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Reflexionen vor Reflexen - Memoiren eines Forschers
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340 KAPITEL4. FORSCHERLEBEN DiewissenschaftlicheProduktivität vonHerrnPaulwargeringfügigbesser als diejenige von Eickel, aber alles andere als ausreichend für eine ordentliche Professur.84 In Bezug auf die beidenGrundsätze gilt für ihndaherdasGleichewiebeiEickel.HerrnBauer ging es nur um gefügige Vasallen, die sein Machtstreben durch ihre Ergebenheit förderten. Herr Paul hat sich zwar nicht als Wissenschaftler und Professor, jedoch immerhin als zuverlässigerBürokrat in Sachen internationaler Fachorganisation verdient gemacht. Es gab zumZeitpunkt der Berufungen vonEickel undPaul durchaus herausragendere Wissenschaftler unter den Mitarbeitern bei Bauer wie beispielsweise Hans Langmaack, GerhardGoos undPeterDeussen.Da sie aber eigenständiger als jenewaren, bevorzugte Herr Bauer wegen seinesMachtbedürfnisses die gefügigeren und ergebeneren Eickel und Paul und ließ jene an andere Hochschulen abwandern. So konnte er auch nach den Be- rufungenweiter nachBelieben schalten undwalten. Nochwesentlich angemessener wäre aber dieBerufung vonWissenschaftlern andererDenkschulen und aus anderenOrten ge- wesen.Beispielsweise hätte sichdieTUMdurchausumdieBerufungdes genialenKonrad Zuse bemühen können, um nur eine von vielen denkbarenMöglichkeiten zu nennen. In der Verfilzung von Robert Sauer, dem machtstrebenden Bauer und demMinisterialdi- rigenten Johannes von Elmenau imKultusministeriumwurde jedoch bedauerlicherweise ausschließlich die provinzielle, den akademischen Grundsätzen widersprechende Lösung verfolgt.Mit demdadurch nochweiter wachsenden EinflußBauers auf die Entscheidun- gendesKultusministeriumswurdediese fürdaswissenschaftlicheNiveauschädlicheBeru- fungspolitik ausschließlich zugunsten von Bäuerlingen dannauch aufweitere bayerische Hochschulen imBereichder Informatik ausgedehnt, vor allemaufdieNeugründungender Hochschule der Bundeswehr inMünchen85 und der Universität in Passau. Selbst an der traditionsreichen Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)München und den fränkischen Universitätenwar dieser Einfluß noch zu spüren. Die Provinzialität der Berufungspolitik in der Informatik der TUMbis zumEnde der siebziger Jahre hatte lokal natürlich auch negative Folgen für die Innovationsfähigkeit in demdieWirtschaft revolutionierendenFach Informatik.Warumhat der Bundessieger 1974 bei Jugend forscht Andy (Andreas) vonBechtolsheim sein Studiuman derTUM, das ihn langweilte und verärgerte 1975 gegen eines anderCarnegieMellonund später der StanfordUniversity in denUSAeingetauscht, wo er danndie Fa. SUNMicrosystems 84http://dblp.uni-trier.de/pers/hd/p/Paul:Manfred, Zugriff 24.7.2016. 85Ein krassesBeispiel dort ist die Berufung vonWolfgangNiegel, der zu diesemZeitpunkt ganze zwei PublikationenvorweisenkonnteundauchwährendseinergesamtenLaufbahninsgesamtnuretwavierVer- öffentlichungen zustandebrachte: http://dblp.uni-trier.de/pers/hd/n/Niegel:Wolfgang, Zugriff 25.7.2016. Aber auchNiegelwar seitAnfang der sechziger Jahre einer derBauer ergebenen Bäuerlinge undhatte somit seineQualifikation innerhalb dieses Filzes ausreichend nachgewiesen.
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Reflexionen vor Reflexen Memoiren eines Forschers
Title
Reflexionen vor Reflexen
Subtitle
Memoiren eines Forschers
Author
L. Wolfgang Bibel
Publisher
Cuviller Verlag Göttingen
Location
Göttingen
Date
2017
Language
German
License
CC BY-NC-SA 4.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
464
Category
Biographien

Table of contents

  1. Einleitung 1
    1. Zur Rolle von Memoiren 1
    2. Die Motivation zu diesem Buch 3
    3. Zum Inhalt 7
  2. Vorfahren 11
    1. Eltern 12
      1. Vater 12
      2. Mutter 17
      3. Ehepaar 19
      4. Um und nach 1933 23
      5. Reserveoffizierslaufbahn 27
      6. NSDAP Mitgliedschaft 30
    2. Großeltern und Vorfahren 37
      1. Großeltern und Vorfahren väterlicherseits 37
      2. Großeltern und Vorfahren mütterlicherseits 42
      3. Zusammenfassung 48
  3. Kindheit 51
    1. Geburt 52
      1. VorKriegsbeginn 53
    2. Kriegsjahre 54
      1. Kriegsbeginn 55
      2. Die ersten Kriegsjahre 57
      3. Die letzten Kriegsjahre 63
    3. Die Zeit in Georgensgmünd 71
      1. Die Gmünder Zeit bis Kriegsende 72
      2. Die Gmünder Zeit nach Kriegsende 74
      3. Neuanfang 75
      4. Schicksalsschläge 76
      5. Spruchkammerverfahren 78
      6. Einschulung 84
      7. Leben in Gmünd 85
      8. Wiederaufbau 90
      9. Großeltern 93
      10. Erlebnisse 95
    4. Neuanfang in Nürnberg 100
      1. Nachwehen des Krieges 103
      2. Trittfassen 107
      3. Musik Die Anfänge 111
    5. Beginn der Gymnasialzeit 112
      1. Musikintensivierung 124
      2. Posaunenchor 125
      3. Gitarre 125
      4. Konservatorium 126
      5. Freizeitaktivitäten 129
      6. Basteln und Experimentieren 131
      7. Sport und Spiel 135
      8. Ausflüge und Reisen 139
      9. Gesundheitsprobleme 141
      10. Konfirmation 143
      11. Familie 144
  4. Zielsuche 153
    1. Ende der Gymnasialzeit 153
      1. Naturwissenschaftliche Fächer 154
      2. Sprachliche Fächer 156
      3. Restliche Schulfächer 162
      4. Schulisches Umfeld 166
    2. Jugendzeit 175
      1. Tanzstunde 179
      2. Englandkurs und Fahrschule 183
      3. Jugendliebe 187
      4. Reisen 194
      5. Ratio vor Glaube 196
    3. Familie 197
    4. Die väterliche Karriere 204
      1. Politische Karriere 208
    5. Studium 218
      1. Vorbereitungsphase 218
      2. Erlanger Studienzeit 224
      3. Freizeitgestaltung 231
      4. Hauptstudiumszeit 237
      5. Heidelberger Studentenleben 245
      6. Studium in München 249
      7. Promotionszeit 257
      8. Nebenbeschäftigungen 266
      9. Erreichtes Plateau 277
  5. Forscherleben 281
    1. Qualifizierung als Wissenschaftler 282
      1. Privatleben 289
      2. Erstes USA-Jahr 295
      3. Etablierung in München 305
      4. Wissenschaftliche Inhalte 315
    2. KI Etablierung 326
      1. Habilitationsverfahren 326
      2. Einschätzungen aus heutiger Sicht 331
      3. Karriere eines Gescheiterten 347
      4. KI Aktivitäten 356
      5. Privatleben 372
    3. Besser spät als nie 381
      1. Langer Marsch 382
      2. Vancouver 386
      3. Darmstadt 390
    4. Ruhestand 404
      1. Berufliches Wirken 405
      2. Bürgerliches Schaffen 407
  6. Resümee 413
  7. Stichwort- und Namensverzeichnis 427
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