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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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241Geistliche Musikdramen und Oratorien Im Advent 1677 wird außerdem das Oratorio per lo Santissimo Natale di Christo Reden- tore eines unbekannten Autors in der Kapelle Eleonoras gespielt. In der Fastenzeit 1678 wird in der Kapelle Eleonoras neben einer Wiederholung von Ficienis Sant’Agata499 eine ganze Serie von neuen Oratorien gespielt: Il figlio prodigo von Giovanni Benedetto Rocca mit der Musik von Draghi,500 Sant’Agnese von Benedetto Pamphili in der Vertonung von Bernardo Pasquini und vermutlich auch Pamphilis Il Fratricidio di Caino mit der Musik von Alessandro Melani. Es sind das Librettisten und Komponisten, die nur punktuell am Kaiserhof in Erscheinung treten: Giovanni Benedetto Rocca († 1712) lediglich mit einem weiterem Oratorium 1689, Benedetto Pamphili (1653–1730) mit einigen geistlichen Werken bis 1707. Die beiden Komponisten, Bernardo Pasquini (1637–1710) und Alessandro Melani (1639–1703), halten sich nur kurz vermutlich während einer Reise am Kaiserhof auf. Am Gründonnerstag, den 7. April 1678, kommt wieder eine Zusammenarbeit des Teams Minato-Draghi, Li tre chiodi di Christo. Rappresentatione sacra, vor dem Hl. Grab in der Kapelle Eleonoras zur Aufführung. Darin besprechen einige allegori- sche Figuren (L’Humanità Redenta – La Pietà Catolica – Il Dolore – Il Pentimento) den symbolischen Wert der drei Kreuzesnägel, die daraufhin L’Ebraismo Perfido zu rauben versucht. Der Schlusschor besingt die von Lo Spirito Profetico versprochene Erlösung. Am Karfreitag wird in der Hofburgkapelle Minatos Le memorie dolorose. Rappre- sentatione sacra in der Vertonung von J. H. Schmelzer und Leopold I. aufgeführt. Die darin auftretenden biblischen Gestalten (La Beatissima Vergine – Pietro, Giouanni e Giacomo, Apostoli – Maria Maddalena – Maria Cleofe – Maria Salome – Nicodemo – Gioseffo d’Arimittia) beklagen ihr jeweiliges schmerzhaftes Andenken an Christus und beteuern, ihn ewig zu beweinen. Das kurioseste Detail in diesem Werk ist wohl das Auftreten eines Choro d’Angeli Muti, wohl eine besondere Herausforderung für Schmelzer, den Spezialisten für Ballett- und Kampfszenen. In der Fastenzeit 1679 wird 11 Jahre nach dem Tod von Francesco Sbarra sein Oratorium Il Serafino della Terra, San Filippo Neri mit der Musik von Carlo Cappel- lini in der Kapelle Eleonoras gespielt. Am Gründonnerstag folgt Minatos Il titolo posto sù la croce di Christo. Rappresentatione sacra in der Vertonung von Draghi vor dem Hl. Grab am selben Ort. Die biblischen Gestalten La B.ma Vergine, Maria Madda- lena und Il Centurione erhalten darin Erläuterungen zu der dreisprachigen Inschrift auf dem Kreuz durch jeweils einen Vertreter dieser Sprachen (Un Greco – Un Gi- 499 Eine weitere Wiederholung findet 1688 statt. 500 Wiederholung 1689.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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