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3.5. STUDIUM 271
Er hatte leider auch versäumt, vor seinemTode eineAufteilung des Immobilien-Erbes
unter uns beidenKindern festzulegen, obwohl er sichmündlich immerdahingehendgeäu-
ßert hatte, daß das von ihm 1927 erworbene Elternhaus ein Bibel-Haus bleiben sollte.
Anders als mit Martha gelang es Annelore und mir jedoch, hier eine gute und einver-
nehmlicheLösung in seinemSinne zu finden, sodaß jeder vonuns einHaus erbte unddie
Wertdifferenzmit einemBetrag von 45.000DMausgeglichenwurde.266 Insgesamt ergab
sich infolge all dieser Schwierigkeiten nach dem Tod meines Vaters 1967 für mich die
zusätzliche nicht unerheblicheArbeitslast der verantwortlichenAbwicklung vonNachlaß
und Erbe, dameine Schwester in solchenDingen keine große Hilfe war (um esmilde zu
formulieren).
Dankder großenLebensleistungenmeinerElternundGroßelternwar ich seit 1967nun
Besitzer eines stattlichenDreifamilienhausesmit hundertjährigerGeschichte in einer der
bis heute begehrtenWohngegenden in Nürnberg und damit Vermieter von zwei und
nach dem vonMartha lange verzögerten Umzug in das ihr nochmithilfe meines Vaters
beschaffteHaus ab 1970 dann dreiWohnungen.Dies verschafftemir lebenslang einen
beachtlichenwirtschaftlichenRückhalt, aber auchVerantwortung und viel Arbeit in der
Verwaltung einer Immobilie immer aus der Ferne, teilweise sogar vomAusland her. Als
Indiz für den Erfolg und die Qualität meiner als Vermieter erbrachten Leistungen mag
dieTatsacheherhalten, daßunterdenbeiden1970 erstmals vonmir selbst eingeworbenen
Mietparteiendiejenige imerstenStock,FamilieDr.Leikeb,heutenachmehrals45Jahren
imbesten gegenseitigenEinvernehmennoch immer dortwohnen.
EinenähnlichengenKontaktwiezumeinemVaterpflegte ich indenJahrenmeinerPro-
motion zumeiner Schwester und ihrerwachsendenFamilie. IhrMannGuntram ergänzte
seine imAbschnitt 3.3 bereits erwähnteAssistenzarztzeit inNürnberg durch eineAnstel-
lung imSchweizerGrabs.Dies schaffte eine bessereAusgangsbasis für seinen Sprung auf
eine Oberarztstelle am Krankenhaus in Friedrichshafen, wohin die Familie, wie bereits
beiläufig erwähnt, zum 1.3.1965 für einige Jahre zog. Dort vergrößerte sich die Fami-
lie auf dann insgesamt drei Kinder. Guntram bewarb sich bald auf Stellen als Chefarzt,
nicht zuletzt auf eine solche amKrankenhaus in Bobingen, die er schließlich erhielt. Zur
Unterstützung dieser Bewerbung ließmeinVater noch kurz vor seinemTod seine partei-
266Allerdings nahmdieErarbeitungdieserLösung ebenfalls vielEinsatz undZeit inAnspruchundkam
erst in einem internenVertragvom19.12.1968 zu einemeinvernehmlichenAbschluß, der inBezugauf die
Häuseraufteilung schließlich am 26.11.1971 notariell vollzogen wurde. Annelores Briefe aus den einein-
halb Jahren bis zur internenEinigung geben von den vonmir in dieser Problemstellung zumeisternden
Schwierigkeiten einen kleinen Eindruck (AOKorrespondenz, zB. Brief 22.1.1969.). Von den finanziellen
Belastungen, die mir der Barausgleich auferlegte, geben einige meiner Briefe an Annelore eine kleine
Vorstellung, zB. der vom 22.11.1974. Die Differenz der damaligenWerte der beidenHäuser wurde vom
StadtratskollegenmeinesVaters, HerrnArchitektWerner Lippert ermittelt.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Title
- Reflexionen vor Reflexen
- Subtitle
- Memoiren eines Forschers
- Author
- L. Wolfgang Bibel
- Publisher
- Cuviller Verlag Göttingen
- Location
- Göttingen
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 464
- Category
- Biographien
Table of contents
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427