Page - 294 - in Reflexionen vor Reflexen - Memoiren eines Forschers

294 KAPITEL4. FORSCHERLEBEN schluß stünden.Gleichwohl habe ich demVerkäufer, dem sympathischenOberstudienrat Eberhard Sigel, nachdrücklich verständlich gemacht,wie sehr ich andiesem für uns idea- lenGrundstück interessiert gewesenwäre.Man kann seinGlück nicht erzwingen undwir fügten uns in unser Schicksal. EsgingeneinigeWochen insLand, indenenwirbereits jeglicheHoffnungbegrabenhat- ten, alswir vonHerrnSigel völlig unerwartet einenAnruf erhielten.Der Interessent habe SchwierigkeitenmitderFinanzierungundobwirnoch interessiertwären.SchonkurzeZeit später schlossenwir vor einemNotar denKaufvertrag zu einemPreis von 105,- DM/qm fürdasüber 1000qmgroßeGrundstück.Wie schonals Jugendlicherwar ich stets sparsam gewesenundhatteschonalsStudentmeinenerstenBausparvertragabgeschlossen,derent- sprechendaufgestocktnunfürdieFinanzierungdesgesamtenBetragesseinegutenDienste leistete.DasMuster Erschwernismit glücklichemAusgang warauchbeidiesemKaufein weiteresMal zutagegetreten.Wirwaren1969alsoglücklicheGrundstücksbesitzermitder motivierendenAussicht auf ein künftiges und ideal gelegenes Einfamilienhaus geworden. DerVerkäufer hat uns sogar seine bereits gefertigtenEntwurfsplänedafür überlassen.An eine Verwirklichung dieses Traumes war zu jener Zeit allerdings allein schon wegen des noch laufenden Garagenbaus in Nürnberg noch überhaupt nicht zu denken. Gleichwohl genossenwir in den darauffolgendenMonaten einige schöne Stunden in unserem eigenen Garten dort. Natürlichbegann ichsofortmitErkundungenundÜberlegungen,wieeineFinanzierung diesesProjektes zu stemmenseinkönnte.Dabei lernte ich, daßdieTUihrenBediensteten in SachenWohnen unter die Arme greifen konnte. Unter der Bedingung, daß man eine Bedienstetenwohnung freimachenwürde, gab es für dieFinanzierung einesHausbaus so- gareinenzwarkleinen,aberhilfreichenKredit zuoptimalenKonditionen.Alsobeantragte icherst einmaldieZuweisungeinerBedienstetenwohnung.Daeshierfür langeWartelisten gab,mußtenwirunsdafürerst einmalmehrals zweiJahregedulden.Paralleldazumachte ichmich über dieMöglichkeiten des Vorgehens kundig, das zu einemHaus auf unserem Grundstück führenwürde. Wennman sich all die bis hierher beschriebenen Verpflichtungen undAktivitäten ge- bündelt vorAugenhält, sowirdmanzweifelsohne sofort erkennenkönnen,daßdiebeiden JahrenachPromotionundHeirat in extremerWeisemitArbeit ausgefülltwaren.Erbaus- einandersetzung, Regelung derMietangelegenheiten für ein 3-Familienhaus sowie dessen laufendeVerwaltung,Abriß des dortigenHinterhauses undNeubaudreierGaragen sowie Grundstückskauf und entsprechende Planungen füllten neben dem beruflichen Neustart an der TU die Freizeit des jungen Familienvaters lückenlos aus, der in der Familie für