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Reflexionen vor Reflexen - Memoiren eines Forschers
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4.1. QUALIFIZIERUNGALSWISSENSCHAFTLER 285 Die amBauerschen Lehrstuhl tätigenMitarbeiter waren dagegen für meine Entschei- dung nicht ausschlaggebend. Im Gegenteil beurteilte ich die Gruppe als bunten Sau- haufen und hegte gleich von Anfang an für manche der Mitarbeiter keine besondere Sympathie ( Schmidt ist arrogant und besserwisserisch ).12 Bauer selbst begegnete ich bei meinem ersten Besuch dort schon vor der Eingangstüre zumGebäude der Richard- Wagner-Straße 18, aus der er herausstürmte, wobei er sich in seinenMantel quälte und in hektischer Eile alles um sich herum völlig ignorierte. Ich erkannte jedoch die dort herrschendeAufbruchstimmung, die der stürmendeBauer sichtlich symbolisierte, undge- langte in den Gesprächen mit den leitendenMitarbeitern Manfred Paul, Jürgen Eickel undHansLangmaack zu derÜberzeugung, daß in den dort verfolgtenwissenschaftlichen Fragestellungen ein großesPotenzial liegenwürde.13Hier konnte ichmich einbringenund zugleichmeine eigenenZieleweiter verfolgen. MeineEinschätzung, daß ich in diesemUmfeld amehestenmeine eigenenZiele zumin- dest teilweise würde realisieren können, gründete vor allem auf dem folgenden bemer- kenswertenUmstand.Bauer hatte seineGruppenachFachthemengegliedert. Eine dieser Themenhieß:Mechanisierung in derMathematik.14DieFormalisierung derAnalysiswar GegenstandmeinerDissertation gewesen.DieMöglichkeit einer darauf aufbauendenMe- chanisierung übte sofort einen starkenReiz aufmich aus. Ich schloß mich daher der Forschungsgruppe zu diesem Thema an. Für sie zeichnete Klaus Samelson15 verantwortlich; de facto geleitet wurde sie vonHerrn Langmaack, der 12https://de.wikipedia.org/wiki/Gunther_Schmidt_(Mathematiker), Zugriff 14.5.2016. 13https://de.wikipedia.org/wiki/Jürgen_Eickel und https://www.informatik.uni-kiel.de/inf/Lang- maack/lebenslauf.html, Zugriff 14.5.2016.VonHerrnPaul konnte ich imNetz keinenEintrag finden. 14DerHintergrunddieserGliederungbestand inderFörderungdes Instituts imRahmendeserstenDV- Programms 1967 1970 durch die Bundesregierung. Als Beratungsgremium für dieses Förderprogramm hatte dieRegierung einen Fachbeirat fürDatenverarbeitung (FDV) eingesetzt, demauchKlaus Samel- son (1918 1980), dem damaligen Direktor des Rechenzentrums und Professor für Mathematik der TU München sowie engen Kollegen von Bauer, angehörte. Wie üblich mußten die Förderanträge entspre- chende Forschungsthemenbereiche benennen. Siehe dazu: Christine Pieper, Hochschulinformatik in der BundesrepublikundderDDRbis 1989/1990,ReiheWissenschaft,PolitikundGesellschaftBand4,Franz SteinerVerlag2009,Abschnitt II.1, S.22ff,http://www.steiner-verlag.de/uploads/tx_crondavtitel/datei- datei/9783515093637_p.pdf, Zugriff 22.5.2016. WieBauer undSamelson auf die gewähltenFachthemen, insbesondere auf das ihnenunvertrauteThema Mechanisierung inderMathematik gekommensind,dazu istmirnichtsbekannt.Beidewaren jedochauf internationalenKongressen, vor allemauf denender International Federation for InformationProcessing (IFIP) vertreten. Schon deren First International Conference on Information Processing 1959 in Paris hatte eine Sitzung über theoremproving ,mutmaßlich daher also auch die zweite, die 1962 inMünchen stattfand. Insoweit folgte dieWahl auch dieses Fachthemas gegenüber dem Förderer wohl nur damals gängigenSchlagwörtern, nicht zuletzt auch zurThemenbesetzung. Inhaltlichhaben sichdiedafür verant- wortlichen Professoren darunter ziemlich sicher etwas ganz Anderes, jedenfalls nicht das Automatische Beweisen vorgestellt. 15https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Samelson, Zugriff 22.5.2016.
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Reflexionen vor Reflexen Memoiren eines Forschers
Title
Reflexionen vor Reflexen
Subtitle
Memoiren eines Forschers
Author
L. Wolfgang Bibel
Publisher
Cuviller Verlag Göttingen
Location
Göttingen
Date
2017
Language
German
License
CC BY-NC-SA 4.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
464
Category
Biographien

Table of contents

  1. Einleitung 1
    1. Zur Rolle von Memoiren 1
    2. Die Motivation zu diesem Buch 3
    3. Zum Inhalt 7
  2. Vorfahren 11
    1. Eltern 12
      1. Vater 12
      2. Mutter 17
      3. Ehepaar 19
      4. Um und nach 1933 23
      5. Reserveoffizierslaufbahn 27
      6. NSDAP Mitgliedschaft 30
    2. Großeltern und Vorfahren 37
      1. Großeltern und Vorfahren väterlicherseits 37
      2. Großeltern und Vorfahren mütterlicherseits 42
      3. Zusammenfassung 48
  3. Kindheit 51
    1. Geburt 52
      1. VorKriegsbeginn 53
    2. Kriegsjahre 54
      1. Kriegsbeginn 55
      2. Die ersten Kriegsjahre 57
      3. Die letzten Kriegsjahre 63
    3. Die Zeit in Georgensgmünd 71
      1. Die Gmünder Zeit bis Kriegsende 72
      2. Die Gmünder Zeit nach Kriegsende 74
      3. Neuanfang 75
      4. Schicksalsschläge 76
      5. Spruchkammerverfahren 78
      6. Einschulung 84
      7. Leben in Gmünd 85
      8. Wiederaufbau 90
      9. Großeltern 93
      10. Erlebnisse 95
    4. Neuanfang in Nürnberg 100
      1. Nachwehen des Krieges 103
      2. Trittfassen 107
      3. Musik Die Anfänge 111
    5. Beginn der Gymnasialzeit 112
      1. Musikintensivierung 124
      2. Posaunenchor 125
      3. Gitarre 125
      4. Konservatorium 126
      5. Freizeitaktivitäten 129
      6. Basteln und Experimentieren 131
      7. Sport und Spiel 135
      8. Ausflüge und Reisen 139
      9. Gesundheitsprobleme 141
      10. Konfirmation 143
      11. Familie 144
  4. Zielsuche 153
    1. Ende der Gymnasialzeit 153
      1. Naturwissenschaftliche Fächer 154
      2. Sprachliche Fächer 156
      3. Restliche Schulfächer 162
      4. Schulisches Umfeld 166
    2. Jugendzeit 175
      1. Tanzstunde 179
      2. Englandkurs und Fahrschule 183
      3. Jugendliebe 187
      4. Reisen 194
      5. Ratio vor Glaube 196
    3. Familie 197
    4. Die väterliche Karriere 204
      1. Politische Karriere 208
    5. Studium 218
      1. Vorbereitungsphase 218
      2. Erlanger Studienzeit 224
      3. Freizeitgestaltung 231
      4. Hauptstudiumszeit 237
      5. Heidelberger Studentenleben 245
      6. Studium in München 249
      7. Promotionszeit 257
      8. Nebenbeschäftigungen 266
      9. Erreichtes Plateau 277
  5. Forscherleben 281
    1. Qualifizierung als Wissenschaftler 282
      1. Privatleben 289
      2. Erstes USA-Jahr 295
      3. Etablierung in München 305
      4. Wissenschaftliche Inhalte 315
    2. KI Etablierung 326
      1. Habilitationsverfahren 326
      2. Einschätzungen aus heutiger Sicht 331
      3. Karriere eines Gescheiterten 347
      4. KI Aktivitäten 356
      5. Privatleben 372
    3. Besser spät als nie 381
      1. Langer Marsch 382
      2. Vancouver 386
      3. Darmstadt 390
    4. Ruhestand 404
      1. Berufliches Wirken 405
      2. Bürgerliches Schaffen 407
  6. Resümee 413
  7. Stichwort- und Namensverzeichnis 427
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