      2. Bürgerliches Schaffen 407
  6. Resümee 413
  7. Stichwort- und Namensverzeichnis 427
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